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Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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kühle Nachtluft in seine Lungen. Er musste gleich zur Zentrale, um dem Hauptquartier die aktuellen Erkenntnisse zu übermitteln und um weitere Vorgehensweisen zu besprechen. Soeben hatte er eine Menge herausgefunden.
    Amabila … Er konnte immer noch nicht glauben, dass ein Engel in das Komplott verstrickt war. Zudem hatten die Dämonen ihr Netzwerk angezapft; das musste sofort unterbunden werden!
    Als er sich in Nebel auflöste und in den Nachthimmel schoss, war er heilfroh, dass Raja wütend war, denn für einen Moment hatte er das Gefühl gehabt, dass da mehr zwischen ihnen gewesen war. Wenn Cain an den Kuss dachte, wurde ihm jetzt noch schwindlig. Nicht mal als Mensch hatte er solch eine Leidenschaft erfahren. Noch hatte er sich nicht wirklich versündigt, weil die Initiative immer von ihr ausgegangen war. Außerdem hatte sie ihm mit dieser Aktion das Leben gerettet. Aber würde er sich zurückhalten können, wenn sie ihm wieder gegenüberstand und ihn anmachte? Immerhin reizte sie ihn nur zu gerne mit ihren weiblichen Attributen. Wie sich ihre Brüste an ihn gepresst hatten, als sie ihn mit der Hand befriedigte …
    »Alles ihre verdammte Taktik, um die Macht an sich zu reißen!«, knurrte er, nachdem er Schnee unter den Füßen spürte und auf den verdeckten Eingang zuschritt, der unter dem Eis begraben lag. Es war richtig fies, als Engel in einem voll funktionstüchtigen menschlichen Körper zu stecken und ihn nicht nutzen zu dürfen. Wenn seine Mission vorbei war, wollte er lieber wieder als geschlechtsloses, feinstoffliches Wesen existieren, anstatt ein Gefangener seiner Lust zu bleiben.

***

    »Wir müssen hier verschwinden«, sagte Magnus, legte den Kelch in das mit Bleiplatten verkleidete Holzkästchen und verteilte verschiedenfarbige Kristalle um ihn, mit denen zusätzlich die magische Strahlung absorbiert wurde. Auch wenn das Artefakt gerade nicht aktiv war, sandte es schwache messbare Energie aus. Dann holte Magnus eine bereits gepackte Sporttasche aus dem Schlafzimmer und legte das Kästchen hinein. Er schulterte sie und trat auf Amabila zu. »Bring uns nach Thailand, auf die Insel Ko Samui. Da wollte ich schon immer mal hin.« Ihm war kalt. Sein ganzes Inneres schien aus Eis zu bestehen. Magnus wollte endlich wieder Wärme in sein Leben lassen.
    Aber Amabila kam nicht auf ihn zu und legte die Arme um ihn, stattdessen rief sie: »Wir müssen über das reden, was in der Höhle passiert ist!«
    Wie angewurzelt blieb er vor ihr stehen. Begehrte sein Engelchen etwa auf? »Dafür haben wir jetzt keine Zeit!«
    Sofort senkte sie die Lider. »Das wart nicht Ihr, mein Herr.«
    »Woher willst du das wissen?«, fuhr er sie an, bereute es aber zugleich. Amabila sah unglücklich aus. »Du kennst mich doch gar nicht.« Er hatte sich in der Höhle gewundert, dass sie ihm geholfen hatte, als er gegen den Engel kämpfte, doch er führte das auf den Bann zurück. Oder hatte sie das nur getan, damit der andere Engel nicht verletzt wurde? Magnus hätte bestimmt nicht auf den Engel geschossen, wenn dieser ihn nicht bedroht und plötzlich in seine Richtung gestürmt wäre. Als dann auch noch eine weitere Person aufgetaucht war, hatte Magnus Panik bekommen, den Kelch zu verlieren. Alles wäre umsonst gewesen.
    Als er Amabilas verzweifelten Gesichtsausdruck sah, machte er sich Vorwürfe. »Vielleicht rettet die Dämonin ihn ja«, beschwichtigte er sie, obwohl er sich diesbezüglich keine Hoffnungen machte.
    Seufzend blickte sie an ihm vorbei aus dem Fenster. »Ja, das wird sie.«
    Überrascht erwiderte er: »Es muss ein Kuss sein, der von Herzen kommt, um das Gift zu neutralisieren.«
    »I-ich habe ihr angesehen, dass sie Cain … mag«, stotterte Amabila und spielte an den weißen Knöpfen ihres Mantels.
    »Cain«, knurrte Magnus. Sie kannte ihn also, aber das sollte ihn doch nicht stören, oder? »Eine Dämonin, die einen Engel mag?«
    »Wer könnte einen Engel nicht mögen?«, sagte sie leise, wobei sie auf ihre nackten Zehen blickte, auf denen noch der Staub der Höhle lag.
    Ich … Ich könnte einen Engel niemals mögen , wollte er sagen, doch er brachte es nicht heraus. Er hatte Amabila bereits genug verletzt. »Wir müssen uns beeilen«, antwortete er stattdessen. »Los!« Irgendwie wurmte es Magnus, dass sie diesen Engel persönlich kannte, aber wahrscheinlich kannten die sich alle untereinander. Was kümmerte es ihn überhaupt? »Sie werden bald wissen, wo wir uns verstecken.« Es gab Menschen – ehemalige

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