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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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angewiesen. Es besteht die Möglichkeit, dass seine Tochter noch lebt, und in dem Fall müssen wir sie finden.”
    “Du steckst da schon ziemlich tief drin”, stellte Terri fest.
    “Das weiß ich. Aber ich glaube, Molly bittet mich um Hilfe. Ich kann sie nicht abweisen. Außerdem wäre das Ben gegenüber unfair. Ich habe ihn in die Sache hineingezogen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schmerzhaft das alles für ihn ist. Ich werde ihn jetzt nicht im Stich lassen.”
    Terri rührte mit dem Cocktailspieß in ihrem Cosmo. “Sei bloß vorsichtig. Ich lese die Zeitung sehr wohl, und wir beide wissen, dass der Typ ein Herzensbrecher ist. Das sieht man ihm doch schon an der Nasenspitze an.”
    Das stimmte, und Autumn bemühte sich, es nicht zu vergessen.
    “Und, wie läuft es mit Todd?”, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    “Todd ist ein Idiot. Ich hätte mich nie mit ihm einlassen sollen.”
    Früher oder später waren sie alle Idioten, zumindest in Terris Augen. Autumn fragte sich, ob ihre Freundin jemals herausfände, was sie eigentlich von einem Mann erwartete. Andererseits waren sie und Terri vielleicht gar nicht so verschieden. Keine von ihnen wollte sich fest an jemanden binden – sie gingen die Sache nur unterschiedlich an. Terri schlief mit den Männern und servierte sie dann ab, und Autumn ging erst gar nicht mit ihnen aus.
    Terri sah auf, als eine schlaksige, vertraute Gestalt durch die Tür in die Bar kam. “Sieh mal, da kommt Josh.” Ihre blauen Augen wurden größer. “Oh Gott, er hat den
Adonis
im Schlepptau.”
    Autumns Kopf wirbelte herum. Sie sah zwei Männer auf sie zukommen, von denen einer Ben war. “Um Himmels willen, hör auf, ihn so zu nennen”, zischte sie Terri zu.
    Lächelnd trat Josh an ihren Tisch. “Hey, Autumn … Terri.”
    “Hi, Josh”, begrüßte Autumn ihn. Terri lächelte Josh kurz zu, dann wanderte ihr Raubtierblick zu Ben, und in Autumns Magen bildete sich urplötzlich ein Eisklumpen. Trotzdem gelang es ihr, weiterhin zu lächeln. “Ben, das ist meine Freundin Terri Markham.”
    “Freut mich, Terri”, sagte Ben beiläufig.
    “Ganz meinerseits”, erwiderte Terri, die zu Autumns Erstaunen keinen einzigen Funken ihres im Überfluss vorhandenen weiblichen Charmes in Bens Richtung versprühte.
    “Ich habe versucht, dich auf dem Handy zu erreichen”, sagte Ben, “aber du bist nicht drangegangen. Als ich das Büro verließ, sah ich Josh aus dem Studio kommen. Er meinte, du wärst vielleicht hier mit Terri.”
    Autumn kramte in ihrer Tasche und zog das Handy hervor. “Es ist so laut hier drin, dass ich das Klingeln überhört habe.” Sie steckte das Telefon wieder weg. Plötzlich ging ihr auf, dass es etwas mit Molly zu tun haben musste, wenn Ben nach ihr suchte.
    “Was ist los? Hast du etwas herausgefunden?”
    Er packte sie am Ellbogen und zog sie vom Stuhl hoch. “Ihr entschuldigt uns kurz?”
    “Aber sicher”, erwiderte Josh, der Terri ansah, als wäre er soeben reich beschenkt worden.
    Ben führte Autumn nach draußen und ein Stückchen den Block hinunter. Sie bemerkte den Gegenstand in seiner Hand erst, als er ihr ein zusammengerolltes Blatt Papier hinhielt.
    “Meine Jungs haben das hier für mich gemacht. Sieh es dir bitte an, und sag mir, was du denkst.”
    Autumn rollte das Papier vorsichtig auf. Einige lange Sekunden starrte sie es einfach nur an. Es war das Bild von Molly, das Bens Angestellte per Computersimulation älter gemacht hatten. “Es sieht ihr ähnlich, ich meine, so, wie sie jetzt aussieht, aber …”
    “Was aber?”
    “Aber in meinem Traum hat sie längere Haare, fast bis zur Taille, und ihre Lippen sind nicht so voll, oder vielleicht liegt es auch daran, dass sie in meinem Traum nicht so lächelt wie hier.” Sie musterte das Bild. “Und ihre Augen … in meinem Traum leuchten sie nicht so wie auf dem Foto.”
    “An dem Tag, als das Foto aufgenommen wurde, war sie überglücklich. Joanne hatte ihr ein hübsches Kleid gekauft, und sie wollte sich unbedingt darin fotografieren lassen.”
    Irgendetwas in seiner Stimme ließ sie aufblicken. In seinen Augen lag ein seltsamer Schimmer, und er biss die Zähne fest zusammen.
    “Du sagst, sie sieht anders aus”, meinte er, “aber
ist
das das Mädchen aus deinem Traum? Glaubst du immer noch, dass es Molly ist?”
    “Sie ist es, Ben.”
    Er nickte. “Pete Rossi arbeitet daran, den Wagen zu finden. Ich habe Fabrikat und Modell im Internet recherchiert, und Robbie hat recht – es ist

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