Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)
dessen Seiten sie in anmutigen Schwüngen mit Tinte füllte. Sie lächelte. »Da bist du ja, du hinterhältiger Mann.«
Er vergrub die Hand in ihrem Haar und küsste sie fordernd, wild verschmolzen ihre Münder miteinander. »Ich muss dich etwas fragen«, sagte er und kostete abermals von ihren Lippen, als sie mit den Fingern über die empfindliche Innenfläche seiner Flügel fuhr.
»Hmm?«
Er erzählte ihr von der bevorstehenden Reise und sah, wie der Ausdruck in ihren vor Leidenschaft verschleierten Augen von schwindelerregender Freude zu Ungläubigkeit wechselte, und schließlich zu Verzweiflung.
10
»Es ist unmöglich«, flüsterte sie endlich. »Die Entfernung … selbst du kannst mich nicht so weit tragen.«
»Ich kann dich an jeden Ort deiner Wünsche tragen.« Deshalb war er so stark und so groß – er war für sie geboren. »Aber wenn es nötig sein sollte, lässt Raphael bitten, dass du auch ihm gestattest, dich zu fliegen.« Galen vertraute dem Erzengel – niemals würde er Jessamys Leben in die Hände eines Mannes legen, von dem er nicht glaubte, dass er es bis auf den Tod verteidigen würde.
Jessamys Kehlkopf bewegte sich, als sie schluckte, ihre Finger ruhten reglos auf seinem Flügel. »Niemand will dort draußen in der Welt einen missgebildeten Engel sehen.« Die Aussage war düster, das tiefe Braun ihrer Augen stumpf. »Vor den Sterblichen dürfen wir nicht als schwach erscheinen.«
Er fand es furchtbar, dass sie so von sich sprach, aber er hatte ihren Einwand vorhergesehen und mit Raphael über die Details in dessen Territorium gesprochen. »Es gibt eine Ansiedlung von Sterblichen in der Nähe von Raphaels Turm«, sagte er, »aber sie liegt so weit entfernt, dass sie die Sehkraft eines Adlers bräuchten, um dich zu erblicken. Im Turm selbst arbeiten keine Sterblichen, und er ist von genügend freiem Land umgeben, dass du nicht darin gefangen wärst.«
Jessamys Antwort war ein zögerndes Flüstern. »I… ich habe mich an die Zufluchtsstätte gewöhnt und auch an die Grenzen meiner Existenz.« Ihre vornehmen Gesichtsknochen zeichneten sich unter ihrer Haut ab und das Haar fiel ihr weich und voll über die Schulter, als sie gedankenversunken den Kopf zur Seite neigte. Er streckte die Hand aus und spielte mit ihren Haarsträhnen, wickelte sie sich um einen Finger, wie er sie um seine ganze Hand winden würde, wenn sie erst unter ihm lag.
Nein, wenn es um Jessamy ging, war er ganz und gar nicht zivilisiert. Das Erstaunliche daran war, dass er allmählich den Eindruck gewann, es mache ihr nichts aus.
Jessamy wollte sich in der wilden Hitze dieses Kriegers sonnen, der in ihr Allerheiligstes vorgedrungen war. Galens Oberschenkel mit seinen schweren Muskeln war ihr so nahe, dass sie ihn hätte berühren können, unter ihrer Handfläche spürte sie die verführerische Wärme seines Flügels und seine viel zu seidigen Federn. Selbst die panische Freude über das Geschenk, das er vor ihr ausgebreitet hatte, konnte nichts dagegen ausrichten, wie durchdringend sie die Gegenwart dieses Mannes wahrnahm. Eine Waffe von einem Mann, die inzwischen irgendwie zu ihr gehörte.
Ich kann dich an jeden Ort deiner Wünsche tragen.
Niemand hatte ihr je eine solche Freiheit geboten. Niemand hatte je darum gekämpft, ihr die Welt zu zeigen. Und dass er gekämpft haben musste, wusste sie, denn vor Galen hatte noch niemand hinter ihren verdrehten Flügel geblickt und die Sehnsucht in ihr gesehen. Was sie bei ihrem Entschluss, sich auf ihn einzulassen, nicht einen Augenblick lang berücksichtigt hatte, war die Tatsache, dass er sie mitnehmen würde , wenn er ging. Ihr ging das Herz auf. Als sie den Blick hob und feststellte, dass er sie ansah, krampfte sich ihr Magen zusammen. Doch sie scheute nicht zurück, sondern nahm die Hand von seinem Flügel und legte sie auf seinen strammen Oberschenkelmuskel.
Sein Körper versteifte sich.
Sie ließ den Blick über seinen urwüchsigen, festen Körper gleiten und streichelte ihn einmal, ehe sie aufstand … und sich zwischen seine Beine schob. Als er sich über sie beugte und seine großen, warmen Hände auf ihre Hüften legte, umfasste sie zärtlich sein Gesicht, und zum ersten Mal ging der Kuss von ihr aus. Das war nicht so schwierig, wie sie es sich vorgestellt hatte, nicht wenn ihr Partner sie so enthusiastisch mit seinen muskulösen Schenkeln umschloss und ihr den Atem raubte.
Es war berauschend und lähmend und ziemlich wundervoll.
Als Galen die Hand in ihrem
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