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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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hervorgegangen waren. Die Dämonen jedoch hatten gelacht, bevor sie gestorben waren, ihr Wille unge b rochen, und angedeutet, dass den Engeln eine besonders schwere Zeit b e vorstehe. Es klang nach mehr als einer bloßen Verhö h nung.
     
    Eine Stunde später standen die beiden Freunde mitten auf dem P e tersplatz und beobachteten den klaren Himmel. Viel war bei all dem Gerede nicht herausgekommen. Nach kurzer Verabschiedung hatte sich die Versammlung wie eine geplatzte Seifenblase aufg e löst.
    » Das war ja voll für’n Arsch « , schnaufte Leviathan aufg e bracht.
    » Na! « , ermahnte ihn Azaradeel mit vorwurfsvollem Ton. » Auch wenn du r echt hast, mäßige deine Worte, Levi. «
    Die unrhythmische Bewegung der Flügel drückte mehr als Worte Leviathans Unzufriedenheit aus. Staub wirbelte vom B o den auf. In der Ferne wankten ein paar Betrunkene über den weitlä u figen Platz.
    » Und was machen wir jetzt? Wir können doch nicht einfach wa r ten, bis irgendetwas passiert. Wieso will denn niemand wah r haben, dass die Sterne auf eine akute Gefahr hinweisen? Viel Gerede ohne eine Entscheidung zu treffen. «
    Schulterzuckend sog Azaradeel die Luft ein und schärfte seine Sinne, um die Umgebung zu filtern. » Vielleicht sollten wir noch ins Geheimarchiv des Vatikan s gehen und wieder m al in den alten D o kumenten forschen. Wir waren schon lange nicht mehr dort. «
    Wütend, als hätte er seinem Freund gar nicht zugehört, sondern wäre immer noch mit dem Ergebnis des Treffens beschäftigt, stapfte Leviathan hin und her und stieß sich schließlich mit au s gebreiteten Schwingen kraftvoll vom Boden ab. » Du kümmerst dich auf jeden Fall erst mal um deine Tochter. Wir sehen uns übermorgen Abend in Paris « , rief er noch, ehe er über den D ä chern verschwand.

15
    Schlechte Nachrichten
     
    Ohne anzuklopfen , stürmte Laura nur wenige Minuten, nachdem sie die Redaktion betreten, ihre Handtasche auf ihrem Bürostuhl abgelegt und den Computer angeworfen hatte, in das gegenübe r liegende Büro.
    » Puh. « Mit einer Hand wedelte sie die Rauchschwaden vor i h rem Gesicht fort , während sie sich setzte.
    » Entschuldige « , murmelte Theo. Das sagte er immer, sah dies aber nicht als Grund an, die qualmende Zigarette auszudrücken.
    Da Laura stets nur kurz in seinem Büro verweilte – die Reda k tionskonferenzen fanden glücklicherweise in einem größeren Sitzungsraum statt – war es für sie zu ertragen, auch wenn sie am liebsten als E rstes das Fenster aufgerissen hätte. Aber die Haup t straße vor Theos Fenster brachte so viel Lärm und Abgase herein, d ass dies keine wirkliche Alternative darstellte. Dennoch zeigte sie ihm von Zeit zu Zeit, dass sie diesen Zigarettensmog hasste.
    » Theo, ich brauch ʼ vier Tage für ʼ nen Reisebericht aus Italien. Ganz großes Ding, völlig unbekannt, ein Kleinod « , gab sich Laur a geheimnisvoll , um ihrem Chef die Freigabe der Reise abzuschwa t zen.
    Im Vertrauen auf Lauras Gespür für das Außergewöhnliche hatte er bislang die meisten Geschäftsreisen genehmigt. So ma n che Geschichte hatte sich später als Sensation entpuppt, obwohl es zu Anfang nicht danach ausgesehen hatte.
    » Um was geht’s dabei? «
    Typisch Theo. Am liebsten erfuhr er schon alle Details eines Geheimtipps, bevor Laura recherchiert und ihren Artikel verfasst hatte. Aber dann war es kein Geheimtipp mehr. Würde er go o geln, erführe er, dass über den Parco dei Mostri schon Texte und Bilder veröffentlicht waren. Falls Giuseppes Informationen stimmten, verirrten sich dennoch nur wenige Touristen dorthin, vor allem viel zu selten T e desci .
    Mit wenigen Worten schilderte Laura den Sachverhalt, natü r lich ohne ihr damit verbundenes, privates Interesse zu erwähnen. Theo hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen. Nach zwei weiteren Zügen drückte er die Kippe im Aschenbecher aus.
    » Okay, die Gegend kenne ich einigermaßen « , grinste er . » Z u mindest dachte ich das bis eben. Tja, so kann man sich irren. Hä t te ich Zeit, würde ich ja selbst hinfahren. «
    Das glaubte sie ihm sofort. Aber Theo war erst vor K urzem in Urlaub gewesen, damit war diese Gefahr gebannt. Um nichts in der Welt wollte sie sich diese Gelegenheit entgehen lassen.
    » Also gut, einverstanden. Du hast eine Woche Zeit, aber ich möchte sämtliche Ausflugsziele rund um Bomarzo dazu haben, ebenso wie eine Liste der nettesten Hotels und Lokale, Abendpr o gramm, et cetera. «
    Das hatte sie sich schon gedacht. » Null

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