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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Sie da!«
    Sie drehte sich um. Ein Uniformierter mit einem runden, angespannten Gesicht winkte ihr zu.
    »Kommen Sie da weg! Die Feuerwehr ist schon hier. Gehen Sie zurück!«
    Konnte Feuer einen Gefallenen umbringen? Feuer tötete so gut wie alles oder jeden, einschließlich Hexen und Vampiren.
    »Tut mir leid«, murmelte sie und duckte sich zur Öffnung. »Er braucht mich.«
    Sie würde nicht zulassen, dass Keenan gebrochen wurde. Sam konnte sich zum Teufel scheren.
    Keenan würde nicht brechen.
    Der Vampir lief in die Flammen.
    Das hatte er nicht erwartet.
    Sie hätte fliehen sollen, ihre eigene Haut retten.
    Statt zu ihrem Geliebten zu laufen.
    Aber Sam lächelte, als sie verschwand. Er hatte gehofft, dass sie ihre Sicherheit für den Gefallenen aufs Spiel setzte – doch was für eine schwache Regung die Hoffnung war.
    Flüchtig.
    Menschlich.
    Das Feuer könnte ihr binnen Sekunden die Haut herunterbrennen. Vampire brannten genauso schnell wie Hexen.
    Der dezente Blumenduft kitzelte in seiner Nase, und sein Lächeln erstarb.
    In dieser Nacht würde jemand sterben. Entweder Keenan, sein Vampir oder die hilflose Frau drinnen.
    Der Geruch wurde intensiver, und Wind presste sich gegen seinen Körper.
    Jemand sollte sterben.
    Immer starb jemand.
    Die Decke stürzte ein. Das Knarren und Knacken der Deckenbalken über Keenan vermischte sich mit dem Knistern der Flammen. Er schulterte seine Last, wobei er aufpasste, sie vom Feuer fernzuhalten. Die Frau – Seline – hatte geschrien, als er durch die Flammen sprang. Sie hatte versucht zurückzustolpern, stieß jedoch gegen das Glasregal hinter der Bar.
    Nur knapp hatte er sie abfangen können, bevor sie ins Feuer stürzte.
    Er schaute sich um. Das Feuer hatte ihn an den Armen und Beinen erwischt, die vor Schmerzen pochten.
    Nicole hatte ihn Wonne gelehrt. Nun war die böse Schwester der Wonne zurück, die Pein, und sie gefiel ihm nicht.
    Das Feuer rückte näher.
    Keenan hob seine rechte Hand. Er hatte schon Feuer heraufbeschworen, also müsste er imstande sein, die Flammen zu kontrollieren. Wieder und wieder hatte er es versucht, bisher allerdings vergebens.
    »Keenan!«
    Riefen ihn die Flammen etwa? Lockten sie ihn, abermals hindurchzugehen und den lodernden Kuss zu spüren?
    »Keenan, hier lang!«
    Nein, es war nicht das Feuer, das rief, sondern Nicole. Sie war hier drinnen, umgeben von einer Feuerhölle, dabei sollte sie doch draußen in Sicherheit sein.
    Nein.
    Ihm war nicht bewusst, dass er das Wort geschrien hatte, bis er das Echo seiner Stimme hörte.
    Dann waren die Flammen vor ihm und trennten ihn von Nicole.
    Das Feuer würde sie zerstören, ihr die Haut vom Leib brennen.
    »Nein!« Das Gebäude erbebte, und das Feuer zwischen ihnen erlosch. Sein Zorn trieb ihn an, als er auf Nicole zurannte.
    Sie nahm seine Hand, und er fühlte den Schmerz kaum noch, so wohl tat ihm ihre Berührung.
    Aber sie hustete, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Wir müssen … raus … raus …«
    Doch überall sonst brannte es lichterloh. Es war Brandstiftung gewesen, dessen war Keenan sich sicher. Jemand hatte ihnen diese Falle gestellt.
    Seine Faust rammte in die Wand, und Steine rissen ein. Aber sie brachen nicht weg, so wie bei Sams Schlag in die Mauer.
    Die Wand explodierte regelrecht, und dicke Steinbrocken flogen durch die Luft. Im nächsten Moment war Sam da. Er kam herein und streckte die Hände nach der Frau aus, die Keenan trug. »Gib sie mir.«
    Für eine Sekunde zögerte Keenan, denn er fragte sich, ob Sam die Frau zurück ins Feuer schleudern wollte. Sie schien kaum noch zu atmen, und ihr Haar war blutverschmiert.
    Doch Sam hob sie in seine Arme und lehnte ihren Kopf an seine Brust. »Schwacher Mensch.«
    Alle Menschen waren schwach. So waren sie nun einmal erschaffen worden.
    Sam drehte sich mit der Frau in den Armen herum, und Keenan packte Nicole. »Du hättest nicht …«, begann er.
    Die Flammen fauchten und zischten um sie herum.
    »… reinkommen dürfen!«
    Ihre Finger legten sich um seine. »Später! Erst mal …«
    Mit einem Kreischen von Holz und Metall krachte die Decke ein. Nicole stieß Keenan durch die weggebrochene Mauer und stürzte sich hinter ihm her nach draußen.
    Zunächst hörte Keenan nur Rauschen, dann schlug er auf dem Beton auf. Seine Haut an Armen und Beinen erlitt einige fiese Kratzer, die er jedoch nicht beachtete. Er rollte sich schnell herum und fing Nicole auf, als sie auf ihm landete. Ihre rechte Wange war rußverschmiert, ihre

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