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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Boden nicht mehr helfen konnten. Nun wartete alles auf den Gerichtsmediziner. Auch Hauptkommissar Kürschner, derPia angerufen hatte, war noch nicht aus Mölln in Lübeck eingetroffen. Eigentlich hätte der Leiter der Mordkommission, Kriminalrat Horst-Egon Gabler, da sein sollen. Aber der gönnte sich zurzeit ein paar erholsame Tage in Tirol.
    Heinz Broders, Conrad Wohlert und Michael Gerlach trafen jetzt ebenfalls ein. Es war inzwischen fast unmöglich geworden, durch die Menge der Schaulustigen zum Tatort zu gelangen. Obwohl das Altstadtfest offiziell beendet worden war, schienen immer mehr Menschen in die Fußgängerzone vor das alte Kanzleigebäude zu strömen. Nach einer knappen Begrüßung einigten sich die anwesenden Kollegen der Mordkommission darauf, dass Pia Korittki und Michael Gerlach mögliche Augenzeugen der Tat ausfindig machen sollten. Die Schutzpolizei und auch die später eintreffenden Kollegen würden sie dabei unterstützen.
    Broders und Wohlert machten Tatort. Sie skizzierten das Umfeld, in dem die Tote aufgefunden worden war, und notierten sich alles, was für den abgesperrten Bereich und seine Umgebung charakteristisch war. Außer ihnen und dem Gerichtsmediziner hatten nur noch die Kriminaltechniker Zugang zu diesem Bereich.
    Pia und ihre Kollegen standen bei ihrer Aufgabe unter Zeitdruck. Jeder, der etwas beobachtet haben konnte, musste ausfindig gemacht und festgehalten werden. Standbesitzer und das Personal der umliegenden Buden, Gäste des Bierstandes, vor dem die Frau erstochen worden war, und andere Umstehende. Um den Tatort herum herrschte aber immer noch ein unübersichtliches Gedränge.
    »Die Zeugen mit einem Lasso einfangen …«, nannte Gerlach ihre Tätigkeit scherzhaft.
    »Ist die Altstadt abgeriegelt worden?«, fragte Pia ihn, während sie gerade ein paar junge Männer beaufsichtigte, dieeigentlich lieber ihre Sauftour fortsetzen wollten, als eine Aussage zu machen.
    Gerlach sah Pia im ersten Moment irritiert an. »Wieso weißt du das nicht? Ach ja, du wohnst ja hier in der Altstadt. Wir haben nur Kontrollposten an jeder Brücke, die nach auffälligen Personen oder Fahrzeugen Ausschau halten.«
    »Warum machen wir uns nicht zu Nutze, dass die Altstadt eine Insel ist? Wenn wir dicht machen, können wir jeden erfassen, der die Altstadt verlassen will …«
    »Ja, aber dann schreit wieder irgendwer ›Freiheitsbeschränkung‹, und wir haben den Ärger … Was meinst du, was sich nach so einer Veranstaltung für Schlangen vor den Brücken bilden würden, wenn wir jeden erfassen wollten?«
    »So muss sich der Täter nur unauffällig verhalten, und die Kontrollposten werden nichts ausrichten.«
    »Es gibt nichts Auffälligeres als einen Täter, der flieht …«
    »Wer die Nerven hatte, das hier zu tun, der wird sicher nicht gewartet haben, bis wir kommen, um unter unseren Augen Hals über Kopf zu fliehen«, entgegnete Pia verärgert. »Vielleicht steht er ja noch irgendwo in der Menge und sieht uns zu.«
    »Die Fotografen sind schon angewiesen, möglichst viele Schaulustige unauffällig zu fotografieren.«
    »Dann müssen sie das irgendwie missverstanden haben«, meinte Pia und wies auf einen der Fotografen, der sich auf die Achse eines Anhängers gestellt hatte und in die Menge blitzte.
    »Scheiße, so ein Idiot. Trotzdem werden wir den Täter früher oder später zu fassen bekommen«, behauptete Gerlach selbstsicher, »niemand kommt ungestraft mit so einem dreist verübten Mord davon …«
    Pia hoffte, dass er sich nicht irrte. Wenn ein Mensch mittenauf dem Altstadtfest im Menschengewühl erstochen werden konnte und sie den Täter nicht zu fassen bekämen, grenzte das an Anarchie.
    Ihr Blick wanderte zwischen den unzähligen Gesichtern um sie herum umher. Der Gedanke daran, dass die gesuchte Person vielleicht hier irgendwo stand, verursachte ihr ein Kribbeln zwischen den Schulterblättern.
    Hauptkommissar Wilfried Kürschner löste sich von ein paar Mitarbeitern des K6 und kam eilig auf sie zu. Seiner saloppen Kleidung nach zu urteilen, war er direkt von seinem Schwager aus hierher gefahren.
    »Wo werden wir die Befragungen der Zeugen durchführen?«, fragte Pia. »Wenn wir alle zu uns ins Kommissariat bringen, entwischt uns dabei die Hälfte wieder.«
    »Ich habe inzwischen organisiert, dass wir die oberen Räume des Kanzleigebäudes für erste Befragungen nutzen können. In Kürze kommen auch Leute vom Presseamt, die uns aufschließen und uns helfen, ein paar Tische und Stühle

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