Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
Leinwand auf. Die blaue Farbe auf seiner Wange erinnerte an eine primitive Tätowierung.
    »Galen, das ist Aodhan. Er dient Raphael.« Illium führte die Vorstellung mit einer höflichen Anmut aus, wie sie im Palast von Neha, der Königin der Gifte, angemessen gewesen wäre. »Aodhan«, fuhr der Engel fort, »darf ich vorstellen, das ist Raphaels neuer Waffenmeister.«
    »Sir.«
    Raphaels Gefolgsleute passten in kein vorhersagbares Schema, dachte Galen … bis auf eines. »Dein Quartier ist sehr schön gelegen«, sagte er, während er über die stille, unerbittliche Treue nachdachte, die er sowohl bei Dmitri als auch bei Illium gespürt hatte. Ein Erzengel, der in wirklich starken Männern solche Loyalität hervorbringen konnte, war in der Tat eine politische Kraft, die Alexander fürchten musste.
    Aodhans Flügel raschelten, als er sich neben Galen an den Rand des Balkons stellte. »Das Licht«, sagte er mit einem schüchternen Lächeln in den Augen, »ist perfekt zum Malen.«
    Schüchtern, dachte Galen, aber auch intelligent und, nach seinen Bewegungen zu urteilen, auch hochbegabt für bestimmte Kampftechniken. »Schwert«, murmelte er. »Ein Rapier?« Die zierliche, aber tödliche Klinge würde zu den anmutigen Schritten des Engels passen.
    Aber Aodhan schüttelte den Kopf. »Zu leicht für mich. Ich ziehe eine solidere Klinge vor.« Er strich sich einige Haarsträhnen zurück, wobei er auf seiner Stirn und in den Haaren einen roten Streifen hinterließ. Die Farbe glitzerte.
    »Du bist heute Morgen in die Zufluchtsstätte zurückgekehrt?« Er würde dem jungen Engel Zeit geben, sich auszuruhen, und danach wollte er ihn in der Halle sehen – als Waffenmeister musste er die Stärken und Schwächen aller Männer kennen, die Raphaels Vertrauen genossen.
    »Ja. Seit diesem Jahr bin ich für den Sire als Kurier tätig.«
    »Du bist sehr jung für eine solche Aufgabe.«
    »Ich habe eine Sonderfreistellung bekommen«, begann Aodhan gerade zu erklären, als weiß-goldene Flügel vom Himmel hinabsausten. Raphael setzte zur Landung auf dem Balkon an und der Wind seines Sinkflugs blies Galen die Haare aus dem Gesicht.
    »Ihr seid alle hier«, sagte der Erzengel, als er die Flügel auf dem Rücken zusammenlegte. »Gut.«
    Vom Klang seiner Stimme angezogen, versammelten sie sich um ihn.
    »Es wird Zeit, dass ich in mein Territorium zurückkehre«, sagte Raphael. »Wie es aussieht, rührt Alexander sich. Galen, du wirst mich begleiten.«
    Kälte durchströmte seine Adern. Er hatte immer gewusst, dass er an Raphaels Seite gebraucht werden würde, sollte es zum Krieg kommen. Aber … »Wir können Jessamy nicht ungeschützt zurücklassen.« Seine Wut entflammte aufs Neue, als er daran zurückdachte, wie seine starke Jessamy in diesem so intimen Moment an seiner Brust geweint hatte.
    »Aodhan, Illium und Jason, der heute Abend zurückkehrt, werden dafür sorgen, dass sie keinen Augenblick in Gefahr ist.« Raphael sah die beiden anderen Engel an, und diese nickten unverzüglich. »Jessamy ist eine intelligente Frau. Sie wird sich nicht auf törichte Weise selbst in Gefahr bringen.«
    Das wusste Galen. Aber er wusste auch, dass er sie persönlich beschützen musste. »Kann ich dich allein sprechen?«
    »Illium, Aodhan.«
    Auf diesen leisen Befehl hin schwangen sich die beiden Engel vom Balkon und versuchten, einander davonzufliegen. Vor dem zerklüfteten Fels der Schlucht boten ihre Flügel eine glänzende Show aus zerborstenem Licht und wildem Blau.
    »Du machst Jessamy den Hof«, sagte Raphael, die Aufmerksamkeit ganz auf Galen gerichtet. Die erschütternde Kraft, die durch seine Adern floss, war beinahe körperlich zu spüren. »Sie begreift die Welt, wie es nicht viele tun, sie wird verstehen, warum du jetzt nicht in der Zufluchtsstätte bleiben kannst.«
    Entschlossen, für diese Sache zu kämpfen, schüttelte Galen den Kopf. »Der Flug in dein Territorium ist lang, wir werden gezwungen sein, mit konstanter Geschwindigkeit zu reisen.« Anders als bei dem Spiel zwischen Illium und Aodhan würde es um Ausdauer gehen. »Eine leichte Per son wird uns nicht au fhalten.«
    Vor Überraschung verdunkelten sich Raphaels Augen. »Jessamy verlässt die Zufluchtsstätte nie.«
    »Nein.« Hinter seinem Rücken hielt er seine Handgelenke fest umklammert. »Jessamy kann die Zufluchtsstätte nicht verlassen.«
    Die Reglosigkeit des Erzengels hatte nichts Sterbliches an sich, nicht einmal ein gewöhnlicher Engel wäre dazu fähig. Es war etwas,

Weitere Kostenlose Bücher