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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Manstein, Birgits Vater, rief mich gestern an. Er hat früher in der Zentrale von Magenta in Bremen gearbeitet und hielt es wohl für richtig, dass wir hier so früh wie möglich Bescheid wissen. So ein plötzlicher Todesfall hat schließlich gravierende Konsequenzen.«
    »Hatten Sie auch außerhalb der Agentur mit Frau Manstein zu tun?«, fragte Pia, der Neumanns Reaktion auf den Tod seiner Chefin allzu kühl und geschäftsmäßig erschien. »Der Laden hier ist doch nicht besonders groß. Und Sie haben sich mit Frau Manstein geduzt. Vielleicht können Sie uns auch etwas über ihre privaten Kontakte erzählen«.
    Jürgen Neumann reagierte prompt. »Privat hatten wir kaum miteinander zu tun … und außerdem duzen wir uns hier alle«, wehrte er ab, doch das Zucken seiner Miene verriet Verunsicherung. Als weder Pia noch Heidmüller die Befragung fortsetzten, sah er sich genötigt, dem etwas hinzuzufügen. »Und selbst wenn. Ich muss hier vor zwei Polizisten wohl keine privaten Angelegenheiten ausbreiten. Aber Birgit und ich haben uns nur hier in der Firma gesehen. Was mehr als genug war …«
    Das letzte Eingeständnis kam überraschend. Wohl sogar für Jürgen Neumann selbst, der daraufhin schwach errötete.
    »Weshalb?«
    »Ich sehe keine Veranlassung, meine persönlichen Ansichten und Gefühle mit zwei Polizisten zu diskutieren.«
    »Herr Neumann, bei einem Tötungsdelikt müssen nun einmal Nachforschungen angestellt werden. Beantworten Sie einfach unsere Fragen, dann können Sie weiterarbeiten. Sind Sie gut mit Birgit Manstein ausgekommen?«
    »Also schön. Nicht besonders, wenn Sie es genau wissen wollen. Sie war eine schwierige Chefin. Ihre Kompetenz und ihren Einsatz für die Agentur habe ich aber stets bewundert.«
    »Gab es besondere Vorkommnisse in letzter Zeit? Irgendwelche Differenzen?«
    »Nein.«
    »Wieso war Frau Manstein eine schwierige Chefin?« Pias Stimme klang zunehmend schärfer. Sie wurde ungeduldig.
    »Wir werden auch die anderen Mitarbeiter befragen müssen«, mischte sich nun auch Heidmüller ein.
    »Sie werden aber nichts damit erreichen. Sie halten alle nur von ihrer Arbeit ab!«
    Die mangelnde Bereitschaft Neumanns, zur Aufklärung des Mordes beizutragen, ging Pia langsam auf die Nerven. »Den heutigen Tag können Sie locker für unsere Befragungen einplanen. Wenn es gut läuft –«
    »Sie sollten Ihren Ton einem anständigen Steuerzahler gegenüber noch einmal überdenken!«
    »Steuern fallen nicht in meine Zuständigkeit, aber wenn Sie diesbezüglich ein Anliegen haben, nenne ich Ihnen gern einen Ansprechpartner.«
    Bevor sich die Situation weiter zuspitzen konnte, betrat der junge Mann vom Empfangstresen den Raum und stellte Neumann wortlos einen Becher mit dampfendem Kaffee auf seinen Schreibtisch. Anschließend wandte er sich an Pia und Oswald Heidmüller.
    »Was darf ich Ihnen bringen? Kaffee? Tee? Grünen Tee? Heiße Schokolade oder Mineralwasser?«
    »Wie wär’s mit Ginger Ale?«, kam es trocken von Neumann.
    »Kaffee, bitte«, antwortete Pia, die ihrer Drohung, die Befragung könne dauern, Nachdruck verleihen wollte.
    »Heiße Schokolade wäre toll«, vernahm sie zu ihrem Entsetzen von Heidmüller.
    »Gut, Valentin. Kaffee für die Dame und Kakao für den Herrn«, sagte Neumann mit einem spöttischen Grinsen. Sein Blick sagte: Eins zu null für mich. Dann folgte sein kläglicher Versuch, seinen Zuhörern in knappen Sätzen zu versichern, dass Birgit Manstein und er sich so gut wie gar nicht gekannt hätten. Sie sei seit fünf Jahren Geschäftsführerin in Lübeck gewesen, vorher habe sie in der Zentrale in Bremen gearbeitet. Er bezeichnete sich selbst als Quereinsteiger in der Branche. Seit knapp zwei Jahren arbeite er bei Magenta. Von persönlichen Dingen, die Birgit Manstein beträfen, habe er keine Kenntnis. Frau Manstein sei privaten Themen bei Gesprächen aus dem Weg gegangen.
    Pia, die sich langsam aber sicher veralbert vorkam, hakte noch einmal nach. »Wissen Sie, Herr Neumann, dafür dass Sie zwei Jahre mit Frau Manstein zusammengearbeitet haben, und wir sprechen hier von einer Agentur mit lediglich, korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege, sieben Mitarbeitern, wissen Sie erstaunlich wenig.«
    »Wir sind acht, zeitweise auch neun oder zehn, Praktikanten eingerechnet. Erstaunlich oder nicht: Meine Unwissenheit ist einfach eine Tatsache.«
    »Gibt es denn jemanden in dieser Agentur, der einen persönlicheren Kontakt zu Frau Manstein hatte?«
    Neumann zuckte mit den

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