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Engelslust

Engelslust

Titel: Engelslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Arbeitskollegen – die wussten, dass er diese Hütte besaß. Die Excelsior Company würde das früher oder später herausfinden.
    Als Amabila urplötzlich seine Wangen umschloss und ihm mit ihrem Gesicht ganz nah kam, blieb Magnus beinahe das Herz stehen.
    »Magnus«, hauchte sie an seine Lippen, »lass dich nicht von deinen negativen Gefühlen leiten, denn sie weisen dir den falschen Weg.«
    Ihre Nähe und die sanften Worte raubten ihm den Atem. Sie versuchte ihn zu beeinflussen, ganz gewiss. Seine Magie musste die Wirkung verloren haben.
    Magnus legte eine Hand auf ihre Stirn, blickte ihr tief in die Augen, bis er das Glimmen darin sah, und murmelte den Zauber, der sie an ihn band, erneut: »Summa ope dico (Ich spreche mit aller Kraft) … dies noctesque (Tag und Nacht) … in pristinum restituere (wiederherzustellen) …« Amabilas Körper entspannte sich und sie sackte gegen ihn. Ihre Lider flatterten.
    Gott, wie schön sie war – sein unschuldiges Engelchen. Wie gerne wollte er sie küssen, damit er alles um sich herum vergessen konnte, aber das durfte er nicht. Er hatte einen Eid geschworen und den würde er nicht brechen.
    Fest hielt er sie an der Taille und befahl: »Jetzt bring uns nach Ko Samui!«
    »Ja, Herr«, erwiderte Amabila gehorsam, bevor sich alles um ihn herum drehte.

***

    Nachdem sich Cain in der Zentrale geduscht und frische Kleidung angezogen hatte, waren er und Crispin nach Schottland geflogen, wo Thorne ein großes Schloss besaß. Aber Thorne Castle sah aus, als wäre es seit Jahren nicht mehr bewohnt worden: Über den Möbeln hingen weiße Tücher. Spinnweben gaben dem Gebäude ein unheimliches Aussehen. Nur ein Verwalter sah ab und zu nach dem Rechten, ansonsten lagen verschiedene Schutzzauber auf dem Haus. Aber Cain und Cris hatten es dennoch hinein geschafft, mit ein bisschen Hilfe von »oben«.
    Crispin hatte in einem Kellergewölbe einen stark erhöhten Energiewert gemessen. Unverkennbar schützte Thorne dort etwas. Wahrscheinlich gab es einen versteckten Raum hinter den dicken Mauern, wo die berühmt-berüchtigten Familienschätze der Familie aufbewahrt wurden, der Großteil davon magische Artefakte. Aber da hatten ihre Fähigkeiten als Engel versagt.
    Anschließend waren sie zur Jagdhütte in den Rocky Mountains geflogen, die auf Magnus Thornes Namen eingetragen war, während ihr Kollege Claudio in Grönland die Stellung hielt. Der braunhaarige Engel mit den italienischen Wurzeln war der »Jüngste« – gemessen in Engeljahren – im Team. Er war erst vor fünf Jahren gestorben, hatte es jedoch vor Kurzem in ihr Team geschafft. Eben war er aus einer Besprechung des Rates zurückgekehrt. Noch nie war es einem Engel aus dem Sondereinsatzteam erlaubt gewesen, an einer Konferenz der Oberen teilzunehmen, aber der Diebstahl des Kelches hatte einige Regeln außer Kraft gesetzt. Alle arbeiteten nun enger zusammen. Claudio hatte ihnen mitgeteilt, dass ein neues Versteck für das Artefakt gefunden worden war. Cain und Cris hatten auch nicht weiter nachgefragt, weil sie wussten, dass Claudio zur strengsten Geheimhaltung verpflichtet war.
    Dafür hatte Crispin nicht nur herausgefunden, wo sich Thorne zuletzt aufgehalten hatte, sondern auch interessante Neuigkeiten über Rajas Haar, das die Labortechniker inzwischen analysiert hatten. Auch hatte Cris versucht, Amabila zu orten, aber das war misslungen. Offensichtlich wollte sie nicht gefunden werden, oder Thorne hatte einen Zauber über sie gelegt.
    »Ausgerechnet die beiden …« Cain ging kopfschüttelnd in der Hütte auf und ab, um nach Hinweisen zu suchen, die sie ein Stück näher an Thorne bringen würden.
    Den Kobolden hätte er es zugetraut, dass sie den Kelch stehlen, oder den Werwölfen, ach, eigentlich allen, nur niemandem aus den eigenen Reihen! Thorne und Amabila … Cain konnte es einfach nicht begreifen.
    Als Magnus Thorne noch für die Excelsior Corporation gearbeitet hatte, war er ihm einmal über den Weg gelaufen, als der Magier ihnen die Funktionen der Smartphones erklärt hatte. Diese multifunktionalen Geräte waren zurzeit das Beste, was es auf dem Markt gab. Sie konnten praktisch alles, vereinten Navi, Telefon, Internet – einfach alles in einem.
    Thorne hatte vor Jahren als Manager einer großen Software-Firma der Magier-Gilde gearbeitet und später für die Excelsior Corporation das Computersystem entwickelt. Wahrscheinlich war er auf diesem Weg irgendwie an die Geschichte oder sogar das Versteck des Kelchs gekommen,

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