Engelslieder
gefühlt, noch nie ein solch unbändiges Verlangen verspürt, sich mit einem Mann zu vereinigen.
Sie konnte die Worte nicht zurückhalten. “Ich will dich, Ben. Bitte …”
Er küsste sie wieder auf den Mund, ohne aufzuhören, seine talentierten Finger tief in ihr zu bewegen. Autumn schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte seine aufreizenden, unnachgiebigen Küsse. Ihre Zunge spielte mit seiner, ihre Sinne wurden berauscht von seinem Geschmack, seinem Geruch.
Sie knabberte an seinem Ohr und biss ihm zärtlich in den Hals. “Bitte …”, wiederholte sie, diesmal bestimmter und ganz verrückt nach dem Glücksgefühl, das zum Greifen nah war.
Ben wartete nicht länger. Er stützte sich auf, öffnete ihre Beine etwas weiter und füllte sie langsam aus. Sie war eng. Seit Jahren hatte sie mit keinem Mann mehr geschlafen – und noch nie mit einem so groß gebauten wie Ben.
Offenbar bemerkte er ihre Anspannung, denn er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie sanft. “Ich werde dir nicht wehtun. Ich bin ganz vorsichtig.”
Aber Autumn wollte es nicht vorsichtig. Sie wollte ihn spüren, jeden Zentimeter, und sie wollte ihn jetzt. Sie hob die Hüfte an und bog sich nach oben. Ben atmete scharf ein, als er sich vollständig in ihr vergrub.
“Teufel, beweg dich nicht.”
“Ich kann nicht anders, Ben.” Sie bewegte sich, und er passte sich ihrem Rhythmus an, übernahm die Führung, stieß zu, bis sie es nicht länger aushielt.
Ihr Körper spannte sich an, es war, als würde er bis zur Belastungsgrenze gedehnt. Dann wirbelte die Welt davon, und sie flog hoch durch die Luft – ihr Höhepunkt war kurz und süß, füllte ihre Welt mit Glück und jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper. Ben hörte nicht auf, bis sie noch einmal heftig kam, und folgte ihr wenige Sekunden später. Sein Körper verkrampfte sich, und er stieß ein kehliges Stöhnen aus.
Einige lange Augenblicke lagen sie reglos da. Autumn merkte es kaum, als er sich von ihr rollte und neben sie legte. Ihre Sinne waren so berauscht, dass sie das Kondom erst bemerkte, als er es abzog und in den Mülleimer warf, der in der Nähe des Bettes stand.
Der Anblick zerriss ihren verträumten Nebel. Sie erschrak, als hätte man ihr einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet.
“Ganz ruhig”, sagte er und streichelte ihr über die Wange. “Es ist alles in Ordnung.”
“Ich hätte nicht … wir hätten nicht …”
“Aber wir haben. Und es war wunderschön.”
Sie wollte aufstehen, doch Ben zog sie zurück. “Du weißt schon, dass der Mann derjenige ist, der hinterher zur Tür hinausrennt, oder? Und ich werde nirgendwo hingehen, Autumn.”
Er zog sie rücklings an seine Brust, schlang in der Löffelchenstellung seinen kräftigen Körper um ihren, und ihre Anspannung löste sich.
“Wir hatten einen verdammt harten Tag”, murmelte er. “Wir beide sind erschöpft. Ich sollte dich schlafen lassen.” Er presste den Mund seitlich auf ihren Hals, und ein süßes Feuer durchzüngelte sie. “Aber ich glaube, das werde ich nicht.”
Im nächsten Moment war er in ihr, und sie bewegten sich in Ekstase, bis ein weiterer Orgasmus sie schüttelte.
Morgen, dachte sie, morgen werde ich mir überlegen, was ich tun soll.
Aber nun würde sie erst mal in Ben McKenzies Armen einschlafen, und das schien genau das Richtige zu sein.
15. KAPITEL
B en stand vor der zwölf Meter hohen Kletterwand in Pike’s Gym und sah Autumn dabei zu, wie sie gekonnt und präzise eine Route kletterte. Er versuchte sich auf die Stunde zu konzentrieren und nicht an den heißen Sex der vergangenen Nacht zu denken.
Am Morgen hatte er sie noch einmal geliebt und war dann gegangen, ehe sie wach genug war, um all die Gründe aufzuzählen, weshalb sie besser nicht getan hätten, was sie getan hatten, und warum sich das auf keinen Fall wiederholen dürfte.
Da er sicher war, dass genau das geschehen wäre, hatte er sich seine Sachen geschnappt, war in sein Apartment gegangen, um zu duschen und sich umzuziehen, und hatte dann sein Büro aufgesucht.
Um neun war er in die Kletterhalle in die erste Etage hinuntergegangen. Er war sicher, Autumn würde zu ihrem Kletterkurs auftauchen, und wollte sie dringender sehen, als gut war. Er war nur mäßig enttäuscht, als sie ihm vollkommen sachlich gegenübertrat und kaum mit ihm sprach. Nur die Farbe, die ihr gelegentlich in die Wangen stieg, verriet ihm, dass sie sich genauso gut an die letzte Nacht erinnerte wie er.
“Okay”,
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