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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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die besi t z - ergreifend und grundlos eifersüchtig waren. Dann konnte er es vergessen, sie wiederzusehen. Auf diesen Stress würde sie sich keinesfalls einlassen.
    Sein natürliches, ungezwungenes Lächeln zerstreute ihre B e denken und nahm ihr die Anspannung.
    » Ich möchte nur wissen, wo ich dich erreichen kann, Laura, falls ich Neuigkeiten für dich habe. «
    » In einer Woche bin ich wieder da. Spätestens. Außerdem hast du meine Handynummer. «
    Jetzt wäre die Gelegenheit, ihm zu sagen, dass er nicht der einzige Mann war, der sich für sie interessierte, und dass ihr Ziel nicht von ungefähr kam, sondern auf einem Vorschlag Giuseppes und seiner Einladung beruhte. Andererseits, was sollte das bri n gen ? Die beiden kannten sich nicht und v ielleicht würde sie fes t stellen, dass Giuseppe tatsächlich nur eine Episode war, w a rum sollte sie es sich mit Dominic verscherzen. Männer waren für solche Sachen viel zu em p findlich.
    » Kann ich noch etwas für dich tun? «
    Sein fürsorglicher Tonfall besänftigte Laura endgültig. » Du könntest heute Nacht hierbleiben. « Was zum Teufel hatte sie angetrieben, dies zu sagen ? Ich fahre morgen zu Giuseppe!
    Für einen Moment sah es aus, als würde er bejahen, dann hauchte er ihr einen fast berührungslosen Kuss auf die Lippen. » Nein, überstürze nichts. Wir sehen uns, wenn du zurück bist. Gute Reise und pass auf dich auf. «
    » Werde ich « , murmelte Laura, während sie ihm nachsah, wie er die Treppe hinunterlief.

18
    Die Reise
     
    Der Ton war lästig und nicht zu überhören. Es dauerte mehrere Sekunden, bis Laura so weit erwacht war, dass sie das Geräusch ihrem Wecker zuordnete und die Augen aufschlug. Zwar war sie kein begeisterter Frühaufsteher, aber wenn sie die Strecke in e i nem Rutsch bewältigen wollte, unterbrochen nur von Tank- und Pinkelpausen, dann war es am sinnvollsten, möglichst früh losz u fahren. Um vier Uhr morgens waren die Straßen noch frei.
    Zwanzig Minuten später war sie unterwegs. Im Radio spielten sie Gute-Morgen l aune-Musik und Laura summte fröhlich mit.
    Als sie den Brenner hinauffuhr, blinzelten die ersten Sonne n strahlen über die Berggipfel und sie wurde von einem Hochgefühl erfasst. Sommer, Sonne, Wärme. Sie ließ das Fenster ein Stück herunter und zog tief die frische Morgenluft in ihre Lungen. E i gentlich wäre es doch eine gute Idee gewesen, gleich noch ein paar Urlaubstage anzuhängen. Vielleicht würde sie das noch m a chen, wenn ihr die Gegend gefiel . In Rom war sie schon zweimal gewesen, im weiteren Umland jedoch noch nie.
    Einerseits freute sie sich auf das Wiedersehen mit Giuseppe, andererseits war sie skeptisch, wie es mit ihnen weitergehen wü r de. Eine Fernbeziehung wäre keine Option – falls sie sich auf etwas Festes einlassen würde. Wieso dachte sie überhaupt darüber nach? Wegziehen und ihren Job aufgeben kam sowieso nicht in f rage.
    Nach zwei Tankstopps, einem Stau bei Modena und einem zweiten bei Florenz, kam Laura nach vielen Stunden an die A b zweigung, die sie auf eine Nebenstraße Richtung Bomarzo führte. Olivenhaine und Pflanzungen voller Esskastanienbäume säumten beidseits die Straße.
    Hatte sie sich verfahren? Nach einiger Zeit kamen Laura Zwe i fel, ob das Navi wusste, wohin es sie zu leiten hatte. Die Straßen wanden sich schmal durch die Landschaft. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Software ihres Gerätes ein kleines Problem hätte.
    Konzentriert starrte Laura nach vorne. Ungern würde sie auf dieser schmalen Straße einem Bus oder einem landwirtschaftl i chen Fahrzeug begegnen.
    In zweihundert Metern rechts abbiegen und dem Straßenve r lauf 2 Kilometer folgen, forderte die Stimme selbstsicher auf.
    Wirklich? In dieser Einsamkeit sagten sich Fuchs und Hase G u te Nacht, und gleichzeitig sollte sich gerade hier ein bedeuts a mer Landschaftsgarten des Manierismus befinden, ein Kleinod aus der Zeit zwischen Renaissance und Barock? Kaum vorstel l bar.
    Im letzten Augenblick bemerkte Laura den Wegweiser und bog scharf rechts ab, auf eine noch kleinere, nicht asphaltierte Landstraße. Es folgte eine enge Kurve, und vorbei an ein paar unscheinbaren Häusern ging es zwischen Feldern und Wiesen weiter.
    Ihre Erwartung stieg. Als sie es fast nicht mehr erwartete, e r reichte Laura einen Parkplatz, groß genug, um sogar Busse abz u stellen. Obwohl sie sich angesichts der engen und schlechten Straße nicht vorzustellen vermochte, hierher mit einem Reisebus zu fahren. Staub

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