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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Gewand vergrub, wusste sie, dass sie ihn bremsen sollte, denn tagsüber war die Bibliothek nicht gerade ein verlassener Ort – aber sie tat es nicht. Stattdessen schlang sie die Arme um seinen Hals, drängte ihren Busen gegen seine erhitzte, eisenharte Brust und rieb sich daran, um ein plötzliches, wildes Verlangen zu stillen. Galen stöhnte tief auf und seine Hand löste sich von ihrem Rock, um sogleich erneut zuzupacken. »Ist das ein Ja?«
    Ihre Lippen erforschten die kräftige Kontur seines Halses, und in ihr erwachte die Faszination einer Frau, die jeden winzigen Teil von ihm erkunden wollte. Sie sog seinen dunklen, unveränderlich männlichen Duft in ihre Lunge. »Ja … und danke.«
    Galen verharrte reglos, dann schlossen sich seine Hände um ihre Arme und schoben sie von seinem wunderschön gemeißelten Körper fort.
    »Galen?«
    Mit fest angespanntem Kiefer sagte er: »Dir ist klar, dass wir vielleicht in den Krieg fliegen?«
    Für diese Freiheit würde sie jeden Preis zahlen. »Ja.«
    »Wir brechen morgen früh auf.«
    »Die Kinder … «
    »Du musst doch jemanden kennen, der einspringen kann und ihre Ausbildung fortführt, solange du weg bist.«
    »Natürlich. Aber um ihre Seelen mache ich mir Sorgen.« Es wäre ihr unerträglich, ihren Traum zu verwirklichen, wenn sie dafür Kinder mit gebrochenen Herzen zurücklassen müsste.
    »Sprich mit den kleinen Geschöpfen. Irgendetwas sagt mir, dass sie es verstehen werden.«
    Mit diesen Worten verließ er die Bibliothek. Kein Abschied, kein Kuss. Arroganter, verwirrender Barbar von einem Mann. Und einer, nach dem sie schlicht und ergreifend verrückt war. »Mitsamt seiner schlechten Laune, seiner Arroganz und allem Drum und Dran.« Das Lachen kam aus der Tiefe ihres Wesens, von dem Mädchen, das sie einst gewesen war.
    Dieses Lachen kehrte zurück, als sie mit den Kindern sprach. Die »kleinen Geschöpfe« hatten tatsächlich Verständnis. Und nicht nur das, sie ermahnten Jessamy, ihnen mit jedem Boten einen Brief zu schicken und sich vor Fremden zu hüten. Hundert süße, innige Umarmungen später ging sie den Weg zum Haus ihrer Eltern entlang … und obwohl sie so sehr versuchte, es aufrechtzuerhalten, schwand das Lachen.
    »Ist dieser Galen stark?«, fragte Rhoswen. Tiefe Sorge stand in ihren Augen, die sie ihrer Tochter vererbt hatte.
    »Ja. Ich habe absolutes Vertrauen in ihn.«
    »Verzeih mir, Jessamy.« Rhoswen strich über die Wange ihrer Tochter. »Eine Mutter hört nie auf, sich um ihr Kind zu sorgen. Ich wünschte, wir hätten dir mehr geben können … «
    »Ihr habt mir alles gegeben, was in eurer Macht stand. Ich danke euch. «
    »Mein schönes Mädchen.« Rhoswen zögerte, als hätte sie noch etwas anderes sagen wollen, doch wie immer schwieg sie.
    Das Herz voll von Liebe und Schmerz, ließ Jessamy sich von ihrer Mutter umarmen. Danach küsste ihr Vater sie auf die Schläfe und drückte sie so fest, dass es fast wehtat.
    »Ich liebe euch«, flüsterte sie ihnen zu, dann wandte sie sich mit einem Kloß im Hals um und ging davon. Sie drehte sich nicht noch einmal um, denn sonst hätte sie vielleicht die Tränen gesehen, die hell wie Diamanten über Rhoswens Gesicht liefen.
    Als Galen sich am nächsten Morgen mit Jessamy auf den Armen in die Luft erhob, war die Sonne kaum mehr als eine Luftspiegelung am Horizont. Ihre langen, schlanken Beine, die in dicken, tiefschwarzen Wollsocken steckten, lagen über seinem Arm; ihre Tunika in der Farbe von Herbstlaub endete kurz über den Knien. Es war seltsam, Jessamy in etwas anderem als ihren langen, eleganten Gewändern zu sehen, die beim Gehen ihren Körper umspielten; er wusste auch, dass sie sich in diesen Kleidern nicht so recht wohlfühlte, aber für den langen Flug war es praktisch.
    Raphael und er nahmen nichts als ihre Waffen mit, die sie sich umgeschnallt hatten. Wie jeder Erzengel verfügte Raphael auf der ganzen Welt über Reiseraststätten, die mit allem Nötigen ausgestattet waren, von Nahrung über Kleidung bis hin zu Ersatzwaffen. Es war ein unausgesprochenes Gesetz, dass diese Orte niemals angegriffen oder für Hinterhalte missbraucht wurden, denn in diesen Stätten waren alle Engel willkommen. Dennoch hatte Raphael für seine Sicherheit gesorgt, indem er an den entfernten Außenposten Wachen aufgestellt hatte. Sie dienten dort jeweils ein Vierteljahr lang, ehe sie abgelöst wurden und in die Zufluchtsstätte zurückkehrten; auf diese Weise wurde dafür gesorgt, dass kein Team zu lange

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