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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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des Schiffs enthielt. Auf dem Schwarzmarkt würde sie höchstens eine Handvoll Dollar dafür bekommen.
    Für einen Moment sah sie finster auf die flache, kleine Platte und wartete, bis der Ärger wieder verraucht war. So viel Geld hätte er nun auch wieder nicht gebracht, und überhaupt hätte es wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit gedauert, einen »seriösen« Käufer in einem unbekannten Markt zu finden. Allerdings war das Ding auch nicht völlig wertlos.
    Es dauerte eine Minute, bis sie einen Stromanschluss in der Wand gefunden hatte und noch einmal eine Minute, um den Computer mit ihrem Taschen-Multifunktionswerkzeug zu knacken. Das Speicherelement des Computers … Da war es schon. Sie klappte zwei Klingen des Messers aus und den Schraubendreher mit Spannungsprüfer. Dann führte sie eine Klinge in die Buchse mit der schwächsten Spannung in der Platte ein und berührte mit der anderen Klinge vorsichtig das Speicherelement des Computers. Ein kleiner, kaum sichtbarer Funke sprühte; vorsichtig setzte sie die Klinge an zwei anderen Stellen des Instruments an und erzielte das gleiche Resultat. Sie überprüfte ihr Werk kurz, zog die Klinge aus der Buchse und klappte das Messer wieder zusammen. Vorausgesetzt, dass sie alles richtig gemacht hatte, hätte der Computer noch immer uneingeschränkten Zugang zum Hauptrechner des Schiffs – nur dass der Zentralrechner nun nicht mehr imstande wäre, den Computer zu identifizieren, mit dem sie arbeitete, und die Dateien zu registrieren, die sie aufrief.
    Es war ein Trick, den man erst nach Jahren lernte und für dessen Vorführung sie Trilling oder sonst jemandem normalerweise eine Menge Geld hätte zahlen müssen. Doch eines Tages hatte er nicht aufgepasst und sie kiebitzen lassen.
    Sie brachte die untere Abdeckung wieder an und schaltete den Computer ein. Ganz oben auf der Liste der zu erledigenden Arbeiten stand der Abruf der Risszeichnungen der Xirrus – und zwar der authentischen Risszeichnungen, einschließlich aller Mannschafts- und Ausrüstungsbereiche. Sie ging die Zeichnungen durch und prägte sich jede mit einem Blick ein; und als sie damit durch war, hatte sie ein halbes Dutzend Möglichkeiten gefunden, von einem Ende des Schiffs zum anderen zu gelangen, ohne dass jemand auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte, sie zu entdecken.
    Auf Platz zwei der Liste stand die Suche nach einem Unterschlupf, vorzugsweise in unmittelbarer Nähe ihrer derzeitigen Kabine und der Zimmergenossinnen. Nachdem sie ein wenig gestöbert hatte, fand sie eine Liste mit Passagierunterkünften und entlockte ihr nach einer kurzen Einsichtnahme die Information, dass es noch sechzehn freie Kabinen auf dem Schiff gab – drei davon Luxuskabinen im Oberklasse-Abschnitt. Gleich daneben befand sich ein Dienstplan unter besonderer Berücksichtigung der Stewards, die im Moment Dienst hatten und der ihnen zugewiesenen Kabinen.
    Und dann kam der schwierigste Teil: Sie musste den Hauptrechner dazu überreden, ihr das allgemeine Kennwort für den Zutritt der Stewards zu den Passagierunterkünften zu nennen.
    Es dauerte eine Weile; aber die Leute, die für das Sicherheitssystem der Xirrus verantwortlich zeichneten, waren keine Meister ihres Fachs gewesen. Schließlich hatte sie es geschafft.
    Damit war alles erledigt. Sie konnte den Computer nun wieder zurückbringen. Ihre Manipulation würde man erst entdecken, lange nachdem sie in den Barrios von Lorelei untergetaucht war. Und in der Zwischenzeit konnte sie sich unbesorgt unter die Passagiere der Oberklasse mischen und nach Opfern Ausschau halten. Am besten solche Personen, die nicht auf Lorelei aussteigen würden; wenn sie ihren Verlust bis dahin noch nicht bemerkt hatten, würde es umso länger dauern, bis die Polizei sich an ihre Fersen heften würde.
    Durch eine spontane Eingebung rief sie den Flugplan der Xirrus auf dem Computer ab. Nicht, dass es wirklich von Bedeutung gewesen wäre; aber die nächste Station nach Lorelei war …
    Das Seraph-System.
    Sie starrte auf das Display und bekam plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. Das Seraph-System. Der Ort, von dem die Engel kamen.
    Chandris lehnte sich gegen die Wand und wurde sich bewusst, dass ihre ganzen schönen Pläne angesichts der neuen Möglichkeiten zu seichtem Girlie-Talk verpufften. Engel. Etwas, an das nur Politiker und reiche Leute herankamen – sie erinnerte sich an eine Nachrichtenmeldung, die sich mit ihnen befasst hatte: wie ein großer Security-Mitarbeiter von der Gabriel

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