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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wiederholte er. »Ich frage mich nur, weshalb.«
    »Ich habe die Drinks jedenfalls nicht für Sie bestellt.«
    »Nein«, sagte er. »Aber vielleicht haben Sie mich unterschwellig dazu animiert.« Er wedelte mit der Hand. »Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Was auch immer auf der Xirrus geschehen ist oder nicht, es wird morgen Nachmittag passieren.«
    Er stand auf. »Das Personal macht pünktlich um fünf Feierabend«, sagte er. »Seien Sie um halb sechs hier, wenn Sie Ihr Geld wollen.«
    Chandris erhob sich ebenfalls. »Ich werde da sein«, sagte sie und sah ihm ins Gesicht. Ihr wurde nun bewusst, dass das nicht das Lächeln eines Räubers gewesen war, das sie beim Betreten des Raums gesehen hatte. Das war das Lächeln einer Person gewesen, deren Stolz verletzt worden war und die nun dafür entschädigt werden wollte. »Auf Wiedersehen, Amberson.«
    Der eigentliche Bürobereich von Stardust Metals befand sich drei Stockwerke unter der Chefetage und bestand aus einem Trakt mit kleinen Büros und Großraumbüros mit vielen Computerarbeitsplätzen. Es wimmelte dort von fleißigen Leuten, und es herrschte die Art von kontrolliertem Chaos, das noch jedes bürokratische Umfeld geprägt hatte, das Chandris bisher gesehen hatte.
    Und inmitten eines solch geschäftigen Treibens war es auch unvermeidlich, dass irgendjemand einen Tablet-PC unachtsam herumliegen ließ.
    Nach zwei Minuten hatte sie auch schon einen gefunden und zog sich mit ihrer Beute auf die Damentoilette zurück. Auf der Xirrus hatte sie die Registrierungsnummer ihres geliehenen Computers unkenntlich machen müssen, um die unautorisierte Benutzung zu kaschieren. Hier musste sie sich solche Umstände jedoch nicht machen. Diesmal war nur ein kurzes »Rendezvous« mit dem Zentralcomputer von Stardust angesagt.
    Sie stellte schnell fest, dass die Sicherheitsvorkehrungen bei diesem System nicht annähernd so streng waren wie die, mit denen sie auf der Xirrus konfrontiert worden war. Und aus gutem Grund: der Tablet-PC, den sie geklaut hatte, ermöglichte nämlich nur den Zugang zu den einfachsten Betriebsprogrammen von Stardust.
    Aber das genügte schon. Dieses simple Dienstprogramm war genau das, was sie brauchte. Ein einfacher Arbeitsauftrag, für eine bestimmte Zeit eingetragen, und sie war fertig. Als sie die Menüs durchging, erwischte sie sogar noch ein unerwartetes Highlight unter den Routinebereichen und loggte sich auch dort ein. Dann stürzte sie sich noch einmal ins Getümmel, um den Computer zurückzulegen, und die Sache war erledigt.
    Sie wartete, bis sie wieder im Eingangsbereich war, und suchte sich ein ruhiges Plätzchen, um Ornina anzurufen. »Alles klar«, sagte sie der älteren Frau. »Ich werde das Geld morgen Nachmittag bekommen.«
    »Gut«, sagte Ornina. Ihre Stimme klang aber alles andere als erleichtert. »Chandris …«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Chandris. »Ein einfaches Geschäft, völlig legal, ethisch und jugendfrei.«
    »Und was genau bringst du in dieses Geschäft ein?«
    »Nichts, was wir nicht entbehren könnten«, versicherte Chandris ihr.
    »Hm«, sagte Ornina. »Jereko macht sich Sorgen um dich. Er befürchtet, dass du, in seinen Worten, deine Seele dafür verkaufst.«
    Chandris seufzte. »Nein, nicht meine Seele«, sagte sie. »Vertrau mir, Ornina. Bitte.«
    »Das weißt du doch, Liebes«, sagte Ornina. »Ich will nur nicht, dass du in dieser Angelegenheit einen zu hohen Preis zahlst.«
    »Ich komme jetzt zurück«, sagte Chandris. »Sind die Reparaturmannschaften schon da?«
    »Wie Hanan sagen würde: Sie gehen an die Arbeit, als ob sie Feuer unterm Hintern hätten«, sagte Ornina. »Der Vorarbeiter sagt, mit genug Leuten könnten sie es in drei Tagen schaffen. Vielleicht sogar in zweieinhalb, wenn ein mittelgroßes Wunder geschieht.«
    »Deshalb zahlen wir ihnen ja auch einen solchen Batzen Geld«, erinnerte Chandris sie. »Soll ich von unterwegs noch etwas mitbringen?«
    Ornina zögerte. Chandris hatte ihr Gesicht förmlich vor Augen, mit den Falten, die das Alter und die Sorgen eingegraben hatten. Wobei ein paar dieser Sorgenfalten Chandris selbst galten. »Nein, ich glaube nicht«, sagte sie. »Es sei denn, du willst nochmal im Krankenhaus vorbeischauen und sehen, wie es Hanan geht.«
    »Das wäre auch eine Möglichkeit«, überlegte Chandris laut. »Aber ich hatte mir das eher so gedacht, dass ich dich in der Gazelle ablöse und du nach ihm siehst.«
    »Das wäre sehr lieb von dir«, rief Ornina

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