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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Fauchen und das Röhren von Motorrädern. Die Geräusche waren noch nicht allzu nahe, aber sie kamen.
    Einen kurzen Moment gab sie sich noch dem Kuss hin. Wieso ist er nicht einfach weggeblieben? Ich habe ihn doch gewarnt.
    Vergeltung.
    Keenan hob den Kopf. »Nicole«, hauchte er.
    »Mike jagt mich mal wieder.« Weil sie weder ihn noch sonst jemanden töten wollte.
    »Das war dir doch klar.«
    Ja, nur hatte sie nicht erwartet, dass er sie so schnell finden würde. Aber ein Jäger wie Mike dürfte seine Beziehungen haben und hatte gewiss überall Leute, die ihn mit Informationen versorgten. »Er kommt, solange ich geschwächt bin.« Sie lehnte ihre Stirn an Keenans Schulter. Seine Arme umfingen sie, und selbst wenn der Tod nahen mochte, fühlte sie sich wunderbar geborgen.
    »Er wird dich nicht anrühren.«
    Weil sie noch wie viele, acht Tage hatte? Sieben? Weniger? Az hatte ja nicht behauptet, dass ihr noch zehn Tage blieben. Vielmehr sprach er von weniger als zehn Tagen. Engel logen vielleicht nicht, doch hatte Nicole das Gefühl, dass sie auch nicht immer die ganze Wahrheit sagten. Tja, Engelssemantik eben.
    »Ich habe seinen Bruder ermordet.« Weil Jeff in Grims Augen eine zu große Bedrohung gewesen war. Der Jäger hatte schon ein Dutzend Vampire ausgeschaltet. Und so sollte Nicole den Köder spielen, um ihn zur Strecke zu bringen. »An seiner Stelle würde ich mich auch weiterjagen.« Aber sie wollte Mike nicht töten. Sie wollte nicht, dass er sie tötete, aber ihn umbringen?
    An meinen Händen klebt schon genug Blut. Ihn zu töten, würde mir keine Vergebung bringen.
    Als bestünde überhaupt eine Chance, dass sie Vergebung finden könnte.
    Mike kam nicht allein. Das Brummen weiterer Motoren war deutlich zu hören.
    »Sie können uns nicht beide schlagen«, sagte Keenan.
    Nein, die Menschen würden verlieren, was bedeutete, dass sie starben. Selbst wenn Nicole schwach sein mochte, Keenan war es nicht.
    Dies ist nicht sein Kampf.
    »Sie tun dir nichts«, versprach er und löste ihre Umarmung.
    Nicole bückte sich nach ihrem T-Shirt und streifte es sich über, während Keenan sich seine Jeans anzog. »Ich hätte mir gewünscht, dass er einfach verschwindet.«
    Er lachte. »Und du findest wirklich, dass du so anders bist als die Frau vor dem Biss?« Er schüttelte seinen blonden Schopf. »Süße, ein kaltblütiger Killer schert sich um nichts, ob menschlich oder nicht.« Er wandte sich ab. »Ich kümmere mich um sie.«
    »Was? Nein, du bist ein Engel. Dein Job ist …«
    »Der Tod«, fiel er ihr ins Wort und öffnete die Tür. »Das letzte Mal, dass ich zögerte, wurde eine unschuldige Frau zu einem Vampir.« Er sah zu ihr. »Den Fehler mache ich nicht noch einmal.«
    Dann war er fort – lief hinaus, um sich Vampirjägern zu stellen, die sein Blut nicht wollten.
    Sondern ihres.
    Sie lief ihm nach, denn wenn Nicole eines gelernt hatte – auf die harte Tour –, war es, ihre eigenen Schlachten zu schlagen.
    Wenn es sein musste, würde sie Mike töten, denn er schickte sie heute nicht in die Hölle.
    Es sah eher so aus, als müsste sie ihn dorthin schicken.

Zwölftes Kapitel
    »Hast immer noch deinen Wachhund, was, Schlampe?«, rief Mike in dem Moment, in dem Nicole hinaus auf die Holzveranda trat.
    Keenan biss die Zähne zusammen. Der Mensch hatte jede erdenkliche Chance bekommen, und trotzdem suchte er noch den Tod. Menschen! Verstanden die nicht, dass es letztlich immer um den freien Willen ging?
    Mike hätte weggehen können.
    Stattdessen lief er geradewegs in den Tod.
    »Willst du dich wieder hinter ihm verstecken?« Mike stapfte näher und hob die linke Hand, in der er eine Waffe hielt. »Nur zu. Ich bin nämlich gespannt, wie viel dein Wachhund tatsächlich packt.«
    Keenan rollte seine Schultern, doch Nicole sprang vor ihn. »Mein Kampf«, flüsterte sie ihm zu, ehe sie lauter zu Mike sagte: »Das ist deine letzte Chance. Ich will dich nicht töten.«
    »Aber ich dich, Schlampe! Ich will dir die Kehle aufschlitzen, dir das Herz rausreißen, die Haut abziehen …«
    »Ich will es nicht«, unterbrach sie seine bildhaften Drohungen, »aber ich werde es tun.« Das war vollkommen sicher. Sobald er verstummte, wurde auch ihre Stimme ruhiger und eiskalt. »Genau wie deinen Bruder.«
    Die fünf Männer auf den Motorrädern hinter Mike rührten sich nicht, während Mikes Gesicht sich vor Hass verhärtete.
    »Diesmal bin ich der, der vorbereitet ist.« Mike zielte mit seiner Waffe auf Nicole. »Bereit zu sterben,

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