Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
vor der Brust. »Dann haben Sie sich also von diesem Hohen Senator nur dazu bewegen lassen, den Angriff aufzuschieben?«
    »Ich möchte damit erreichen, dass er sich über die Zukunft dieser Welt keine Sorgen machen muss«, stellte Lleshi klar. »Wenn Ihnen das nicht gefällt, dann müssen Sie an der Besprechung auch nicht teilnehmen.«
    »Oh, ich werde daran teilnehmen«, versprach Telthorst leise. »Ich werde mir das um nichts in der Welt entgehen lassen. Um nichts auf allen Welten.«
    Sie hatten schon ungefähr zwanzig Minuten nebeneinandergesessen und waren jeweils in ihre eigene Lektüre vertieft, als er Chandris schließlich ihr Handbuch durchgearbeitet hatte und eine Verschnaufpause einlegte.
    Die Gamma-Impulse waren lauter geworden. Viel lauter.
    Leise, um Kosta nicht in seiner Konzentration zu stören, stand sie auf und ging zum Entfernungsmessgerät der Steuerkonsole hinüber. Auf dem Bildschirm loderte Angelmass heller und zorniger als je zuvor, aber das war vielleicht noch immer nur eine optische Täuschung. Sie setzte sich an die Konsole und gab ein paar Zahlen ein.
    Von wegen optischer Täuschung. Angelmass kam wirklich näher.
    Gefährlich nah.
    Sie schluckte schwer, nahm mit zitternden Fingern eine Überprüfung der Zahlen vor und führte dann eine Projektion durch. Insgesamt zwei Stunden, so hatte Kosta geschätzt, würde es noch dauern, bis sie Angelmass aus dem System hinauszukatapultieren vermochten. Beim Blick auf die Uhr sah sie, dass es jetzt vielleicht nur noch eine Stunde und vierzig Minuten waren. Die Frage war, hatten sie diese hundert Minuten überhaupt noch?
    Die Computerprojektion war schnell, präzise und unmissverständlich. Sie hatten keine hundert Minuten mehr. Sie hatten noch genau siebzig.
    Chandris überprüfte die Zahlen erneut, und dann noch einmal. Doch jedes Mal lief die Projektion auf dasselbe hinaus: Lang, bevor sie bereit waren, ihren Zug zu machen, wäre alles vorbei.
    Kosta hatte sich konzentriert über das Lesegerät gebeugt und alles andere um sich herum vergessen. Er hätte doch verschwinden können, nachdem sie und Hanan ihn aus Forsythes Büro befreit hatten. Er hätte im Untergrund von Shikari City untertauchen oder sich irgendwo in die Wildnis zurückziehen und abwarten können, bis seine Pax-Freunde hier als Besatzer eintrafen – was mit Sicherheit nicht mehr lange dauern würde.
    Stattdessen hatte er alles riskiert und war mit ihr hierhergekommen. Er hatte sein Leben riskiert, um dem Volk von Seraph zu helfen. Wie sollte sie ihm nun begreiflich machen, dass dieses Opfer völlig umsonst gewesen war?
    Abrupt, als ob er ihre Gedanken gelesen oder zumindest gespürt hätte, dass sie nicht mehr neben ihm saß, riss Kosta den Kopf hoch. »Chandris?«, rief er über das laute Gamma-Rauschen.
    »Hier hinten«, rief sie.
    Er schwenkte auf seinem Stuhl herum – und sie sah es ihm an, dass er es schon wusste. »Angelmass?«
    »Kommt schnell näher«, sagte sie. »Der Computer sagt, es wären noch eine Stunde und vierzig Minuten bis zur Kollision. Aber die Strahlung wird uns trotz der Abschirmung von Central schon eine halbe Stunde vorher grillen.«
    Seine Lippe zuckte. »Bist du sicher?«
    »Ich habe die Zahlen zweimal überprüft«, sagte sie. »Wir haben noch genau siebzig Minuten. Wie weit bist du mit deiner Lektüre?«
    »Noch nicht weit genug«, sagte er grimmig. »Ich bräuchte mindestens noch eine halbe Stunde, und es hat immer mehr den Anschein, als ob die Programmierung dann noch einmal eine gute Stunde dauern würde. Auch wenn wir beide daran arbeiten.«
    »Dann ist es vorbei«, sagte Chandris sanft – oder so sanft, wie es möglich war, da sie die Worte praktisch herausschreien musste. »Komm schon, wir gehen zur Gazelle zurück.«
    »Nein.«
    Sie seufzte, stand auf und ging zu ihm hinüber. »Jereko, es ist vorbei.«
    »Nein, ist es nicht«, wiederholte er stur und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Wir können es schaffen. Wir müssen es schaffen. Wir müssen nur noch etwas mehr Zeit gewinnen.«
    »Wie denn?«, wollte Chandris wissen. »Das hier ist schließlich nicht die Gazelle , mit der wir vor dem Ding abhauen können, wenn wir nicht den richtigen Dreh finden. Das ist eine Raumstation. Sie hat keinen eigenen Antrieb.«
    »Dann müssen wir eben einen Weg finden, um Angelmass zu verlangsamen«, sagte Kosta langsam. »Vielleicht, indem wir es ablenken …«
    Er verstummte und hatte plötzlich ein merkwürdiges Glimmen in den Augen. »Ich hoffe, du

Weitere Kostenlose Bücher