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Engelsleid (German Edition)

Engelsleid (German Edition)

Titel: Engelsleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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» Willst du mal mit ihm die Klinge kre u zen? «
    » Du hast ihm doch nicht etwa ein Engelsschwert besorgt? «
    Leviathans Miene sagte alles. Dies war ein Frevel ohne g le i chen. Wo auch immer er dieses Schwert herhatte, es musste z u vor einem Engel gehört haben, vermutlich einem, der von den Däm o nen besiegt worden war. Azaradeel befand, dass er Näheres dazu gar nicht hören wollte. Sein Freund war alt genug zu wi s sen , welches Risiko er damit einging.
     
    Die halbe Nacht verbrachten die D rei damit, gemeinsam die Schriften alter Propheten, Astrologen und Naturwissenschaftler zu studieren. Vom Gebrauch und den Jahrhunderten gezeichnete Folianten, wertvolle, brüchige Pergamente, aus Fragmenten b e stehende Tontafeln. Es war eindeutig. Der Zeitpunkt näherte sich, der eine Wende einläuten und den Dämonen die Gelegenheit zu einer Revanche bieten würde. Nicht ein einziges Mal in den let z ten Jahrhunderten war die Chance so groß gewesen, dass sie E r folg hätten haben können.
    Bevor sie das Archiv verließen, räumten sie alles wieder auf. Azaradeel war beeindruckt davon, wie gelehrt Leviathans Sohn war. Ohne Schwierigkeiten las er die lateinisch oder altgriechisch verfassten Texte. Dieser Nephilim erwies sich als äußerst nützl i cher Partner. Zielsicher hatte er Werke herausgesucht, deren Ve r fasser fachlich fundierte Meinungen zu der bevorstehenden B e drohung hatten. Die Frage blieb offen, ob er auch stark und rea k tionsschnell genug war, es mit einem Dämon aufzunehmen und sie in ihrem Kampf zu unterstützen.
    Wo , verdammt noch mal, würde der zu erwartende Kampf stattfinden? Das hatte nirgends in den Unterlagen gestanden. Azaradeel runzelte unzufrieden die Stirn.
    » Sag mal, hast du es noch nicht kapiert? Den Ort gab es d a mals noch nicht, als diese Schriften entstanden. Wo und wann hast du das letzte Mal Dämonen gebannt? « Leviathan hatte die nachdenkliche Miene seines Freundes richtig interpr e tiert. » Denk mal nach, aber ein bisschen schnell! «
    Für Azaradeel stand nun außer Frage, dass seine Tochter zwar noch lebte, aber zugleich in höchster Gefahr schwebte. » Bomarzo. Parco dei Mostri. Ich muss endlich Magdalena finden. «
    Leviathan räusperte sich. » Ich glaube, dazu kann er dir etwas sagen. « Sein Kopf ruckte nach rechts in Richtung seines Sohnes.
    Azaradeel hatte nicht hinterfragt, woher der Nephilim sein Wissen bezog. Ihn interessierte in diesem Augenblick ausschlie ß lich, wo sich seine Tochter befand, und die Informationen, die er zu seiner Verblüffung erhielt, waren unglaublich präzise. Erst als er Rom bereits hinter sich gelassen hatte , fiel ihm ein, dass er i m mer noch nicht wusste, wie Leviathans Sohn hieß.

24
    Nächtliche Überraschung
 
    Irgendetwas weckte Laura mitten in dieser Nacht auf. Ihr Körper fühlte sich schwer an, fast wie zerschlagen, und sie benötigte einige Sekunden, um sich zu erinnern. Ach ja, der Ball. Hatte sie das geträumt oder war das alles wirklich passiert? Du lieber Himmel, das darf ich nie jemandem erzählen, wie ich mich b e nommen habe. Halb nackt, schamlos. Am Schluss war es ihr schon fast normal erschienen.
    Auch die Erinnerung an den Sex mit Giuseppe weckte zwi e spältige Gefühle in ihr. Einerseits hatte sie noch nie so etwas Au f regendes erlebt, andererseits war er phasenweise ziemlich grob zu ihr gewesen. Unglaublich, dass sie dies erregt hatte und dass sie keine Sekunde gezögert hatte, sich ihm an einem Ort hinzugeben, an dem jederzeit einer der Gäste oder d a s Personal auftauchen konnte.
    » Giuseppe? « , murmelte sie noch halb verschlafen und tastete mit der Hand neben sich. Aber in dem zerwühlten Bett lag nur sie allein. Sich die Augen reibend , setzte Laura sich auf und horchte.
    » Giuseppe? «
    Laura blinzelte. Die Vorhänge waren vorgezogen und hielten das Morgenlicht zurück. Dennoch war da ein Licht. Wahrschei n lich war Giuseppe aufgestanden und nach nebenan gegangen, weil er nicht mehr schlafen konnte. Sie würde nachsehen und ihn ins Bett zurückholen. Laura lächelte. Das sollte ihr nicht allzu schwer fallen. Allerdings war ihr ein wenig kalt. Sie kniff die Augen auf der Suche nach etwas zum Überziehen zusammen und entdeckte über einem Stuhl ein seidenes, leichtes Nachthemd. Besser als nichts. Dann tappste sie leise zur Tür, die vom Schlafzimmer in den großzügigen Wohnraum führte, um Giuseppe zu überraschen. In der nächsten Sekunde riss sie die Augen weit auf und war hellwach. Das Licht kam

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