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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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seinen Freunden aus der Heimat erzählt. Auße r dem, wie oft hatte sie selbst Lorenzo getroffen, seit er mit Janine zusammen war? Dreimal, viermal? Laura seufzte in sich hinein. In den letzten Monaten hatten sie und ihre Freundin sich viel zu selten gesehen. Hoffentlich wurde das wieder besser, wenn sich die erste Ehee u phorie ein wenig legte.
    Endlich. Eheversprechen, Glückwunsch, Unterschriften. La u ras Hand war steif, als sie den Stift aus der Hand des Standesb e amten entgegennahm. Hoffentlich brachte es den beiden Glück. Das zumindest wünschte sie Janine von Herzen.
    Die Zeremonie war überstanden. Endlich.
    Giuseppe übernahm es, für alle den Chauffeur zu spielen. La u ra machte es sich auf dem Beifahrersitz von Lorenzos Auto b e quem, das frisch vermählte Paar auf dem Rücksitz . W eiße Bän d chen an den Auße n spiegeln schmückten den älteren Golf .
    In einem In-Bistro hatte Janine ein kleines Mittagessen vorb e stellt, von dem sie selbst am wenigsten aß. Ununterbrochen pla u derte sie darüber, wie glücklich sie sei, wie schön und feie r lich und angemessen der Standesb e amte gesprochen hätte … Mit Mühe unterdrückte Laura ein Gähnen. Als sie zu Giuseppe hi n überblickte, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass es ihm ähnlich ging. Fast unmerklich ve r drehte er die Augen und zeigte dazu ein amüsiertes Grinsen. Vielleicht entwickelte sie doch noch Sympathien für den Fre m den.
     
    » Möchtet ihr noch etwas? « , fragte Lorenzo. » Vielleicht ein Eis? «
    » Oh , nein, danke, sonst passt mir mein Kleid nicht mehr « , lachte Laura. Der kleine Imbiss hatte sie ein wenig damit ve r söhnt, dass sie Hochzeiten en t setzlich langweilig fand und dass sie eigentlich viel zu angespannt war, um ihre Aufgabe als Tra u zeugin wenigstens ein bisschen zu g e nießen.
    » Dann lasst uns fahren « , meinte Janine.
    Die kirchliche Trauung sollte in drei Stunden stattfinden, und die Braut wurde immer nervöser und zappliger, obwohl die Zeit locker zum Umziehen und Hinfahren reichte. Die Friseu rin , die Janines Haare aufstylen und den Schleier befestigen sollte, wart e te bereits vor der Haustür , und Laura hatte alle Hände voll zu tun, ihrer zappeligen Freundin beim Ankleiden und Schminken zu helfen.
    Endlich trafen auch Janines Eltern ein. Nun wurden Lauras Bemühungen, die Braut zu beruhigen, von deren Mutter unte r stützt, während die Männer im Wohnzimmer warteten und , dem lauten Lachen nach zu urteilen, sich köstlich unterhielten. Laura schnappte durch die angelehnte Tür Fragmente der Unterhaltung auf. Im Grunde waren es nur Albernheiten, die so gar nicht zu dem eher steif auftretenden Giuseppe passten. Die Vertrautheit der Kindertage war ihm und Lorenzo also nicht abhandengekommen.
    Da die beiden Hochzeiter von Lauras Vater zur Kirche gefa h ren w u rden, verabschiedeten sich Giuseppe und Laura, um seinen Wagen zu holen, der in der Tiefgarage auf Lorenzos Par k platz stand.
    Lauras erster Gedanke war: Wow! Was für ein geiles Teil.
    Das weiße Sportcoupé strahlte vor Sauberkeit. Der Wagen passte kaum in die mit weißen Bodenstreifen gekennzeichnete schmale Parkbucht. Glücklicherweise handelte es sich um einen Eckplatz, der zu einer Seite offen war. Die Stoßstange berührte fast die rückwärtige Wand.
    Nach dem ersten Eindruck war Laura sich nicht mehr sicher, ob sie begeistert oder entsetzt sein sollte. Ein Blick auf das Sy m bol an der Motorhaube verriet ihr, dass es sich um einen Bugatti handelte. Obgleich sie nicht viel von Automarken verstand, so viel war selbst ihr klar, dass dieser Spor t wagen mit der eleganten, fließenden Silhouette ein Vermögen kosten musste. Ein aufgere g tes Kribbeln erfasste sie bei dem Gedanken, dass sie darin an der Kirche vorfahren würden. Jetzt kann ich verst e hen, wenn jemand sagt, ein toller Wagen wirkt erotisierend.
    Ganz c avaliere hielt Giuseppe ihr die Tür auf, ehe er selbst einstieg. Ein tiefes Grollen erklang, als er den Motor anließ , und setzte sich fort, als er die Ausfahrt ansteuerte. Ein zufriedenes Lächeln spielte um die Lippen des Italieners.
    Es gibt Männer, die haben Geld und zeigen es nicht. Und es gibt Männer, die zeigen Geld, haben aber keins. Gehört er zur dritten Kategorie, hatte Geld und gab gerne damit an?
    Nur ein Verrückter fährt mit so einer Wertanlage in unserer Stadt herum und riskiert Kratzer im Lack. Bei meinem alten Mini muss ich mir wenigstens keine Gedanken machen, der hatte schon welche, als ich

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