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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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und antwortete: »Ich weiß es nicht.«
    Na super. Sie wandte sich von ihm ab und sammelte ihre Sachen ein. Nicht dass sie eine blumige Liebeserklärung oder etwas in der Art erwartet hätte. Er kannte sie ja praktisch nicht.
    Er ist deinetwegen gefallen.
    Offensichtlich war das Quatsch. Eilig zog sie sich ihren Slip und den BH an.
    »Bist du wütend, weil ich das gesagt habe?«
    Sie kniff die Lippen zusammen, während sie in ihre Jeans schlüpfte – Jeans, die er für sie gekauft hatte. »Es verwirrt mich.« Okay, das war gelogen, zumindest halb. Er verwirrte sie und machte sie verdammt wütend.
    Mit ihrem T-Shirt in den Händen drehte sie sich wieder zu ihm. »Du hast alles verloren, alles aufgegeben, und weißt nicht mal, wieso?«
    Ich war es jedenfalls nicht wert. Diese Worte kamen ihr allerdings nicht über die Lippen. Nicole wollte sie ja sagen, konnte es aber nicht. Sie hatte ihm von ihren Taten erzählt wie von ihren Bedürfnissen. Nun war es an ihm, die Wahrheit zu begreifen.
    Vielleicht war sie ihm schon klar geworden. Unwillkürlich ließ sie die Schultern hängen.
    »Über zweitausend Jahre fühlte ich nichts.«
    Erschrocken blickte sie zu ihm.
    Er sah ihr direkt in die Augen, und dennoch schien er sie gar nicht wahrzunehmen. »Ich sah, wie Kinder geboren wurden, Eltern starben, Kriege, Hochzeiten, Glück, Leben. Aber nie fühlte ich irgendetwas.«
    Es klang so kalt, dass Nicole fröstelte.
    »Berührung kannte ich nur«, hier hob er seine Hand und betrachtete sie, als wäre sie ihm fremd, »wenn ich tötete. Und dann war keine Wärme in den Körpern, die ich berührte. Ich nahm sie ihnen schon, bevor ich sie anfasste.«
    Er ballte die Hand zur Faust.
    Stille.
    Was konnte sie sagen? »Keenan …«
    »Ich wollte mehr als das.«
    Ein durchaus verständlicher Wunsch.
    »Menschen hatten mehr. Sogar die Anderen hatten mehr – und die sollten eigentlich der Schöpfungsfehler sein.«
    Das war sie jetzt, ein Schöpfungsfehler?
    »Engel wurden zu einem Zweck erschaffen. Sie sollten beschützen, anleiten, aber nicht fühlen.« Er ließ die Faust sinken. »Kein Kummer, kein Schmerz und auch kein Glück. Einfach nur Pflicht, sonst nichts.«
    Er trat auf sie zu. »Ich wollte mehr«, wiederholte er. »Zuerst war es mir gar nicht klar, aber mit jeder Seele, die ich nahm, wollte ich einfach mehr.«
    Wollen. War ihm bewusst, dass auch das eine Form von Fühlen war? Vielleicht hatten die anderen Engel keinerlei Empfindungen, er aber schon, und die hatten ihn zum Äußersten getrieben.
    Nein, sie hatten ihn dazu getrieben, sich verstoßen zu lassen.
    »Bei dir entschied ich, mehr zu nehmen.« Sanft umfing er ihr Kinn und hob es an, damit sie ihn ansah. »Seide«, flüsterte er. »Glatt, weich und warm.«
    Mit einiger Verspätung ging ihr auf, dass er von ihrer Haut sprach.
    Er neigte den Kopf und küsste sie. »Auch hier ist sie ganz weich, aber der Geschmack …« Seine Lider senkten sich. »Ein wenig süß mit einer würzigen Note.«
    Ach, wie leicht konnte er sie verführen! Eigentlich hatte er es ja schon.
    Seine Fingerknöchel strichen über ihren Hals. »Und in dir zu sein«, nun blickte er sie wieder an, »ist pure Wonne.«
    Sie benetzte ihre Lippen, die seinen Mund herbeisehnten.
    »Ich war in Versuchung, und ich bin gefallen.« Inzwischen waren seine Fingerknöchel auf ihrer Brust, am Rand ihres BHs. »Menschen haben Gefühle, haben den Liebesakt, alles, was sie wollen.«
    Nicht immer. Manchmal bekamen sie Albträume, die sie nicht wollten.
    »Versuch mal, zweitausend Jahre mit nichts zu leben, und sieh dann, wie hungrig du nach allem bist.«
    Nun war sein Mund wieder auf ihrem, küsste sie fest und leidenschaftlich, und Nicole erwiderte seinen Kuss. Mit Hunger kannte sie sich aus, nicht bloß dem nach Blut, sondern auch dem nach jemandem, der sie in den Armen hielt, sie begehrte, ganz gleich was sie war.
    War sie für Keenan nur ein Körper? Nur eine Versuchung? Möglich wäre es. Für sie hingegen war er weit mehr.
    Ein Mann, der zu ihr stand, dem das Monster in ihr gleich war. Er hatte sie vorher gekannt, trotzdem verurteilte er sie jetzt nicht.
    Sie ließ ihr T-Shirt fallen und klammerte sich mit beiden Händen an seine Schultern. Die Zukunft war unbedeutend, musste es sein. Einzig das Hier und Jetzt zählte, denn in diesem Moment schufen sie eine Erinnerung, die ihr niemand nehmen konnte und die ihr bliebe, wenn sie ins Jenseits ging.
    In die Hölle.
    Sie öffnete sich dem Kuss weiter.
    Dann hörte sie ein

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