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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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machen den Deal, ich besorge das Geld.”
    Russ legte mit dem Versprechen auf, ihn zurückzurufen, sobald es Neuigkeiten gäbe, und Ben rief Pete Rossi an – der zweite Versuch an diesem Tag.
    “Entschuldigen Sie, dass ich nicht zurückgerufen habe”, sagte Pete. “Mein Handy hatte keinen Empfang.”
    “Kein Problem. Diese Dinger funktionieren doch ohnehin nie, wenn man sie braucht.”
    “Nach der Sache mit Meeks soll ich sicher noch einmal einen Blick auf das Verschwinden Ihrer Tochter werfen, richtig?”
    “Gut geraten.”
    “Sie denken, wenn Gerald Meeks sie nicht getötet hat, besteht die Möglichkeit, dass sie noch lebt.”
    “Sie haben es erfasst.”
    “Und welche Rolle spielt diese Sommers bei der Sache?”, erkundigte sich Pete.
    Ben hatte Rossi absichtlich nicht mehr gesagt als unbedingt notwendig, doch er vertraute dem Detektiv, und wenn er weitermachen wollte, musste er mit offenen Karten spielen. “Vor etwa zwei Wochen kam Autumn Sommers wegen Molly auf mich zu. Sie behauptete, wiederholt von ihr zu träumen. Ich weiß, es klingt verrückt, aber sie war so überzeugt davon, dass sie Meeks besuchte, was sicherlich keine angenehme Erfahrung war. Und sie weiß Dinge, Pete, die nicht in der Zeitung standen.”
    Er berichtete dem Privatdetektiv von dem kleinen Robbie Hines, dass der Junge nicht in den Zeitungsartikeln erwähnt worden war, Autumn ihn aber trotzdem detailliert beschreiben konnte. “Wenn Meeks ihr tatsächlich gesagt hat, dass er Molly nicht umgebracht hat, dann
kann
ich die Möglichkeit nicht ignorieren, dass an der Sache etwas dran ist.”
    “Ich kannte mal Polizisten, die mit Menschen mit parapsychologischen Fähigkeiten zusammengearbeitet haben. Ich dachte immer, das alles sei nichts als Unfug, aber laut zwei dieser Jungs funktionierte es manchmal. Wenn Molly meine Tochter wäre, würde ich auch alles Mögliche versuchen.”
    “Danke, Pete.”
    “Ich rufe Sie an, sobald ich etwas herausgefunden habe.”
    Ben legte auf und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. Es begann von Neuem. Das ganze grausame Chaos begann von Neuem, und er konnte nichts tun, um es aufzuhalten.
    In genau diesem Augenblick klingelte das Telefon. Ein Anruf auf der Privatleitung. Die Anrufererkennung zeigte an, dass es Katie war. Er holte tief Luft und nahm den Hörer ab, hörte ihre liebliche Stimme und lächelte.
    “Hallo, Kleines.”
    “Hi, Daddy. Ich rufe nur an, damit du nicht vergisst, mich morgen abzuholen.”
    “Habe ich das schon jemals vergessen?”
    “Hmm, nein. Ich wollte nur sichergehen. Wir gehen aufs Boot, oder?”
    Sie meinte sein zwölf Meter langes Kajütboot “Katydid”. “Ja, und ich bringe uns ein Picknick mit. Ich habe es nicht vergessen.” Katie liebte Boote und alles, was mit Wasser zu tun hatte. Sie wollte, dass er ihr Kajakfahren beibrachte, aber sie war erst zehn und die Sportart gefährlich. Er hatte Angst, sie könnte sich dabei verletzen. Er und Joanne waren beide übervorsichtig, das wusste er, doch sie hatten bereits eine Tochter verloren. Und er würde nicht das Risiko eingehen, auch die andere zu verlieren.
    “Okay, Dad. Dann bis morgen.”
    “Hab dich lieb”, sagte Ben. Er liebte sie über alles und verpasste niemals seine Besuchstage, an denen er sich immer bemühte, etwas Besonderes mit Katie zu unternehmen. Aber er bat nicht um mehr Zeit mit ihr, als ihm das Gericht zugesprochen hatte. Ihm war bewusst, dass er einen Versuch unternehmen sollte, mehr Zeit mit Katie zu verbringen, das wollte auch Joanne, doch irgendetwas schien ihm immer in die Quere zu kommen. Er redete sich ein, dass es nicht daran lag, wie sehr Katie ihn an Molly erinnerte. Daran, dass sich ihm beim Anblick ihrer glänzenden blonden Haare und der großen blauen Augen die Brust schmerzhaft zusammenzog.
    Vor seinem geistigen Auge tauchte das Bild seiner Erstgeborenen auf. Der Tochter, die er seit Langem für tot gehalten hatte. Er dachte an Autumn Sommers und den Strudel der Unsicherheiten, der ihn gnadenlos mit sich riss, und er betete, dass Autumn tatsächlich so unschuldig und aufrichtig war, wie sie wirkte.
    Er hoffte, sie wäre keine Frau, die ihre eigenen Ziele verfolgte und ihm womöglich nur einen Bären aufband, um ihn und die Menschen, die er liebte, zu zerstören.
    Autumn ging im Wohnzimmer auf und ab. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass sie so nervös sein würde. Das war doch lächerlich. Was machte es schon, dass Ben McKenzie der Liebling der High Society war und

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