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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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ihre legte. Sie sah ihn von der Seite an. Schmu n zelnd blinzelte er sie an. An was dachte er gerade?
    Während des Festschmauses kam er zu ihrem Unwillen auf das Thema Ehe zurück. » Also, nun erzähl mir, c arissima , was du an der Ehe auszusetzen hast. «
    Laura zog die Augenbrauen hoch. Wieso fing er jetzt an, ihr mit Kosenamen zu schmeicheln? Sie war nicht seine Teuerste und sie würde es auch nicht werden. Männer waren hauptsächlich dafür geeignet, Probleme zu verursachen. Eine andere Erfahrung hatte sie weder selbst gemacht noch in ihrem näheren Umfeld be o bachtet. Da es aber nicht die geeignete Umgebung war, um das Für oder vielmehr das Wider der Ehe zu diskutieren, bean t wortete sie seine Frage möglichst minimalistisch.
    » Ach, weißt du nicht: Heiraten ist altmodisch und steuerliche Vorteile bringt es auch nicht. Übrigens wird ein Drittel aller Ehen innerhalb der ersten sieben Jahre wieder geschieden. Wozu also heiraten? Dieses Geld kann man sich genauso gut sparen. «
    In seinen Augen blitzte etwas auf. » Du übertreibst, Pessimi s tin « , erwiderte er in gespielter Empörung. » Bist du denn gar nicht romantisch veranlagt? Wäre es nicht schön, wenn dir ein Mann alle Wünsche von deinen blauen Augen ablesen und dich auf Händen durchs Leben tragen würde? «
    In Lauras Kopf schrillte eine Alarmglocke. S elbst ernannter Frauenversteher! Lass dich auf diese Diskussion bloß nicht ein! Du bist für Romantik noch nie anfällig gewesen, dann brauchst du sie jetzt auch nicht. Romantiker sterben alle an g e brochenem Herzen, vergiss das nie.
    » Nun? «
    » Doch. Das wäre natürlich wunderbar. Und so lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Märchenprinzen sind aber leider gerade ausverkauft « , hörte Laura sich sagen. Am liebsten hätte sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Was war das denn jetzt für ein Stuss? Was war nur los mit ihr?
    Giuseppe lächelte, als hätte sie ihm ein Kompliment über se i nen schmalen Oberlippenbart oder seine ebenso schmalen Kot e letten gemacht, die kurz vor seinem Kinn endeten. Gel bändigte die Locken seines Kurzhaarschnittes, damit sie nicht vom Kopf a b standen. Alles in allem empfand sie nun, dass es ein bisschen lächerlich aussah.
    » Aha, du bist eifersüchtig. «
    » Wie bitte? «
    » Du willst es nur nicht zugeben, dass du selbst heute gerne an Janines Stelle wärst. «
    Laura lachte laut auf. » Du spinnst ja. «
    Einer der Gäste drehte sich konsterniert zu ihr um, und sie dämpfte ihre Stimme, als sie weiter sprach. » Erstens werde ich niemals heiraten und zweitens finde ich es ziemlich übertrieben, sich diesem Risiko so übereilt auszusetzen. Die beiden kennen sich doch noch gar nicht richtig. Wieso haben sie nicht erst mal zwei, drei Jahre lang das Zusammenleben getestet? «
    Giuseppe lächelte überlegen. » Manchen genügt das eben nicht. Die meisten meiner Vorfahren lernten sich übrigens auch erst in der Ehe kennen, manche sahen sich überhaupt an ihrem Hoc h zeitstag zum ersten Mal. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren arrangierte Ehen die Normalität und nicht alle waren u n glücklich. «
    » Ach je, hör bloß damit auf. Ich bin froh, dass das vorbei ist, zumindest bei uns. Die armen Frauen in anderen Ländern, die dieses Schicksal immer noch hinnehmen müssen. In die Ehe ve r kuppelt und verschachert wie ein Stück Vieh und dem Mann u n tertan « , spie Laura voller Verachtung aus.
    Giuseppe erwiderte nichts darauf, sondern sah sie nur mit e i nem unbestimmbaren Gesichtsausdruck an.
    » Was ist? «
    » Jemand muss dich zutiefst verletzt haben, dass du so hart bist. « Er hatte leise gesprochen, die Stimme tief und mit einem Timbre, das Laura einen wohligen Schauer versetzte. Nicht einlu l len lassen! Eine innere Stimme beharrte auf Widerstand und b e zweifelte die Echtheit seines Verständnisses.
    » Wie würdest du dich denn fühlen, wenn du von deiner Fam i lie mit einer wildfremden Frau verheiratet würdest? « , zischte sie.
    » Wenn sie schön ist … « Giuseppes lächelte unbeeindruckt. » Und wenn du diese Fremde wärst, Laura, würde ich vor Glück sterben. «
    Oh , nein, versuchte er sich jetzt als Casanova oder was sollte das werden? Zu einer entsprechenden Antwort erhielt Laura keine Gelegenheit mehr, denn die Drei m ann k apelle rief zum Hochzeit s tanz, und alle versammelten sich um die Tanzfläche, Janine und Lore n zo dabei zuzusehen.
    Kurz darauf wurde Laura von Giuseppe bei einem Wiener

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