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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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sie blind gegen die Tatsache, dass sie Luzifer helfen, indem sie uns aufhalten.« Er schluckte hörbar. »Was ich am meisten fürchte, ist, dass sie außerdem die Reliquie haben.«
    In der Ferne erschienen vier zerlumpte Flügelpaare im Nebel. Outcasts. Als sie sich dem Palastdach näherten, erhoben Luce und Daniel sich, um sie zu begrüßen.
    Die Outcasts landeten neben Luce, und ihre Flügel knisterten wie Papierschirme, als sie sie anlegten. Ihre Gesichter verrieten keinerlei Gefühl, nichts an ihrem Verhalten ließ darauf schließen, dass ihre Reise ein Erfolg gewesen war.
    »Nun?«, fragte Daniel.
    »Die Waage hat die Kontrolle über einen Ort unten am Fluss übernommen«, erklärte Vincent und zeigte in Richtung des Riesenrades. »Den vernachlässigten Flügel eines Museums. Er wird renoviert und ist eingerüstet, daher können sie ihn unbemerkt überwachen. Er hat keine Alarmanlagen.«
    »Bist du sicher, dass es die Waage ist?«, fragte Daniel schnell.
    Einer der Outcasts nickte. »Wir haben ihre Narben gesehen, ihre goldenen Zeichen – der Stern mit den sieben Zacken für die sieben heiligen Tugenden auf ihrem Hals.«
    »Was ist mit Roland, Arriane und Annabelle?«, fragte Luce.
    »Sie sind bei der Waage. Ihre Flügel sind gefesselt«, sagte Vincent.
    Luce wandte sich ab und biss sich auf die Lippe. Für einen Engel musste es schrecklich sein, die Flügel nicht bewegen zu können. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Arriane nicht frei mit ihren schillernden Flügeln schlagen konnte. Sie konnte sich nichts vorstellen, was stark genug wäre, um die Kraft von Rolands marmorierten Flügeln zu bändigen.
    »Nun, wenn wir wissen, wo sie sind, lasst uns gehen und sie retten«, sagte sie.
    »Und die Reliquie?«, fragte Daniel Vincent leise.
    Luce starrte ihn an. »Daniel, unsere Freunde sind in Gefahr.«
    »Haben sie die Reliquie?«, drängte Daniel. Er sah Luce an und legte ihr die Hand um die Taille. »Alles ist in Gefahr. Wir werden Arriane und die anderen retten, aber wir müssen auch diese Reliquie finden.«
    »Wir wissen es nicht.« Vincent schüttelte den Kopf. »Das Museum wird schwer bewacht, Daniel Grigori. Sie erwarten deine Ankunft.«
    Daniel wandte sich der Stadt zu und ließ die violetten Augen über den Fluss schweifen, als suche er nach dem Museum. Seine Flügel pulsierten. »Sie werden nicht lange warten.«
    »Nein!«, flehte Luce. »Du wirst in eine Falle laufen. Was, wenn sie dich als Geisel nehmen, so wie die anderen?«
    »Die anderen müssen sie irgendwie verärgert haben. Solange ich ihrem Protokoll folge und an ihre Eitelkeit appelliere, wird die Waage mich nicht einsperren«, versicherte er ihr. »Ich werde allein gehen.« Er sah die Outcasts an und fügte hinzu: »Unbewaffnet.«
    »Aber die Outcasts haben den Auftrag, dich zu beschützen«, wandte Vincent mit seiner monotonen Stimme ein. »Wir werden dir in einigem Abstand folgen und …«
    »Nein.« Daniel hob eine Hand, um Vincent aufzuhalten. »Ihr übernehmt das Dach des Museums. Habt ihr die Waage dort gespürt?«
    Vincent nickte. »Ein paar. Die meisten sind am Haupteingang.«
    »Gut.« Daniel nickte. »Ich werde ihre eigene Vorgehensweise gegen sie verwenden. Sobald ich an der Tür bin, wird die Waage Zeit damit verschwenden, mich zu identifizieren, sie wird mich auf Schmuggelware untersuchen, auf alles, was sie als illegal bewerten könnte. Während ich sie am Eingang ablenke, werdet ihr Outcasts durchs Museumsdach eindringen und Roland, Arriane und Annabelle befreien. Und wenn ihr dort oben einem Mitglied der Waage begegnet …«
    Wie auf Kommando hielten die Outcasts ihre Trenchcoats auf, um Köcher mit matten silbernen Sternenpfeilen und kompakten Bögen zu enthüllen.
    »Ihr könnt sie nicht töten«, warnte Daniel.
    »Bitte, Daniel Grigori«, flehte Vincent. »Ohne sie sind wir alle besser dran.«
    »Sie haben ihren Namen nicht nur wegen ihrer engstirnigen Besessenheit von Regeln. Sie stellen auch ein wesentliches Gegengewicht zu Luzifers Kräften dar. Ihr seid schnell genug, um ihren Mänteln auszuweichen. Wir müssen sie nur für eine Weile aufhalten, und dafür wird eine Drohung genügen.«
    »Aber sie wollen nur dich aufhalten«, konterte Vincent. »Es wird nur dazu führen, dass alles ausgelöscht wird.«
    Luce wollte gerade fragen, wo ihr Platz in diesem Plan war, als Daniel sie in die Arme zog. »Du musst hierbleiben und die Reliquie bewachen.« Sie warfen einen Blick auf den Heiligenschein, der am Sockel der

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