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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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urwüchsiger Kraft und roher Männlichkeit.
    Nein, dachte sie, außer sich vor Wut auf sich selbst, nein ! Sie musste den Selbstzweifeln ein Ende machen. Galen hatte es nicht verdient, dass sie ihm solche, aus Angst geborene Verdächtigungen anhängte. Er hatte sie nie angelogen, nicht einmal, was seine aufbrausende Art anging. Vor Erleichterung wurde ihr beinahe schwindelig, und sie wollte fast laut auflachen. Sie schwor sich, ihren Barbaren dafür zu entschädigen.
    Schweigend sah Galen zu, wie Raphael Jessamy eine gute Nacht wünschte und ihm anschließend zunickte, ehe er zwischen den funkelnden Sternen am klaren, ebenholzschwarzen Nachthimmel verschwand. Galen verstand den unausgesprochenen Befehl. Ein Waffenmeister verfügte über beträchtliche Macht und Einfluss am Hof eines Erzengels, und eine solche Position würde Raphael niemandem geben, dem er nicht auf jeder Ebene vertraute – morgen würde sein Urteil über Galen fallen.
    Er verspürte keine Furcht. Er kannte seine Stärke und wusste, dass er nicht versagen würde. Und er wusste auch, dass er seinerseits Raphael beurteilen würde, denn das war der Mann, für den er in den nächsten Jahrhunderten sein Schwert ziehen würde, vielleicht sogar bis zum Ende seines unsterblichen Lebens. Das war keine leichte Entscheidung für einen Krieger.
    Jessamy folgte dem Erzengel mit den Blicken, bis seine Flügel hinter den Bergen verschwanden, und Galen konnte ihre heftig drängende Sehnsucht beinahe schmecken. Es ärgerte ihn, dass sie ihm nicht sagte, was sie brauchte, doch er zügelte seine Reaktion – sie brauchte Zeit, um zu begreifen, dass er sie an jeden Ort ihrer Wünsche fliegen würde, ob zwischen ihnen nun schroffe Worte gefallen waren oder sanfte.
    Er streckte die Hand aus. »Komm mit.«
    Sie zögerte.
    Mit dieser Frau, die für ihn ein so fesselndes Rätsel war, wollte er jede Minute auskosten und nichts unversucht lassen. Er trat auf sie zu. »Hast du mir meinen Zorn noch nicht vergeben?«
    »Du hast dich entschuldigt.« Ein Lachen zuckte um ihre Lippen, die er so gerne liebkosen wollte, doch sie kam nicht in seine Arme.
    »Aber? Ich bin nicht der sensibelste aller Männer«, diese Schwäche hatte er schon vor Langem erkannt, »also wirst du es mir erklären müssen.«
    Verwundert sah sie ihn an. »Bist du immer so direkt?«
    »Nein.« Er verstand sich auch aufs Taktieren – schließlich war er am Hof eines Erzengels aufgewachsen. »Aber ich mag keine Spielchen und würde es vorziehen, mit dir niemals welche spielen zu müssen.«
    Sie streckte die Hand aus und legte sie auf sein Herz, eine Berührung, die ihn sofort erregte. »Du hast ein Talent, mich in meinen Grundfesten zu erschüttern.« Mit sinnlicher Konzentration ließ sie ihre Finger an seinem Oberkörper hinuntergleiten, ihre ausdrucksstarken Augen lagen hinter ihren Wimpern verborgen, und sie trat so dicht an ihn heran, dass ihre Körper sich berührten.
    Sein steifes Glied drückte fordernd gegen die Wölbung ihres Bauchs.
    »Galen!«
    »Jessamy.« Als sie sich nicht aus der intimen Berührung löste, sondern sich noch näher an ihn schmiegte, schob er die Finger in ihr Haar und wollte sie ungeduldig dazu drängen, ihn mit ihren Lippen zu berühren. »Du verführst mich dazu, alles zu tun, was du willst.«
    Jessamy lachte heiser auf. »Das ist äußerst vergnüglich.« Noch eine liebevolle Streicheleinheit. »Ich glaube, ich sollte öfter so schlimme Gedanken haben.«
    Als ihm klar war, dass er sich geschlagen geben musste, entschied er sich für einen strategischen Rückzug, zumindest für diesen Abend. »Also gut, behalte deine Geheimnisse, meine Jessamy.« Ohne Vorwarnung veränderte er seine Haltung und hob sie auf seine Arme.
    »Galen!«
    Drei kraftvolle Flügelschläge später waren sie in der Luft, Jessamy hatte die Arme fest um seinen Hals geschlungen und ihren Körper eng an seine Brust gedrückt. »Du kannst mich nicht jedes Mal zum Fliegen überlisten«, sagte sie, doch sie lachte dabei.
    »Ich werde dich immer fliegen. Ganz egal, was geschieht.«
    Statt einer Antwort rieb sie ihr Gesicht an seinem Hals. Die Berührung war ihm angenehm, dass sie seiner Aussage auswich, allerdings nicht. Aber die Nacht war zu schön, um sie mit Diskussionen zu verderben, und so glitten sie in Richtung Osten über die glitzernde Landschaft der Zufluchtsstätte hinweg. Als er mit ihrem leichten Gewicht in den Armen auf den Luftströmungen dahinritt, empfand er etwas, für das er keinen Namen hatte.

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