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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Ich weiß nicht«, musste sie gestehen.
    »Sie tut gar nicht so, weißt du«, sagte er. »Zumindest nicht in dem Sinn, dass sie sich etwas vormacht. Aber sie hat so die Möglichkeit, sich um jemanden zu kümmern. Um jemanden, der – ach, schon gut.«
    »Um jemanden, der sie dringend braucht?«, beendete Chandris den Satz für ihn. Sie hatte einen säuerlichen Geschmack im Mund.
    »Du musst deswegen nicht beleidigt sein. Wenn es dir hilft: Du bist viel besser drauf als die meisten anderen vor dir. Du hast wenigstens eine marktgängige Fähigkeit, auch wenn es nur Diebstahl war .«
    Und es machte schon wieder Klick . »Dann ist das also der Grund, weshalb ihr den zusätzlichen Engel behalten müsst. Stimmt’s? Denn sonst würdet ihr eines Tages vielleicht jemanden an Bord nehmen, der euch beide im Schlaf mit dem Messer abmurkst.«
    Er zuckte die Achseln. »So etwas in der Art. Obwohl wir natürlich versuchen, unsere Gäste etwas gründlicher zu überprüfen.«
    »Und dabei helfen euch die Engel wohl auch?«
    »Eigentlich nicht.« Er schüttelte den Kopf. »So aktiv scheinen die Engel nun auch wieder nicht zu sein.« Er grinste schief. »Um dir die Wahrheit zu sagen: Meine Menschenkenntnis habe ich durch die Streiche gewonnen, die ich den Leuten immer gespielt hatte, als ich noch jünger war. Man lernt die Menschen kennen, wenn man versucht, sie auf die Schippe zu nehmen. Sag das aber nicht Ornina.«
    »Ja, aber wenn du mich fragst, klingen deine Streiche eher so, als ob du die Leute abgezogen hättest«, fügte Chandris hinzu. »Nur, dass man dich nicht eingebuchtet hatte, wenn du erwischt worden bist.«
    »Die besten Streiche sind natürlich immer noch die, die niemandem einen Anlass bieten, dich einzubuchten«, behauptete Hanan. »Die Art von Streichen, wo man nur – ach, ich weiß nicht; vielleicht will ich dem Universum ab und zu einfach nur mal ein Schnippchen schlagen. Es ist schwer zu erklären.«
    »Dann zeig’s mir.«
    Er sah sie stirnrunzelnd an. »Was denn?«
    »Ich sagte, zeig’s mir«, wiederholte Chandris.
    Hanan kräuselte die Lippen. »Schon gut, schon gut. Ich zeig’s dir. Schau’n wir mal …« Er klopfte sich auf die Taschen. »Sieh doch mal nach, was im Ablagefach liegt«, sagte er, beugte sich nach vorn und suchte den Boden ab.
    Chandris öffnete die besagte Klappe neben ihrem Knie. »Nur eine Straßenkarte«, meldete sie. »Ach, und noch zwei Bonbonpapiere und eine Schnur.«
    »Auf dem Boden liegt auch nichts Brauchbares«, sagte Hanan mit einem Grunzen und richtete sich auf. Sein Blick schien in die Ferne zu schweifen, und für eine Weile schwieg er. »In Ordnung«, sagte er unvermittelt. »Gib mir die Schnur.«
    Sie zog sie unter der Landkarte hervor. Sie war etwa dreißig Zentimeter lang, an beiden Enden ausgefranst und an mehreren Stellen von einer teerartigen Substanz überzogen. »Was hast du denn vor?«, fragte sie und gab ihm die Schnur.
    »Du wirst schon sehen.« Für eine Weile machte er Fingerübungen mit der Schnur … »Verdammt«, murmelte er. »Hier – kannst du einen kleinen Laufknoten für mich reinmachen?«
    »Sicher«, sagte sie, nahm die Schnur und machte den Knoten rein.
    »Danke. Und nun pass gut auf.«
    Er legte sich die Schleife um das rechte Ohr, zog sie straff und steckte sich das andere Ende in den rechten Mundwinkel. »Wie sehe ich aus?«, fragte er.
    »Lächerlich«, sagte Chandris ihm. »Und was kommt jetzt?«
    »Die Pointe, natürlich.« Hanan sah aus dem Fenster. »Wir nähern uns jetzt dem Khohl-Depot. Bleib ganz ruhig und sieh einfach nur zu.«
    Der TransTruck fuhr rechts ran, und sie stiegen aus. Die Vordertür öffnete sich, als sie näher kamen, und Hanan ging vor ihr hinein. Der junge Mann an der Theke, der an einem Bildschirm arbeitete, sah auf. »Hallo, Sir«, sagte er lächelnd. Sein Blick richtete sich auf die Schnur, und für einen Moment schien das Lächeln zu gefrieren. »Und was kann ich für Sie tun?«, fragte er mit plötzlich kalter Stimme.
    »Ich habe gehört, dass ihr ein paar Ahandir Conduyner -Spulen vorrätig habt«, sagte Hanan. »Ich würde gern zwei kaufen.«
    »Ja, gern«, sagte der Angestellte und senkte den Kopf. Sein Blick ging nochmals zu der Schnur, und dann riss er sich wieder davon los. »Ich will mal nachsehen.«
    Er beugte sich über das Display; und wo er sie nun nicht mehr im Blickfeld hatte, blinzelte Hanan Chandris zu. »Ja, wir haben ein paar da«, sagte der Angestellte und richtete sich wieder auf. Und wieder fiel

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