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Engelsgesicht

Engelsgesicht

Titel: Engelsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihnen bewegten sich leicht und sorgten für schattenhafte Geister, die durch den Raum huschten und an den Wänden oder der Decke ihre Ziele fanden.
    »Jetzt sind wir da!«, flüsterte sie ihren Freundinnen zu. »Die große Zeit ist für uns alle angebrochen. Ich finde es so... so... ja, mir fehlen sogar die Worte. Wir werden es allen zeigen. Ihr gebt euer Blut. Wir mischen es, und ihr bekommt es als Regenerationsblut wieder zurück, um so den Keim für das bleibende gute Aussehen zu legen. Ich danke euch, dass ihr den Weg mit mir gegangen seid, aber nun haben wir das Ende erreicht und zugleich einen Anfang.«
    Was sie damit meinte, bewies sie in den nächsten Sekunden. Mit einer geübten Bewegung streifte sie das Kleid ab und ließ es an ihrem Körper entlang nach unten rutschen. Vor den Füßen blieb es liegen, und sie stand jetzt nackt vor den Frauen.
    »Wartet noch einen Moment. Kommt dann dicht zu mir. Bis an die Wanne heran...«
    Keine gab ihr Antwort. In den zwölf Augen allerdings las sie die große Zustimmung.
    Dann stieg sie in die Wanne mit dem Blut...
    ***
    Dick Potter hieß der Mann, der den Schlüssel außerhalb der Öffnungszeiten verwahrte. Wir trafen ihn in seinem Garten an. Dorthin waren wir geschickt worden, als wir uns nach ihm erkundigt hatten. Potter war schon älter, aber noch sehr gut dabei. Er hatte sich vorgenommen, zwei Sträucher auszugraben, was nicht einfach war, denn das Wurzelwerk saß sehr tief in der Erde und hatte sich dort regelrecht festgeklammert.
    Wir blieben vor einem weiß angestrichenen Zaun stehen und schauten ihm einige Zeit zu. Als er uns nicht sah, machten wir uns durch einen Ruf bemerkbar.
    Potter schaute hoch, legte die Stirn in Falten und fragte: »Meinen Sie mich?«
    »Ja, Mr. Potter«, sagte ich.
    Er wischte mit einem Tuch Schweiß aus seinem Gesicht weg und strich sein graues Haar zurück. Er kam langsam näher und schob dabei seine Holzlatschen über den Boden. Das Misstrauen war nicht aus seinem Gesicht gewichen. Er schüttelte auch den Kopf, als er vor dem Zaun stehen blieb, und fragte: »He, was wollen Sie? Ich kenne Sie nicht.«
    »Aber Sie sind für uns der richtige Mann, denn Sie besitzen den Schlüssel zum Museum.«
    »Stimmt. Und?«
    »Wir möchten dort hinein.«
    Er lachte uns aus. Er schüttelte auch den Kopf, aber sein Lachen brach ab, als er auf unsere Ausweise schaute, die wir ihm locker hinhielten.
    »Ach – Polizei. Tut mir leid. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen.«
    »Das wissen wir«, stimmte Suko zu. »Es geht auch nicht um Sie, sondern einzig und allein um das Museum.«
    Potter wunderte sich noch immer. »Wollen Sie es etwa besichtigen?«
    »So ähnlich.«
    »Okay, das ist erlaubt außerhalb der Zeiten. Aber da muss ich mit Ihnen gehen. Sie brauchen sich nur umzuschauen, wie es hier aussieht. Ich bin voll in der Arbeit und denke, dass wir in einer Stunde darüber reden sollten.«
    »So lange können wir nicht warten«, erklärte Suko.
    »Ach, hören Sie doch auf. Das ist...«
    »Eine Polizeiaktion«, sagte ich. »Wir brauchen den Schlüssel, und Sie werden ihn uns geben. Es sei denn, Sie wollen, dass wir die Tür aufbrechen. Bitte, Mr. Potter, wir haben wirklich nicht viel Zeit. Tun Sie uns den Gefallen und holen Sie den Schlüssel. Und stellen Sie bitte auch keine weiteren Fragen.«
    Das war deutlich genug. Obwohl freundlich gesprochen, hatten ihn meine letzten Worte schon eingeschüchtert. »Wenn das so ist«, murmelte er, »werde ich den Schlüssel holen.«
    »Danke.«
    Wir warteten am Zaun auf ihn und bemerkten, dass uns andere Nachbarn beobachteten. Niemand traute sich jedoch an uns heran, um Fragen zu stellen. Die Leute blieben in ihren Gärten oder Vorgärten und taten sehr beschäftigt.
    Potter war im Haus verschwunden. Im ersten Stock bewegte sich hinter dem Fenster eine Gardine. Für einen Moment zeichnete sich dort die Gestalt einer Frau ab, die sofort wieder verschwand, als sie sah, dass sie bemerkt worden war.
    Potter kehrte zurück. Den Schlüssel hielt er vor uns verborgen in seiner Faust, die er erst öffnete, als er vor dem Zaun anhielt. Die Tür sah zwar alt aus, aber das Schloss war modern, das hatten wir schon gesehen. Entsprechend modern und auch flach war der Schlüssel.
    »Bitte!«, sagte Potter kratzig und drückte mir den Schlüssel in die Hand.
    »Wir bringen ihn auch wieder zurück!«
    »Das hoffe ich doch.« Er schaute mich aus seinen grauen Augen an. »Verraten Sie mir noch, was Sie dort suchen?«
    »Einen

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