Engelslieder
Sache ist viel wichtiger.” Er schaute sie kurz an. “Also ist es okay für dich, am Freitag loszufahren?”
Sie nickte.
Er lenkte den Mercedes gekonnt durch den Verkehr, scherte ein und aus und genoss das Fahrverhalten des Wagens. Der niedrige Benzinverbrauch verschaffte ihm eine innere Genugtuung und das Gefühl, den schmierigen Vertretern der Ölindustrie einen Strich durch die Rechnung zu machen.
“Wann hast du deinen nächsten Termin?”, fragte er, als seine Gedanken zurück zu Autumn wanderten, die in seinem Kopf seit Kurzem allgegenwärtig war.
“Ich hatte nur eine Einzelstunde heute Morgen. Für heute bin ich fertig.”
Er lächelte. “So ein Zufall. Ich bin auch fertig.” Entgegen ihrer Erwartung fuhr er nicht auf die 2nd Avenue in Richtung ihrer Wohnung.
“Wohin fahren wir?”
“Zu mir. Ich habe dich noch nie dorthin mitgenommen. Um ehrlich zu sein, ich fand es besser, bei dir zu sein.”
“Warum?”
“Kann ich nicht genau sagen. Es ist einfach immer so gemütlich da.” Und du bist da, dachte Ben. Ohne Autumn an seiner Seite hatte er in den letzten Nächten kaum ein Auge zugetan. Aber er hatte Zeit zum Nachdenken gebraucht, Zeit, seine Gedanken zu sortieren.
Jetzt sah er die Dinge klar: Was auch immer geschehen mochte und ganz gleich, wie schwer er damit fertig würde – er wollte, dass sie ein Teil seines Lebens würde.
Er wusste genau, dass er ein zerbrochenes Herz riskierte. Wahrscheinlich würde sie von ihm weglaufen, ihn zurückstoßen und sich nie mehr nach ihm umdrehen.
Aber Autumn war das Risiko wert.
Außerdem hatte er nicht vor, sie zu verlieren. Im Krieg und in der Liebe war alles erlaubt, und er war bereit, nötigenfalls schmutzige Tricks anzuwenden.
Ben lenkte den Wagen auf seinen Parkplatz in der Tiefgarage, half Autumn heraus und führte sie zu seinem privaten Aufzug hinüber.
“Beeindruckend”, sagte sie, als die schwere Tür aufging und ein Innenleben aus Spiegeln und poliertem dunklen Holz enthüllte.
“Ja, das ist es wohl. Ich bestimme gern selbst, wann ich komme und gehe.”
Er war sicher, ihre Neugier geweckt zu haben. Zwar hatte er Sorge, sein edles Penthouse könnte sie abschrecken, aber er wollte, dass sie sich daran gewöhnte. Er wollte, dass sie sich an den Gedanken gewöhnte, in seinem Bett zu schlafen.
Als das Bild von dem kleinen Schmetterling auf ihrem festen, kleinen Po vor seinem geistigen Auge aufstieg, regte sich etwas in seiner Hose. Er fluchte innerlich. Er brauchte nur an das Tattoo zu
denken
, und schon schoss ihm das Blut in die Lenden.
Als sich der Aufzug in Richtung zwanzigste Etage in Bewegung setzte, schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Seine einzige Chance lag darin, dass die kleine Ms. Autumn Sommers Sex genauso gerne mochte wie er – vielleicht sogar noch lieber. Und sie harmonierten perfekt miteinander.
Sein Plan war, sie so sehr zu verwöhnen, dass sie gar keinen anderen Mann mehr wollte, und er würde noch am gleichen Tag damit anfangen. Lächelnd nahm er ihre Hand und führte sie aus dem Fahrstuhl in das mit Marmorboden ausgelegte Foyer seiner Wohnung. Als sie stehen blieb und den herrlichen Ausblick bewunderte, zog er sie weiter.
“Komm. Ich zeig dir alles.” Okay, dann also erst mal eine Führung. Alles, was sie wollte, solange sie am Ende in seinem Schlafzimmer landeten.
Im Wohnzimmer ging es los. Der Raum war hypermodern eingerichtet, mit Möbeln aus poliertem, dunklem Holz, einem dicken elfenbeinfarbenen Teppich und dazu passenden Sofas. Einige wenige Gegenstände auf den Tischen waren persönliche Accessoires, doch die Mehrzahl der Kunstwerke und teuren Skulpturen war pure Dekoration.
“Es ist wirklich traumhaft, Ben.”
“Aber nicht so gemütlich wie bei dir. Das hat alles ein Dekorateur für mich gestaltet. Vielleicht verändere ich es irgendwann einmal und mache es wohnlicher.”
Sie schaute ihn an, doch er schwieg. Sie gingen weiter in die Küche, die mit ihren Edelstahlgeräten und den dunklen Holzschränken der letzte Schrei war. Er war sich sicher, dass sie ihr trotz des kühlen Designs gefiel – so wie vermutlich jeder Frau. Das Esszimmer war spektakulär, mit Möbeln aus Mahagoni und einer fantastischen Aussicht. Als Nächstes kam das Gästezimmer, ein hübscher Raum mit klaren Linien und einem asiatischen Touch. Gästebad, Damentoilette, sein Büro und schließlich sein Schlafzimmer.
“So ein großes Bett habe ich wirklich noch nie gesehen.”
“Absolute
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