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Engelsgesicht

Engelsgesicht

Titel: Engelsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Geschäft. Aber die Zeit wurde ihm lang. Er schwitzte, weil er so schnell lief. Ihn trieb die unsichtbare Peitsche der Angst voran. Er wollte noch etwas retten, er wollte seine Tochter nicht im Sumpf des Bösen einfach untergehen lassen.
    Schwer atmend und nass geschwitzt erreichte er das Eckhaus. Sofort sah er, dass er mit seinen Vorstellungen richtig gelegen hatte, denn die Räder und auch der Roller vor dem Laden waren einfach nicht zu übersehen. Ebenso wenig wie das Schild mit dem Hinweis, dass der Laden geschlossen war.
    Auf Lintock’s Gesicht erschien ein zähes Lächeln. Es war klar, was das bedeutete. Sie hatten sich zu ihrer Herrin und Meisterin gegeben, um mit dem Blut zu spielen oder was auch immer.
    Der Pfarrer ging die beiden Stufen der kleinen Treppe hoch und blieb dicht vor der Tür mit Glaseinsatz stehen. Durch ihn schaute er in den Laden hinein. Es konnte ja sein, dass sich jemand in diesem Halbdunkel aufhielt.
    Leider ein Irrtum. Es gab weder die Besitzerin zu sehen noch eine der jungen Frauen aus Wingmore. Das Geschäft war leer.
    Und jetzt?
    Der Pfarrer überlegte fieberhaft. Er würde hineingehen. So oder so. Die Tür aufbrechen, das war eine Möglichkeit. Er dachte auch darüber nach, wie er es am besten anstellte, ohne dass es groß auffiel, doch dann kam ihm das Schicksal zu Hilfe.
    Lintock hatte weiterhin in das Geschäft geblickt. Zum Glück, denn so sah er die Bewegung im Hintergrund. Jemand kam und ging bis zur Verkaufstheke vor.
    Es war eine Frau, so viel stand für Lintock fest. Doch erst als sie noch näher gekommen war, identifizierte er die Person. Diana Crane hatte den Verkaufsraum betreten.
    Augenblicklich schoss ihm das Blut ins Gesicht. Wieder sah er sich vor ihr stehen und spürte den Phantomschmerz an seiner Brust, den er als echt empfunden hatte, als die Frau ihn mit dem Messer berührt hatte. Sie verhielt sich wie jemand, der etwas sucht. Nur konnte er nicht sagen, wonach sie Ausschau hielt.
    Jedenfalls hatte sie keinen Blick für das Fenster oder die Tür übrig. Sie war für den Pfarrer eine Chance. Er wollte, dass sie ihm die Tür öffnete, und der Gedanke war kaum in ihm hochgezuckt, als er gegen die Tür schlug.
    Das musste Diana hören, und das hörte sie auch!
    Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Sie hatte sich gebückt, jetzt schaute sie hoch, blickte auch zur Tür hin und sah den dahinter stehenden Pfarrer, der ihr zuwinkte.
    Diana rührte sich nicht. Sie war überrascht und wirkte auf den Pfarrer wie jemand, der aus seinen Träumen gerissen worden war. Er klopfte noch einmal, und Diana ging auch einen kleinen Schritt nach vorn, aber nicht weiter.
    Auf der Stelle machte sie kehrt. Lintock sah noch das Entsetzen in ihrem Blick, dann rannte sie wieder nach hinten und war so schnell wie ein Spuk verschwunden. Nein, Lintock schrie nicht. Es war ihm danach zumute, doch er riss sich zusammen. Für einen Moment bewegte er sich nicht. Nur die Gedanken huschten durch seinen Kopf.
    Eines stand schon jetzt für ihn fest. Er würde nicht aufgeben und den Weg auch nicht zurücklaufen. Er sah die Gefahr zwar nicht, er spürte sie tief in seinem Innern, und er konnte nicht zulassen, dass seiner Tochter etwas geschah und sie ganz und gar dem Bösen verfiel.
    Cliff Lintock reichte ein Blick, dann stand der Plan für ihn fest. Er musste sich nicht weit bewegen, um an das erste Fahrrad zu gelangen. Mit beiden Händen riss er es in die Höhe, ging damit noch zurück, um Anlauf nehmen zu können, dann wuchtete er das Rad vor. Genau in die Fensterscheibe hinein, die in einem Regen von Glas und Splittern zusammenbrach.
    Jetzt hatte er freie Bahn!
    ***
    Es gab keine Person, die sich geweigert hätte. Alle wollten das große und endgültige Erlebnis hinter sich bringen und den schönen Schein für immer behalten.
    Fünf Frauenhände hielten fünf Rasierklingen fest. Finger umfassten die Holzgriffe. Köpfe waren gesenkt, und die Blicke konzentrierten sich auf die Stellen, aus denen sehr bald das Blut rinnen würde.
    Die Sitzenden waren aufgestanden. Sie hielten direkten Kontakt zur Wanne und hatten sich darüber gebeugt. Ebenso wie Silvia und Gwen, die schon immer gestanden hatten.
    Die ersten Schnitte wurden durchgeführt. Nicht in den Gesichtern, zunächst waren die Arme an der Reihe.
    Kein Schrei des Schmerzes drang durch den verliesartigen Raum. Es war höchstens mal ein heftiger Atemzug zu hören, ansonsten rissen sich die Frauen zusammen und verbissen ihre Schmerzen.
    Aus sechs

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