Engelsleid (German Edition)
zu mir, ich will dich sp ü ren. «
Seine Antwort war ein tiefes Knurren. Sein Mund schob sich noch mehr über ihr Geschlecht, saugte und leckte intensiver als zuvor, und sie kam erneut, wand sich bebend unter ihm. Seine Hände drückten ihre Schenkel auf das Laken, seine Unterarme fixierten ihre Unterschenkel, und er hörte nicht auf, sie zu saugen und zu stimulieren, bis ihr Stöhnen in fast verzweifelte, kurze und kehlige Schreie überging. Einerseits war diese Lust schön und machte unersättlich. Andererseits war sie kaum auszuhalten. Jetzt erst schob Giuseppe sich zwischen ihre Schenkel, legte sich auf sie und eroberte mit seinem Unterleib ihren Schoß.
Es wurde ein rundum leidenschaftlicher Abend. Der Conte bewies unglaubliche Potenz. Kaum hatten sie sich ein wenig erholt, fing er von Neuem an, küsste und saugte, streichelte und knabberte, bis Laura völlig außer Atem kraftlos in seinen Armen lag und ei n schlief, für eine viel zu kurze Nacht.
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Gefallene Engel
Mittlerweile hatte die Hektik in der von Abgasen und Touriste n strömen geplagten Stadt abgenommen. Rom war zu jeder Jahre s zeit ein Magnet für Menschenmassen unterschiedlichen Intere s ses. Während die einen die Stadt der vielen Kirchen, Klöster und des Vatikans wegen besuchten, interessierte die anderen das ku l turelle Erbe, das auch schöne Plätze, Brunnen und Museen u m fasste. Jeder kam auf die eine oder and e re Weise auf seine Kosten, und auch für ein abwechslungsreiches Nachtleben war gesorgt.
Tief ein- und ausatmend betrat Azaradeel den Petersdom. Ihre Treffpunkte wechselten, um das Risiko zu minimieren, falls doch einmal jemand von einem Dämon verfolgt oder einem Menschen beobachtet wurde. Regelmäßigkeiten machten angreifbar. Es gab nur eine Voraussetzung: E s sollte sich um einen heiligen Ort ha n deln, an dem man zudem nachts ungestört war.
Es gab viele Kirchen, die zu Azaradeels Lieblingsorten zäh l ten. Während er im Eingangsbereich stehen blieb und den langen Mittelgang hinabsah, überlegte er, dass es schon sehr lange her war, seit sie sich in der Catedral e von Córdoba verabredet hatten.
Azaradeel liebte die Architektur dieser ehemaligen Moschee, mit ihren Hufeisenbögen und den Säulen aus Jaspis, Onyx, Ma r mor und Granit. Wenn es seine Zeit zuließ, musste er dort unb e dingt mal wieder hin. Auch die Sagrada Familia in Barcelona, die den meisten anderen Engeln mit ihrem speziellen neukatalan i schen Stil zu neumodisch war, gehörte zu seinen Lieblingski r chen. Inzwischen war sie, obwohl immer noch unvollendet, off i ziell vom Papst zur Kathedrale geweiht. Insofern sprach also nichts mehr dagegen, auch sie als Treffpunkt zu wählen. Von den Kirchen anderer Ko n tinente gefiel ihm die Basilika Notre-Dame de la Paix in Y a moussoukro im Staat Elfenbeinküste besonders gut. Vielleicht, weil sie sich baulich am Petersdom orientierte, obwohl das Orig i nal natürlich einzigartig war.
Heute war Azaradeel froh, seine Meinung geändert zu haben. Denn zu Anfang hasste er den Petersdom, fiel diesem monument a len Bauwerk doch die rund zwölfhundert Jahre alte Vorgängerbas i lika zum Opfer. Mittlerweile jedoch nahm Azaradeel sich gerne die Zeit, die baulichen und künstlerischen Details intensiv zu studieren. Frühzeitig betrat er daher vor den anderen das Go t teshaus, genoss die Stille des beeindruckend mächtigen Ra u mes, lauschte seinen eigenen Schritten und betrachtete die einze l nen Objekte. Einen Seitenaltar, ein Gemälde, die Säulen, die hohe Kuppel.
Diesmal allerdings kam er zum ersten Mal seit sehr langer Zeit zu spät. Seine Suche war intensiv gewesen, stundenlang hatte er auf der Suche nach seiner Tochter durch sein Fernrohr gestarrt, und dennoch war dies erfolglos verlaufen, und darüber hatte er den Termin fast vergessen.
Gemessenen Schrittes durchquerte er das Langhaus, vorbei an den unzähligen Säulen und Altären, die sich kaum aus der Du n kelheit hervorhoben. Es wäre unschicklich, den Weg fliegend hinter sich zu bringen, obwohl dies lautlos und schneller vonstattengegangen wäre . Wenn er alleine war und ein D e tail der oberen Etagen genauer in Augenschein nehmen wollte, machte er sich freilich seine Flügel zunutze, aber nicht in Gegenwart der and e ren.
Große , kunstvoll gefertigte Kerzen brannten und erhellten den Bereich mit dem Papstaltar, der von der monumentalen Kuppel übe r spannt wurde. Unter ihnen befand sich das Grab des heiligen Petrus, dem die berühmte Kirche
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