Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Erfassungsbereichs der Kommunikationskamera hielt – hob der Kommodore warnend den Finger. Djuabis Lippe zuckte kaum merklich, und er nickte genauso unmerklich.
    Er würde also kooperieren. Nicht, dass er viele Optionen gehabt hätte. Da die Kommandostellen seines Schiffs sich nun vollständig unter der Kontrolle der Pax befanden, hatte Djuabi keine andere Wahl, als sich Lleshis Befehlen zu fügen. Zumindest nicht, wenn ihm das Leben der Besatzung und der Passagiere etwas bedeutete.
    Djuabi änderte leicht seine Sitzposition, und bei der Bewegung funkelte die goldene Halskette mit dem Anhänger. Telthorst hatte auch schon schnippisch gefragt, ob für jemanden, der einen Engel trug, Menschenleben – egal wie viele – überhaupt eine Rolle spielten.
    Vielleicht würden sie es noch herausfinden.
    »Startort?«, fragte Kommando Seraph.
    »Balmoral«, sagte Djuabi. Anscheinend war jemand, der einen Engel um den Hals trug, immer noch imstande, zu lügen – zumindest unter Stress.
    »Bitte übermitteln Sie Ihre Papiere«, befahl Kommando Seraph.
    Djuabi nickte dem Mann an der Funkstation zu. Der Pax-Offizier an der Konsole machte sich an die Arbeit, ohne dass das ungewohnte Layout der Bedienelemente ihm größere Schwierigkeiten bereitet hätte.
    Lleshi fuhr langsam mit dem Daumen am Zeigefinger entlang und versuchte die Spannung etwas zu lindern, die ihm Bauchschmerzen verursachte. Dies war der entscheidende Moment – ein Moment, in dem er jedoch zur Rolle des passiven Zuschauers verurteilt war. Die Dokumente von Balmoral, die der Offizier faxen würde, waren zwar von der Verschlüsselungsabteilung der Komitadji raffiniert gefälscht worden – aber es war eben nichts perfekt. Falls das Kommando Seraph ein sehr scharfes Auge oder einen sehr gut programmierten Computer hatte, hätten sie das Spiel schon verloren, ehe es überhaupt begonnen hatte.
    Und wenn es scheiterte, würde auch die ganze Mission misslingen. Und das würde dann auch zweifellos das Ende seiner Karriere bedeuten. Telthorst würde schon dafür sorgen.
    Für vielleicht eine halbe Minute geschah überhaupt nichts. Telthorst betrachtete den Hauptbildschirm, beobachtete die langsame Drift der Katapult-Schiffe vor dem Hintergrund des Sternenhimmels und stellte sich die Frage nach der Kampfkraft dieser EmDef-Schiffe, die sie eskortierten. Die Verteidiger hatten die Größe von Zerstörern; sie waren zwar klein, verfügten aber über einen starken Schutzschirm und zweifellos auch über eine gute Bewaffnung.
    Und diesmal hatte Lleshi keine Apokalypse-Kapseln mehr, die er gegen sie einzusetzen vermochte. Dennoch hätten sie der geballten Feuerkraft der Komitadji nichts entgegenzusetzen.
    Falls eine solche Gefechtskonstellation sich überhaupt ergab!
    Der Vektor eines der entfernten Schiffe verschob sich für einen Moment, als es sich bewegte, um die Harmonic innerhalb des Fokalbereichs des Katapults zu halten. Sie ließen wirklich Vorsicht walten. Lleshi zwang sich, tief und gleichmäßig zu atmen, während er den Blick durch die Brücke schweifen ließ. Wie auch immer das Spiel ausging, er durfte auf keinen Fall Nervosität vor den Empyreanern zeigen.
    » Harmonic, Sie haben die Freigabe für Seraph«, sagte die Stimme. »Guten Flug.«
    »Vielen Dank«, sagte Kapitän Djuabi. Er drückte einen Schalter, und die Bereitschaftslampe des Funkgeräts erlosch. »Weitere Instruktionen, Kommodore?«, fragte er ruhig.
    »Sie haben den Mann gehört«, sagte Lleshi. »Standard-Kurs nach Seraph.«
    Djuabi runzelte leicht die Stirn. Aber er nickte und erteilte dem Steuermann ohne weiteren Kommentar oder Fragen den Befehl.
    Mit einem leisen Grollen der Triebwerke beschleunigte die Harmonic . Lleshi hielt den Blick auf den Hauptbildschirm gerichtet, als das Passagierschiff sich aus dem Fokalbereich des Netzes entfernte, und hielt Ausschau nach irgendwelchen verdächtigen Aktivitäten der EmDef-Schiffe.
    Aber sie verhielten sich nach wie vor ruhig und drifteten neben ihren zugewiesenen Katapult-Raumschiffen. Lleshi verspürte unwillkürlich Mitleid mit ihnen.
    Er gab der Harmonic noch fünf Minuten, um sich aus der Gefahrenzone zu entfernen, bevor er Djuabi zunickte. »Das ist weit genug«, sagte er. »Öffnen Sie die Luken der Rettungsboote.«
    »Aye-Aye, die Luken der Rettungsboote sind offen«, sagte der Kapitän formell und leitete den Befehl mit einer entsprechenden Geste an die zuständige Station weiter. »Bestätigen Sie.«
    »Luken sind offen«, sagte der Offizier

Weitere Kostenlose Bücher