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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Corporation einen Kasten geöffnet und eine Kette mit Anhänger an irgendeinen hohen Senator überreicht hatte, der sie dann seinerseits einem anderen hohen Senator umgehängt hatte. Die Kette hatte ziemlich klassisch gewirkt, zumindest in der Vergrößerung, die sie gesehen hatte; und sie erinnerte sich auch noch daran, dass sie sich hingesetzt hatte, um sich ausführlicher zu informieren. Doch dann hatte Trilling sie aus irgendeinem Grund angeschrien, und sie hatte zurückgeschrien, so dass sie von der ganzen Sache nichts mehr mitbekommen hatte.
    Aber die Engel kamen aus dem Seraph-System – das war allgemein bekannt. Sie wurden im Weltraum von irgendetwas namens Angelmass geboren, und jeden Tag flog eine ganze Armada kleiner Schiffe dorthin, um sie zurückzubringen.
    Kleine Schiffe. Mit kleinen Besatzungen …
    Was soll der Quatsch, sagte sie sich ärgerlich. Sie produzieren doch schon seit Jahren Engel. Sie mussten inzwischen auch die kleinste Lücke in ihrem Sicherheitssystem gefüllt haben.
    Aber falls es doch noch irgendwo eine Lücke gab, und wenn es ihr irgendwie gelang, durch diese Lücke in das System einzudringen …
    Sie fuhr sich mit dem Finger über die Oberlippe. Die Unschlüssigkeit verursachte bei ihr einen solchen Stress, dass ihr schon wieder die Magensäure aufstieg. Natürlich wäre es möglicherweise reine Zeitverschwendung; doch selbst wenn die Verfolgung eines Engels in einer Sackgasse endete, würde eine Weiterreise nach Seraph sich vielleicht allein aus dem Grund schon lohnen, um ihre Spur für Trilling noch besser zu verwischen. Und das wäre eine leichte Übung. Mit dem ganzen Kram, den sie schon aus dem Computer geholt hatte …
    Der Gedankengang wurde abrupt unterbrochen. Der Computer, dessen Schaltungen sie gerade im sicheren Bewusst sein zerstört hatte, dass es niemandem in den sechs bis sieben Tagen auffallen würde, die sie noch bis Lorelei unterwegs waren!
    Wenn sie jedoch die Reise nach Seraph fortsetzte, von der der Computer sagte, dass sie noch einmal fünf oder sechs Tage dauern würde …
    Sie grinste verkniffen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Trilling hatte das oft gesagt – normalerweise dann, wenn er ihr einen besonders heiklen und riskanten Job aufs Auge drücken wollte. Doch selbst Trilling hatte manchmal Recht. Und wenn es ihr wirklich gelang, das durchzuziehen …
    Abrupt stand sie auf. Zunächst einmal musste sie den Computer unbemerkt wieder zurückbringen. Nicht unbedingt an denselben Ort; die Leute vergaßen schließlich oft, wo sie gewisse Dinge abgelegt hatten, und gerade an einem solchen Ort würden sie wahrscheinlich vermuten, dass jemand anders sich den Computer halt mal ausgeliehen hatte.
    Und dann wäre es an der Zeit, neue Arrangements bezüglich ihrer Unterkunft zu treffen. Bisher war der Zugang zum Oberklasse-Abschnitt etwas gewesen, das sie einfach nur erreichen wollte. Doch nun war es nicht mehr nur eine Frage des Wollens, sondern der Notwendigkeit.
    Trilling hatte immer gesagt, dass sie mit ihrer Zickigkeit nie einen Platz in der Gesellschaft der oberen Zehntausend ergattern könnte. Sie würde bald herausfinden, ob das stimmte.

3
    Chandris hatte ihr Outfit mit dem Ziel zusammengestellt, sich eine Oberklasse-Anmutung zu verleihen, ohne dafür Geld auszugeben, das sie nicht hatte. Und sie war mit dem Ergebnis auch ganz zufrieden gewesen – das heißt, sie war damit zufrieden gewesen, bis diese Dumpfbacken in ihrer Unterklasse-Kabine so dämlich gekichert hatten.
    Und schon beim ersten Durchmarsch durch eine der Oberklasse-Lounges wurde ihr bewusst, wieso sie gekichert hatten.
    Es war ein erniedrigender, um nicht zu sagen ein gefährlicher Augenblick. Zum Glück war er genauso schnell wieder vorbei. Und es erübrigte sich auch, die teuren Outfits näher in Augenschein zu nehmen; sie musste eigentlich nur den Stil der Uniformen imitieren, den das Servicepersonal in diesem Abschnitt trug. Im Besitz dieses Wissens schlüpfte sie durch den nächsten Personaleingang und gelangte dann zu den Quartieren der Stewardessen. Nachdem sie den Dienstplan und die Kabinenbelegung auf dem Computer abgerufen hatte, war es ziemlich einfach, einen leeren Raum ausfindig zu machen. Mit einem der allgemeinen Kennwörter verschaffte sie sich Eintritt und begann mit der Suche.
    Wie sie schon erwartet hatte, gab es verschiedenartige Uniformen für die verschiedenen Bereiche des Schiffs, und sie musste ein Dutzend Räume durchsuchen, bis sie eine Stewardessen-Uniform fand,

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