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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Schultern.
    »So kommen wir nicht weiter, Herr Neumann.« Selbst Heidmüllers Geduld schien Grenzen zu haben.
    »Vielleicht kann Ihnen Frau Mansteins Assistentin, Frau Dom, weiterhelfen. Oder Herr Meyer, den Sie ja eben schon kennen gelernt haben. Der kann eigentlich mit jedem gut. Aber selbst er hat sich an Frau Manstein manchmal die Zähne ausgebissen.«
    »Was heißt das?«
    »Na, dass er ihr zum Beispiel freundlich einen guten Morgen gewünscht hat und sie ihn anfuhr, er solle ja rechtzeitig die Post holen gehen. So in der Art lief es bei ihr.«
    »Mochten die Mitarbeiter Frau Manstein?«
    »Das fragen Sie sie lieber selber.«
    »Mochten Sie Frau Manstein?«
    »Tja, das ist heute wohl die Frage der Fragen … Meine Antwort ist: Nein.«
     
     
     
    Valentin Meyers Umgangsformen kontrastierten auf angenehme Weise mit der schroffen Reserviertheit von Jürgen Neumann. Pia und Heidmüller ließen sich von dem jungen Mann, der den Empfang managte, alle Mitarbeiter benennen und legten danach die Reihenfolge der noch anstehenden Gespräche fest.
    Pia legte Wert darauf, die Befragungen mit Oswald Heidmüller gemeinsam durchzuführen, und dieser widersprach dem Vorschlag nicht. Das würde zwar länger dauern, als wenn sie sich die Mitarbeiter aufteilten, aber Pias Vertrauen in Heidmüllers Fähigkeiten war nach der ersten Befragung nicht übermäßig groß. Sie musterte ihn aus den Augenwinkeln. Der Kakao hatte Spuren an seiner Oberlippe hinterlassen. Außerdem sah man ihm deutlich an, dass er sich zwischendiesen polierten Menschen und Oberflächen unwohl fühlte. Die Beziehungen der Manstein in ihrer Firma waren zu wichtig, als dass Pia ein Risiko eingehen wollte. Vielleicht sollte sie nach einem Grund suchen, damit Heidmüller ein wenig in den Computerdateien von Magenta herumschnüffeln konnte. Das wäre sicher eine adäquate Aufgabe für ihn. Aber so weit waren sie noch nicht.
     
     
     
    Der Vormittag zog sich hin. Pia erhielt viele bruchstückhafte Informationen über die Geschäftsführerin Birgit Manstein und ihre Angestellten. Die Privatperson Manstein blieb dabei jedoch mehr oder weniger im Dunkeln. Außer Überraschung und Unbehagen schien Birgit Mansteins gewaltsamer Tod keinerlei Gefühle bei den Menschen, die tagtäglich mit ihr zu tun gehabt hatten, hervorzurufen.
    Einzig Birgit Mansteins persönliche Assistentin erlaubte sich, ein paar Tränen zu vergießen, während die Polizei sie befragte.
    Franziska Dom war eine kräftige Frau Mitte zwanzig. Sie trug ihr langes braunes Haar hochgesteckt und hatte sich in ein zu enges graues Kostüm gezwängt. Sie kam Pia ein bisschen vor wie ein Kind, das Chefsekretärin spielte. Ihre Fingernägel waren abgekaut, und von ihrem schwarz bestrumpften Knöchel krabbelte gut sichtbar eine Laufmasche ihren Weg nach oben.
    »Birgit Manstein war kein schlechter Mensch. Sie war zwar hart und sehr anspruchsvoll, was die Arbeit anbelangte, aber sie war nie ungerecht. Das hatte sie wirklich nicht verdient, so zu sterben …«, klagte Franziska Dom mit zittriger Stimme.
    »Hatte sie Probleme mit irgendwelchen Kunden?« Pia registrierteärgerlich, dass sie keine Ahnung von der Terminologie in dieser Szene hatte. Sagte man Klienten, Auftraggeber, oder etwas ganz anderes?
    Franziska wischte sich mit einem Papiertaschentuch über das feuchte Gesicht. »Ehrlich gesagt, hier ist immer irgendetwas am Kochen. Aber das waren eigentlich keine richtigen Probleme. Das gehört einfach dazu …«
    Pia bohrte weiter. »Aber als Geschäftsführerin hat sie sich doch sicherlich mit den Leuten auseinander gesetzt, wenn etwas nicht so lief, wie es sollte?«
    »Sicher. Ich kann Ihnen die Namen von ein paar Leuten notieren, mit denen es Ärger gab. Aber nur, wenn das unter uns bleibt.«
    Pia wunderte sich über die Naivität der jungen Frau und überging ihre Einschränkung, indem sie sich einen Kaffee nachschenkte.
    »Frau Dom, wir ermitteln in einem Mordfall«, hörte sie Heidmüller sagen, »über Ihre Verpflichtungen Magenta gegenüber müssen Sie sich in so einem Fall weniger Gedanken machen«.
    Ja, und wenn man sie feuert, sorgt Heidmüller sicherlich hervorragend für ihr weiteres berufliches Dasein, dachte Pia sarkastisch und fragte: »Wissen Sie, ob Frau Manstein personelle Änderungen plante?«
    Franziska Dom schüttelte den Kopf.
    »Solche Dinge hat sie nicht mit mir besprochen. Ich meine, ich merke natürlich, wenn da was im Busch ist … ich meine war. Aber als sie der Barnheim gekündigt

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