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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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keinen Platz für mich gibt.«
    »Wohin dann?«
    Galen durchdachte seine Möglichkeiten. »Es gibt nicht viele, für die ich mein Schwert erheben würde, und noch weniger, die stark genug sind, um in mir keine Bedrohung zu sehen. Elias stünde ganz oben auf der Liste.« Der Erzengel war älter als Raphael, doch er war nicht der Grausamkeit anheimgefallen, welche die Macht in so vielen hervorrief. »Allerdings hat er einen Waffenmeister, dem er vertraut und den er respektiert.«
    »Du hättest das Potenzial, über ein Teilgebiet im Territorium eines Erzengels zu herrschen«, sagte Raphael, als er am Ende seiner Übungen die Flügel zusammenlegte. »Warum bittest du den Kader nicht, deinen Status zu ändern?«
    Auch Galen hielt inne. »Ich bin ein Waffenmeister.« Das lag ihm im Blut.
    Raphael griff nach einem Satz Wurfmesser und reichte ihn Galen, ehe er sich selbst ebenfalls einen nahm. Dann hob er die Brauen, und Galen blickte grinsend nach oben. »Dann wollen wir mal sehen, wie schnell du wirklich bist, Bluebell.«
    »Bluebell?« Der Erzengel lachte, während Illium Rache schwor, und dann flog das erste Messer.
    Zwanzig Messer später – zehn pro Mann – grinste Illium sie von seinem erhabenen Sitzplatz süffisant an. »Oh, ihr habt mich beide verfehlt.« Gespielte Enttäuschung, ausgeschmückt mit theatralischen Seufzern. »Arme, arme Liebchen.«
    »Für den Fall, dass du es vergessen hast: Ich bin ein Erzengel«, ermahnte Raphael den respektlosen Engel in trockenem Tonfall.
    Illium grinste reuelos. »Wollt ihr es noch mal probieren? Ich werde mich auch extra langsam bewegen – schließlich seid ihr beide so viel älter als ich.« Die letzten Worte waren ein verschwörerisches Flüstern.
    Galen warf Raphael einen Blick zu. »Wie hat er so lange überlebt?«
    »Keiner kriegt ihn zu fassen.«
    Während Illium Raphael lachend zu einer Wette überreden wollte, überkam Galen ein vollkommenes Zugehörigkeitsgefühl. Dies , dies war der Ort, an den er gehörte. Zusammen mit diesen Kriegern, die mehr miteinander verband als Furcht oder Unterwürfigkeit, aber vor allem mit dieser Frau, die ihn mit dem erotischen Versprechen ihres Kusses für alle Zeiten geprägt hatte.
    Er fragte sich, wann Jessamy merken würde, was er getan hatte.

9
    In strengem Tonfall sagte Jessamy: »Saraia!«
    »Entschuldigung, Fräulein Jessamy.« Saraia hob ihre herunterhängenden Flügel wieder an und sah lobheischend zu Jessamy.
    Sie lächelte. »Braves Mädchen.«
    Zufrieden fuhr Saraia fort, die ihr aufgetragene Textstelle vorzulesen.
    Jessamy wusste, dass ihre Schützlinge sie wegen ihrer beständigen Ermahnungen, die Flügel anzuheben, für gnadenlos hielten, aber es war eine Tatsache, dass ihre Knochen sich noch entwickelten. Je mehr sie sich bei dieser Übung anstrengten, umso stärker würden sie werden, bis sie das schwere Gewicht ihrer Flügel kaum noch spüren würden.
    Doch trotz dieser Korrektur war sie mit ihren Gedanken nicht ganz bei den Kindern. Ein Teil von ihr lag noch immer in Galens Armen, und auf ihren Lippen brannte noch die Erinnerung an seine. Als er angeboten hatte, sie zu fliegen, hatten sie furchtbare Schuldgefühle geplagt, weil sich kurz vorher dieser scheußliche Gedanke in ihren Kopf geschlichen hatte. Aber an ihrem Versuch einer wortlosen Entschuldigung hatte Galen ganz sicher nichts auszusetzen gehabt.
    Du verführst mich dazu, alles zu tun, was du willst.
    Auf ihrem Gesicht drohte sich ein albernes Grinsen breitzumachen, das eher zu einer Heranwachsenden gepasst hätte.
    »Jessamy?«
    Sie hob den Blick und sah, dass Saraia sie mit einem zögerlichen Lächeln ansah. Das Buch hatte sie bereits geschlossen.
    »Gut gemacht«, sagte Jessamy und zwang sich, in die Gegenwart und zu diesen kostbaren Seelen zurückzukehren, die lernen mussten, was sie ihnen beizubringen hatte. »Du liest sehr schön.«
    Als Saraia zu ihrem festen, aber bequemen Stuhl im Kreis der Kleinen zurückgekehrt war – Jessamys ältere Schüler hatten ihre Schulstunden bereits hinter sich –, fuhr sie fort: »Also, jetzt ist es an der Zeit für unsere Diskussion. Habt ihr euch ein Thema überlegt, über das ihr sprechen möchtet?«
    Wild winkend schoss eine Hand in die Höhe.
    »Ja, Azec?«
    Die tiefweinroten Augen des Jungen blitzten, als er sie ansah; die Unartigkeit darin war so offenkundig, dass Jessamy ein Lachen unterdrücken musste. Er erinnerte sie an Illium – dem sie mehr als einmal furchtbare Konsequenzen hatte androhen müssen,

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