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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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herunter. »Wir gehen zurück in dein Viertel.«
    »Warum?« Sie hatte ihm doch schon gesagt, dass sie dort nicht hinkonnte.
    »Weil wir, wenn wir gegen Az kämpfen wollen, Hilfe brauchen.« Er drehte sich zur Tür.
    Sie ergriff seine Hand. »Das ist nicht dein Kampf.« Glaubte er, dass er eine Art Buße tun musste für das, was geschehen war?
    »Doch, ist es.« Keenan blickte über seine Schulter zu ihr, und sein Blick schien sie zu verbrennen. »Weil du es bist.«
    Ihr Atem blieb irgendwie auf halbem Wege hängen. »Wir sind nicht …« Okay, sie hatten großartigen Sex gehabt. Fantastischen.
    Trotzdem blieb sie ein Vampir, und er hielt sie immer noch für eine gewöhnliche Frau. Wüsste er, was sie getan hatte, wäre er der Erste, der sie in Jenseits befördern wollte.
    Und wer sagte ihr, dass er es nicht würde? Wenn er herausfand, dass sie nicht mehr die niedliche Nicole war, überlegte er es sich vielleicht. Er würde ihr die Todesberührung geben, und dann kehrte er zurück zu dem Leben, das er hatte.
    Während sie – was? Den Tod bekam, den sie verdiente?
    »Du warst mein Auftrag. Meiner! Ich war es, der dein Leben nehmen oder es verschonen sollte. Niemand sonst.«
    Aha. Okay. Er hatte dieses ganze »Du bist mein«-Ding also nicht nur im romantischen Sinn gemeint. Jetzt kapierte sie es. Und fand es abgedreht.
    Natürlich nicht so abgedreht wie Sterben. Aber es rangierte gleich dahinter.
    Ihre Finger gruben sich tiefer ins Laken.
    »Du hast in jener Gasse überlebt, und mit deinem Überleben haben sich die Regeln geändert. Alles hat sich geändert.« Er ballte die Hände zu Fäusten. »Die Engel benehmen sich schon zu lange so, als besäßen wir die absolute Macht. Dass wir töten können, heißt nicht, dass wir es auch müssen.«
    »Und du denkst ernsthaft, dass wir diesen Typen aufhalten können, diesen Az…«
    »Azrael.«
    Oh, verdammt, den Namen kannte sie! »Er ist nicht bloß einer der Todesengel.«
    »Nein, er ist der Todesengel. Der stärkste. Der, dem alle anderen unterstellt sind.« Er zuckte mit der Schulter, und ihr Blick fiel auf seinen Rücken. Wieder einmal hatte sie für einen Moment den Eindruck, dass ihn eine merkwürdige Finsternis umgab: schattenhafte Flügel, die weit nach oben aufragten. Dann zwinkerte sie, und die Schatten waren fort. »Az ist der, der hinter uns her ist.«
    Eigentlich nicht hinter ihnen, sondern nur hinter ihr. Nach allem, was sie gehört hatte, wollte Az nicht Keenan töten. Er wollte ihm vielmehr einen geheimen Schlüssel geben – sie –, der ihn zurück in den Himmel brachte.
    »Ein Glück für uns, dass Az einen mächtigen Feind hat.« Wieder sprach er von »uns«. Und was war das? Wie hieß es so schön: Der Feind meines Feindes und so weiter. »Wer?«, fragte Nicole selbst für ihren Geschmack zu prompt.
    Seine Lippen wurden zu schmalen Linien.
    Nicole wusste schon, dass ihr die Antwort nicht gefiel, bevor er etwas sagte.
    »Sam.«
    Verdammt.
    Sam blickte auf die hell erleuchtete Bühne. Er beobachtete das neue Mädchen, als es zum anfeuernden Rhythmus der Musik herauskam.
    Groß, ein bisschen zu dünn, aber mit hübschen Brüsten. Sie sah indes nicht wie eine Stripperin aus, und sie bewegte sich auch nicht mit der Anmut einer Tänzerin.
    Dann aber drehte sie ihr Gesicht zu ihm, und ihre dunklen, tiefen Augen fesselten ihn an den Stuhl.
    Macht.
    Er setzte sich auf und lehnte sich unwillkürlich näher zur Bühne. Der Stripclub war sein Zuhause. Temptation : Ein sehr passender Name für die Absteige eines gefallenen Engels.
    Aber mit ihr, der Neuen, die er noch nicht ausprobiert hatte, stimmte irgendwas nicht.
    Sie begann zu tanzen. Ihre Bewegungen waren nicht besonders sinnlich, was sie sein sollten. Dazu tanzte sie zu langsam.
    Und doch war etwas an dem sanften Schwung ihrer Hüften, den langsamen Drehungen, das eindeutig sehr, sehr sexy wirkte.
    Ihm fiel auf, dass die Rufe und Pfiffe im Club verstummt waren. Nicht einmal mehr leises Gemurmel war zu hören.
    Alle Augen waren auf sie gerichtet. Keiner konnte wegsehen.
    Genauso wenig wie er. Sie waren gebannt.
    Das war Macht.
    Er packte Rons Arm. Ron war ein niederer Dämon, der hier für ihn arbeitete. »Wer ist sie?«
    Ron zwinkerte nervös. »Äh, sie hat gerade erst angefangen. Ich wusste nicht …«
    »Der Name«, fiel er ihm ins Wort.
    »Seline. Seline O’Shaw.«
    Unweigerlich sah er wieder zu ihr. Musste es, als könnte er nicht anders. Und er war nicht mehr so wehrlos gewesen seit …
    Tausend

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