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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Schichtenlehre, der zufolge der physische Körper der materiellen Welt angehörte und den Gesetzen der Physik unterlag. Über dem physischen Körper sollte der ätherische Körper liegen, der allem Lebendigen zur imaginären Wahrnehmung verhalf. Auf diesen ätherischen Leib folgte dann angeblich der beseelte Astralleib von Tier und Mensch. Hier begann laut dieser Lehre die Erkenntnisebene der Inspiration. Über all diesen Schichten sollte sich schließlich das Ich erheben, die geistige Einzigartigkeit des Menschen, die übersinnliche Erkenntnis auf der Basis einer übersinnlichen Intuition.
    Eigentlich hielt sie das für ziemlichen Unsinn, doch die Aura des alten Mannes hatte sie hellhörig gemacht und wieder an diese Schichtenlehre erinnert. Sein Ich hatte aus unzähligen Entwicklungsschichten bestanden. War das am Ende ein Indiz für eine Reinkarnation? Sie dachte darüber nach, fand aber ansonsten keinerlei Erklärung, da sie ein solches Schichten-Ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie seufzte. Das Ganze würde wohl ein Rätsel bleiben. Erst recht, da Lazarus nun tot war und sein Wissen mit ins Grab genommen hatte. All das nur wegen des Briefs und weil Zanolla den Hals nicht hatte voll bekommen können.
    Während sie ihre Runde wiederholte, glitt ihr Blick über ein Liebespaar, das sich im Äskulaptempel niedergelassen hatte und auf den See hinaussah. Der Kreislauf des Lebens. Der Anblick versetzte ihr einen leichten Stich und ließ ihr Herz zugleich warm werden. Liebte sie Ciban? Die Antwort, die ihr Herz gab, war ein unmissverständliches Ja. Sie würde keinen Tag mehr ohne diesen Dickkopf leben wollen. Außerdem hatte sie während der Verbindung auch seine Gefühle gesehen. Die Frage war nun: Stand er dazu? Konnte er dazu stehen? In jedem Fall würde sie Ciban den ersten Schritt überlassen. Sie wollte ihn keinesfalls durch ihre Gefühle in Verlegenheit, geschweige denn in Schwierigkeiten bringen. Dafür liebte sie ihn zu sehr.
    Nach einigen gymnastischen Übungen passierte sie den Tempel mit dem jungen Paar ein letztes Mal und kehrte in lockerem Trab zum Parkplatz zurück. Dort durfte sie feststellen, dass ihr Plan aufgegangen war. Gasperettis Wagen parkte bedrohlich nahe neben ihrem kleinen Fiat.
    Beim Anblick der dunklen Limousine fiel ihr eine der Lehren von Darius wieder ein und machte ihr Mut: »Vergiss nie, Catherine: Andere haben stets nur so viel Macht über dich, wie du ihnen einräumst.«
    Der Fahrer öffnete ihr die Tür, und sie stieg in den Fond des Wagens.
    »Es freut mich, dass es Ihnen wieder gut geht, Schwester. Wie ich hörte, liegt Kardinal Ciban weiterhin in der Klinik.«
    »Er ist auf dem Weg der Besserung.«
    »Wenn das so ist, dann richten Sie ihm doch bitte meine besten Genesungswünsche aus. Möge Gott beschließen, dass er sich wieder vollends regeneriert.«
    »Das werde ich gerne tun.«
    »Die letzten drei Wochen waren ziemlich … turbulent«, fuhr Gasperetti fort, noch bevor Catherine etwas hätte sagen können. »Erst Kardinal Ciban, danach Sie in der Klinik. Dann stirbt auch noch Doktor Martini. Wie ich erfahren habe, wurde Alan Scrimgeour mit seinem eigenen Revolver ermordet und Kardinal Ciban mit derselben Waffe angeschossen. Ziemlich viel Trubel, den Sie da miterlebt haben. Ich denke, angesichts dieses Chaos sehen Sie nun endlich ein, dass das Lux Domini Sie wirklich braucht. Treten Sie Darius’ Erbe an.«
    »Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, Eminenz«, kam Catherine ohne Umwege zum Punkt, »aber ich kann und werde Ihr Angebot nicht annehmen.«
    Einige Sekunden herrschte Stille, dann sagte der alte Kardinal: »Ich fürchte, Sie denken zu kurzfristig und in zu engen Bahnen, meine Liebe. Ihre persönlichen Bindungen trüben Ihren Blick.«
    »Der Ansicht bin ich nicht. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden.«
    Gasperetti berührte sie am Arm, überraschend schnell, aber ebenso vorsichtig. »Warten Sie bitte einen Augenblick. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Er griff in seine Aktentasche, zog ein Foto aus einem der Fächer und reichte es Catherine. Das Bild zeigte Darius, Cibans Eltern, Ciban als kleinen Jungen – und noch einen Mann.
    Catherine stutzte.
    »Sehen Sie sich die Aufnahme in Ruhe an«, sagte Gasperetti.
    Diese Ähnlichkeit … Konnte das sein?
    »Wer ist das? Doktor Martinis Großvater?«
    Gasperetti reichte ihr als Antwort ein weiteres Foto. Es zeigte denselben Mann kaum älter, seiner Umgebung nach zu urteilen jedoch gut drei Jahrzehnte

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