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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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stummen Beleg für den furchtbaren Preis, den die Unschuldigen hatten bezahlen müssen. Zeichnungen von tausend kleinen Kindern, die für ihre Bestattung mit liebevoller Sorgfalt verhüllt worden waren.
    Tod durch gebrochene Herzen, hatte Keir gesagt, als er mit gequältem Blick in die Zufluchtsstätte zurückgekehrt war. Tod durch einen Kummer, den Unsterbliche nie begreifen werden.
    »Außerdem«, fuhr sie fort, die Kehle wie zugeschnürt von ihren Erinnerungen, die noch genauso schmerzten wie damals, »ist Alexander ein gut aussehender Mann.« Mit goldenen Haaren, silbernen Augen, einem kantigen Profil und einem vom Krieg gestählten Körper vermittelte Alexander den Eindruck physischer Vollkommenheit – und dann hatte man noch nicht die schiere Schönheit seiner Flügel aus reinem, metallischem Silber gesehen. »Er ist so atemberaubend, dass ich glaube, Michaela möchte ein Kind von ihm zur Welt bringen.«
    Galen kicherte. »Sie versucht, einen Sohn oder eine Tochter nach dem Abbild der beiden schönsten Engel der Welt zu gebären?«
    »Ja. Aber ich glaube nicht, dass ihr das gelingen wird. Davon abgesehen, dass Alexander bereits einen Sohn hat, ist er nicht wie ihre sonstig en Eroberungen.« Er war zu intelligent und konnte hinter Michaelas erlesenen Gesichtszügen ihr kaltes, ehrgeiziges Herz erkennen. »Er sagte einmal, es wäre, als würde man sich mit dieser schwarzen Spinne einlassen, die ihre Partner frisst.«
    Jessamy hatte Alexanders Scharfsichtigkeit stets respektiert, auch wenn sie seine Ansicht in Bezug auf Raphael nicht teilte. »Warum hast du dich nicht um eine Stelle an Alexanders Hof beworben?«, fragte sie. Titus und Alexander unterschieden sich deutlich in ihrem Herrschaftsstil, aber beide waren sie kriegerische Männer.
    »Sein Alter und seine Macht drohen ihn für die Realität und die Veränderungen der Welt blind zu machen«, antwortete Galen. »Sollte Alexander seine Ziele erreichen, würden wir für immer in der Zeit eingeschlossen bleiben wie Glühwürmchen in Bernstein.«
    Dem konnte Jessamy nicht widersprechen. Bei seinem letzten Besuch hatte Alexander etwas Ähnliches gesagt.
    Ich bin zu alt für diese Welt.
    Seine Worte standen in verblüffendem Kontrast zu der alterslosen Perfektion seines Äußeren. Aber er hatte noch mehr gesagt. Mit gedankenvoll gerunzelter Stirn rief sie sich den Ursprung dieses Gesprächsfetzens in Erinnerung – eine Unterhaltung, die vor beinahe zwei Jahren stattgefunden hatte:
    Ich bin es leid, Jessamy. Seine silbernen Augen waren so hell, dass sie keinem Sterblichen gehören konnten. Den Krieg, das Blutvergießen, die Politik.
    Du hast die Wahl, dich für den Frieden zu entscheiden. Sie berührte ihn nicht, wie sie es bei Raphael vielleicht getan hätte. Alexander war viel, viel älter als sie, und trotzdem suchte er manchmal ihren Rat. Es ist nicht nötig, eine Armee gegen Raphael aufzustellen, wie du es in Erwägung ziehst.
    Er lächelte schwach, aber es lag keine Heiterkeit darin. Frieden ist eine Illusion … aber ja, vielleicht liegst du mit deinem Rat richtig. Vielleicht ist Raphaels Zeit wirklich gekommen.
    Sie sog scharf die Luft ein, als ihr die Bedeutung dieser Erinnerung klar wurde. Sofort erzählte sie Galen davon. »Niemand ahnt oder erwartet, dass Alexander die Waffen niederlegen könnte.« Selbst sie hatte seine Worte für bedeutungslose Träumereien gehalten, die vergessen sein würden, sobald seine Kampfeslust wieder aufflammte.
    Als der Wind ihm das dichte rote Haar aus dem Gesicht peitschte, drehte Galen seinen Körper so, dass die Böen ihr nichts anhaben konnten. »Und doch versammelt sich genau jetzt seine Armee.«
    Jessamy ging jedes Detail dieser Erinnerung noch einmal durch, jede feine Veränderung in Alexanders Miene, aber letztendlich war es nur eine von Tausenden, Hunderttausenden von Erinnerungen und hatte vielleicht überhaupt nichts zu bedeuten. »Er ist ein Erzengel«, sagte sie. »Die können unberechenbar sein.«
    In einem sanften Gleitflug begann Galen den Abstieg aus dem Himmel. »Wir haben die erste Station erreicht – Raphael wird von deiner Erinnerung erfahren wollen.«
    Die Landung verlief dank Galens kraftvoller Flügel tadellos. Als Jessamy die Hände ausstreckte, um ihm die Schultern zu massieren, ließ er es geschehen. »Bist du müde?« Es war egoistisch von ihr, aber sie wollte von niemandem außer Galen in den Armen gehalten werden.
    Er schüttelte den Kopf und wandte das Gesicht in die Richtung, in der

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