Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
Vom Netzwerk:
man in seinen Kreisen nicht, und noch viel weniger redete man mit der Polizei. Wenn das jemals herauskommen würde, wäre der Junge so gut wie tot.
    Brady wandte sich ab und versuchte sich keine Gedanken darüber zu machen, was mit McGuire geschehen könnte. Er hatte andere Dinge, über die er sich Sorgen machen musste.
    »Na?«, fragte Jenkins, die auf dem Flur gewartet hatte. »War seine Aussage hilfreich?«
    »So sehr, dass ich Ihnen einen Drink schulde.«
    »Wann?«
    »Beispielsweise heute Abend«, wand sich Brady. »Ich bin sicher, dass wir da alle in den Fat Ox gehen. Conrad wird Sie anrufen und Ihnen noch Genaueres sagen.«
    »Ach, ich weiß nicht.« Jenkins zuckte mit den Schultern. »Vielleicht sollten Sie lieber Ihre Frau dazu einladen.«
    »Meine zukünftige Exfrau«, betonte Brady.
    »Das sah mir in Ihrem Büro aber ganz anders aus.«
    »Mir nicht«, entgegnete Brady knapp.
    »Dann müssen Sie blind sein.« Sie wandte sich um und ging davon.
    »Vielen Dank auch noch«, rief Brady ihr nach.
    Jenkins blieb stehen und drehte sich um. Es sah aus, als warte sie auf mehr. »Wofür?«, fragte sie schließlich.
    »Für alles.«
    »Ah. Ja dann, auf Wiedersehen, Jack. Rufen Sie mich an, wenn Sie wieder mal Probleme haben.«
    Brady sah zu, wie sie über den Flur verschwand. Er würde sie nie anrufen, ganz gleich, wie gern er es täte. Ein einziges Mal hatte er Arbeit und Vergnügen vermischt, und wie schlecht war es ihm bekommen.
    Dann vibrierte sein Handy.
    »Ja?«
    »Jack«, sagte Claudia. »Ich habe Besseres zu tun, als die ganze Zeit auf dich zu warten.«
    »Entschuldige«, begann er, aber sie hatte schon aufgelegt.
    Brady setzte sich in Gang.

Kapitel 51
     
    Ellison starrte Brady an.
    »Ich brauche Zeit, um nachzudenken«, sagte er dumpf.
    »Worüber denn?«, fragte Brady. »Ihre Fußspuren und Fingerabdrücke am Tatort sprechen doch eine eindeutige Sprache.«
    Ellison warf Claudia einen verzweifelten Blick zu.
    Sie machte eine beruhigende Handbewegung.
    Brady nahm an, dass sie vorher das getan hatte, wofür sie bezahlt wurde, nämlich Ellison zu raten, den Mund zu halten, und ihm zu versichern, dass er das Recht habe, die Aussage zu verweigern. Über seine Rechte war Ellison zwar schon bei seiner Festnahme belehrt worden, aber Brady glaubte nicht, dass da sehr viel zu ihm durchgedrungen war.
    »Ich habe eine Bitte«, sagte Brady.
    Claudia sah ihn warnend an, so als wolle sie sagen, komm jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken.
    »Könnten Sie vielleicht einmal das T-Shirt anheben und uns Ihren Rücken zeigen?«
    »Was soll das denn werden?«, fragte Ellison.
    »Abgelehnt«, sagte Claudia.
    Brady schlug die Mappe vor sich auf und breitete die Fotos aus, die Sophies Tattoo zeigten.
    »Für das Protokoll«, sagte er. »Ich zeige Mr Ellison jetzt Fotos von der Tätowierung der Toten.«
    Ellison war noch bleicher geworden.
    »Ist Ihnen diese Tätowierung bekannt?« Brady schob ihm die Fotos zu.
    Ellison schwieg.
    »Würden Sie bitte aufstehen und uns Ihren Rücken zeigen?«
    »Nein«, antwortete Claudia. »Nicht ehe wir wissen, weshalb.«
    »Oh, das kann ich Ihnen sagen. Wie wir annehmen, trägt Ihr Mandant die gleiche Tätowierung wie die Ermordete, nur dass sie bei ihm den gesamten Rücken bedeckt.«
    Brady schaute Ellison an, der bleich geworden war.
    »Vor fünf Wochen«, fuhr Brady fort, »sind Sie mit Sophie in ein Studio namens Tattoozed an der Westgate Road gegangen. Der Besitzer heißt Eddie und erinnert sich noch an Sie. Möchten Sie wissen, warum?«
    Ellison hob den Blick und schaute Brady hasserfüllt an.
    Brady zuckte die Achseln. »Sie haben ihm erzählt, dass Sie vor einem Jahr in Thailand waren, und hatten das Foto eines Drachen aus Jade dabei. Diesen Drachen wollten Sie auf Ihren Rücken tätowiert bekommen. Das Foto hat Eddie immer noch gehabt.« Er zog es hervor und legte es zu den anderen.
    »Eddie hat von seiner Arbeit geschwärmt und hält den Drachen für das Beste, was er jemals gemacht hat, auch wenn er dazu drei Tage gebraucht hat. Und jetzt würden wir diese Arbeit gern bewundern oder doch wenigstens einmal nachsehen, ob er wirklich so gut war, wie er glaubt.«
    Hilfesuchend sah Ellison Claudia an.
    Sie wirkte verärgert, doch dann nickte sie Ellison zu.
    Langsam stand Ellison auf, drehte sich um und zog sein T-Shirt hoch.
    »Für das Protokoll«, stellte Brady fest. »Mr Ellison zeigt uns das Tattoo auf seinem Rücken. Von der Größe einmal abgesehen, ist es mit dem der Ermordeten

Weitere Kostenlose Bücher