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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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ihn gekauft habe, dachte Laura. Mit ihrem g e brauchten schwarz-silbernen Mini hatte sie sich zwar ihr absolutes Traumauto geleistet, einem Vergleich mit di e sem Schlitten hielt er natürlich nicht stand.
    Laura strich mit den Fingerspitzen über das weiche rote L e derpolster. Zart wie Haut fühlte sich die Oberfläche an.
    » Gefällt er dir? « , fragte Giuseppe neugierig.
    Ein Nein hätte ihn vermutlich tief getroffen. » Ja, schick. Und vermutlich sündhaft teuer. «
    Giuseppes weiße Zähne traten blitzend hervor, als er lachte. Schwungvoll steuerte er den Boliden durch die engen Gassen der Tief ga rage. Entweder hatte er keine Angst, einen Kratzer hinei n zufahren oder er wollte sie unbedingt durch seine sportliche Fahrweise beeindrucken.
    Nun, wenn er sich da mal nicht irrte und auf der Bodenwelle aufsaß, die sich gleich hinter der Ausfahrt befand. Aber der erwa r tete Aufsetzer blieb aus.
    Während sie in die Straße einbogen, studierte Laura die Inne n ausstattung. Alles war vom Feinsten. Edle Hölzer, Chrom, schöne Armaturen. Allmählich entspannte sie sich und genoss die Sitzp o sition in dem e r staunlich bequemen Sportsitz. Darin ließe es sich auf jeden Fall länger aushalten.
    » Verrätst du mir, wie viele Pferdchen unter dieser eleganten Haube galoppieren? «
    Für einen Moment schaute er sie von der Seite an, als hätte er aufgrund mangelhafter Deutschkenntnisse ihre Frage nicht ve r standen. Dann zog er anerkennend eine Augenbraue hoch. » Int e ressiert dich das wirklich? «
    » Ja, klar. «
    » Zu viele, um von einer Frau gebändigt zu werden « , erwiderte er lachend.
    Aha, ein Chauvinist ist er auch. Also hatte sie ihn richtig ei n geschätzt. Trotzdem kam sie nicht umhin, ihn auf unerklärliche Weise sympathisch zu finden. Irgendetwas hatte er an sich, das ihn abgesehen von seiner äußerlichen Attraktivität interessant machte, nur was?
    » Darf ich vorstellen, Bugatti Veyron Super Sport. Der schnellste auf normalen Straßen zugelassene Seriensportwagen der Welt « , erklärte er nun mit ernster Miene und fast akzentfreiem Deutsch. Hatte er das geübt, weil es ihm so wichtig war?
    » Hmm « , machte Laura und grinste. » Und wo kann man diese Rakete mal so richtig krachen lassen? «
    » Fast nirgends « , gab er bedauernd zu und fügte zwinkernd e t was leiser hinzu: » Außer n achts, wenn die Straßen fast leer sind und keine p olizia unterwegs ist. «
     
    Die Kirche war proppenvoll. Die Hochzeitsgesellschaft fiel gr ö ßer aus, als Laura befürchtet hatte. Für Eltern, Geschwister und Tra u zeugen waren die ersten Reihen reserviert worden. Ganz Kavalier hatte der Conte ihr wieder den Arm gereicht, eine Geste, die sie normalerweise als antiquiert empfand und ungern annahm. Ang e sichts ihrer Stilettos bot ihr dies auf dem glatten Steinfußb o den, der nur teilweise mit Teppich ausgelegt war, jedoch mehr Siche r heit, sodass sie diesen Halt ausnahmsweise in Anspruch nahm.
    So viele Fam i lienangehörige und Verwandte waren anwesend, von denen sie außer Janines Eltern und Großeltern niemanden kannte. Au s gerechnet die gemeinsamen Freundinnen, zwischen denen sie sich wohler gefühlt hätte, saßen weiter hinten. Hoffen t lich war die Sitzordnung später im Restaurant vorteilhafter.
    Dann erklang der Hochzeitsmarsch und die Braut schritt ganz klassisch am Arm ihres Vaters zum Altar, wo Lorenzo auf sie wartete. Diesmal war er in einen schneeweißen Anzug gekleidet, passend zu Janines weißem, bodenlangem und hautengem Hoc h zeitskleid. Einzige Akzente zu Lorenzos Anzug waren eine rote Krawatte und eine Rose im Knopfloch, sowie schwarze Schuhe, wie Laura naserümpfend feststellte. Wo hatten die beiden nur ihren Geschmack gelassen? Schwarze Schuhe zu weißer H o se?
    » Sind die beiden nicht ein schönes Paar? « , flüsterte Giuseppe Laura auf Italienisch ins Ohr.
    Sie lächelte gequält. » Ja, ein sehr schönes Paar « , erwiderte sie und zuckte zusammen. Die Sprachen, die sie beherrschte, kamen so flüssig über ihre Lippen, dass sie ganz automatisch ebenfalls it a lienisch geantwortet hatte.
    » Du sprichst akzentfrei « , stellte er anerkennend fest.
    » Gratie . «
    » Aber du hast Einwände gegen diese Ehe ? « , fuhr er fort.
    » Si , sie hätten nicht unbedingt heiraten müssen, um glücklich zu sein. « Was das kostet!, fügte sie in Gedanken hinzu. Und erst die Scheidung!
    Verblüfft zog Giuseppe eine Augenbraue nach oben. » Ich hä t te dich romantischer eingeschätzt. Was

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