Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsnacht

Engelsnacht

Titel: Engelsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
Vom Netzwerk:
Richtung losschicken. Der Kerl hinter dir fängt beim Football alle Bälle ab.
    Gut zu wissen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Daniels Freund Roland direkt hinter ihr saß. Langsam drehte sie den Kopf, gerade so weit, dass sie aus dem Augenwinkel seine Dreadlocks erkennen konnte. Sie wagte einen kurzen Blick auf das Heft, das er vor sich liegen hatte. Roland Sparks, so lautete sein voller Name.
    »Ich will nicht, dass in meinem Unterricht Zettel hinund
hergeschickt werden«, sagte Mr Cole streng, woraufhin Luces Kopf sofort nach vorne zurückschnappte. »Hier wird auch nicht abgeschrieben oder aus irgendwelchen anderen Gründen in einem fremden Heft herumgelesen. Ich habe mich nicht durch meine Ausbildung gequält, nur damit mir keiner zuhört.«
    Luce nickte im Gleichklang mit allen anderen wie betäubt dasitzenden Schülern. Da landete ein dritter Papierflieger auf ihrem Tisch, schlitterte noch etwas weiter und blieb dann liegen.
    Nur noch 172 Minuten!

    Nach 173 qualvollen Minuten trotteten Arriane und Luce in die Cafeteria. »Na, wie hat’s dir gefallen?«, fragte Arriane.
    »Du hast total recht gehabt«, sagte Luce. Sie war noch ganz fertig von den trostlosen ersten drei Schulstunden an der Sword & Cross. »Wie kann man nur so einen Unterricht halten?«
    »Kopf hoch! Wird sich bald bessern! Cole macht immer erst mal auf die harte Tour, wenn neue Schüler da sind«, sagte Arriane. »Aber ist auch egal«, sie puffte Luce in die Seite, »es hätte viel schlimmer kommen können. Kaum auszudenken, wenn du Ms Toss bekommen hättest.«
    Luce warf einen Blick auf ihren Stundenplan. »Ich habe sie heute Nachmittag in Biologie«, sagte sie mit einem flauen Gefühl im Magen.
    Arriane brach in schallendes Gelächter aus. Da wurde Luce angerempelt. Es war Cam, der ebenfalls auf dem Weg in die Cafeteria war und sich gerade an ihnen vorbeischieben
wollte. Luce wäre fast gestolpert und hingefallen, wenn er nicht die Hand ausgestreckt und sie aufgefangen hätte.
    »Nur kein Stress!« Er lächelte sie an und eilte weiter, und Luce fragte sich einen Moment, ob er das vielleicht extra gemacht hatte. Aber so pubertär wirkte er nun auch wieder nicht. Luce schielte zu Arriane hinüber, ob sie wohl was gemerkt hatte. Arriane zog die Augenbrauen hoch, als wartete sie darauf, dass Luce etwas sagte, aber beide schwiegen.
    Als sie an der schmutzigen Glastrennwand entlanggingen, die die trostlose Eingangshalle von der trostlosen Cafeteria trennte, fasste Arriane Luce am Arm.
    »Was man hier überhaupt nicht essen kann, ist das frittierte Hühnerschnitzel«, erklärte sie Luce, während sie den anderen in den großen Raum folgten, wo die Tabletts und Bestecke klapperten. »Die Pizza ist ziemlich gut, das Chili okay und der Borschtsch ist auch nicht schlecht. Magst du Hackbraten?«
    »Ich bin Vegetarierin«, sagte Luce und ließ ihren Blick über die Tische schweifen, auf der Suche nach zwei Personen, Daniel und Cam. Sie würde sich einfach wohler fühlen, wenn sie erst mal wusste, wo sie saßen. Dann konnte sie so tun, als würde sie sie nicht bemerken, und in Ruhe mit Arriane essen. Aber bis jetzt hatte sie noch keinen entdeckt …
    »Vegetarierin, echt?« Arriane verzog den Mund. »Hast du Hippie-Eltern oder ist das ein schwacher Rebellionsversuch von dir?«
    »Ähm, weder noch, ich mag nur einfach -«
    »Kein Fleisch?« Arriane drehte Luce an der Schulter um neunzig Grad, so dass sie direkt in Daniels Richtung blickte, der am anderen Ende des Raums an einem Tisch saß. Luce atmete tief und lang aus. Da war er. »Gilt das für jede Art von
Fleisch?«, fragte sie laut. »Würdest du deine Zähne nicht gern mal in seines versenken?«
    Luce stieß Arriane mit dem Ellenbogen in die Seite und zog sie zur Schlange vor der Essensausgabe. Arriane lachte sich halb schief, aber Luce wusste, dass sie ganz rot geworden war, was im hellen Neonlicht natürlich jeder sehen würde.
    »Sei still, das hat er ganz bestimmt gehört«, flüsterte sie.
    Aber ein Teil von ihr war auch glücklich, mit einer Freundin locker über Jungs reden zu können. Falls Arriane überhaupt eine Freundin war.
    Luce war immer noch völlig durcheinander wegen der Sache mit Daniel. Diese unglaubliche Anziehungskraft, die er auf sie ausgeübt hatte, als sie ihm heute Morgen vor der Schule begegnet war - sie verstand immer noch nicht, wo die herkam. Und da war sie wieder. Sie musste sich zwingen, ihre Augen von seinen blonden Haaren abzuwenden, von der weichen Linie seines

Weitere Kostenlose Bücher