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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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doch klar sein, dass er sich lieber nicht mit ihm anlegen sollte.
    »Der Engel hat etwas, das ich will.« Er lachte. »Du übrigens auch.«
    Sie verstand ihn nicht.
    »Wenn ich mit ihm fertig bin«, fuhr Carlos kichernd fort. »Wird nur noch Staub übrig sein.«
    Engelsstaub. Vor Angst wurde ihr übel. Sie brauchte Keenans Blut, um zu leben. Ja, es war wahrscheinlich der Grund, weshalb ihre Wunden so rasch verheilt waren. Und dieser Vampir in der Blutbar hatte gesagt, dass Dämonen mit Engelsstaub getötet werden konnten. Aber den gewann man einzig auf eine Weise.
    »Du hast wohl schon gehört, wie mächtig dein neuer Liebhaber ist, was, Vampir?«
    Sie sagte nichts.
    »Ich werde ihn ausbluten müssen, um genug zu kriegen.« Er zog eine Braue hoch. »Ist er ein Bluter? Was meinst du, wie lange es dauert, bis er …«
    »Leck mich!«
    Er musterte sie. »Später vielleicht.« Er tippte sich ans Kinn. »Übrigens hatte ich gedacht, du bist bloß einer von vielen wandelnden Parasiten, und dann erfuhr ich auf einmal, dass du mit einem sehr kostbaren Geschenk herumziehst.«
    Mit Keenan.
    »Weißt du, wie viele Dämonen ich mit seinem Blut umbringen könnte? Ist dir klar, wie viele Andere mir zu Füßen liegen werden?«
    Die Ketten schnitten tiefer in ihre Haut. »Die Geschichten stimmen nicht.« Sie durfte nicht zulassen, dass er Keenan in die Krallen bekam. »Dämonen stammen von den Gefallenen ab, also tut ihnen Keenans Blut gar nichts!«
    »Sein Blut tötet sie.« Er schien vollkommen sicher. »Was herschafft, kann auch vernichten. Inzwischen solltest du mit den Gesetzen der Anderen-Welt vertraut sein.«
    Sie kämpfte gegen ihre wachsende Angst. »Er bringt dich um.«
    Carlos steckte seinen Pflock wieder in den Stiefel und ging zur Tür. »Das glaube ich nicht. Er wird viel zu sehr damit beschäftigt sein, dich zu retten.«
    »Du kannst ihm nichts tun!«
    Carlos wedelte mit seinen Krallen, die höllisch scharf aussahen. »Wusstest du, dass die meisten Waffen bei Engeln nutzlos sind?« Er nickte und wartete gar nichts erst auf eine Antwort von ihr. » Sí , in der Beziehung sind sie wie uralte Dämonen. Aber ich kenne Keenans Schwächen«, ergänzte er und wandte sich ab. »Beide.«
    Mit diesen Worten riss er die Tür auf, deren schepperndes Ächzen die Grabkammer vollständig ausfüllte. Im nächsten Moment war er fort und alles wieder still.
    Abermals zerrte Nicole an den Ketten. Nichts. »Was hat er gemeint?«, flüsterte sie in die Schatten, die nahe der linken Mauer so tief waren, dass nicht einmal ihre Vampiraugen etwas erkennen konnten. Von dort schien der Blumenduft zu kommen.
    Stille.
    Sie zog fester. Das dicke Metall drückte sich tief in ihre Handgelenke, und Blut tropfte auf den Boden. »Was hat er gemeint?«, schrie sie. »Verdammt, ich weiß, dass du da bist!«
    Die Luftströmung veränderte sich, als hätte jemand einen Ventilator eingeschaltet – oder als würden Flügel schlagen.
    »Antworte mir!«
    »Er weiß, was Keenan verletzen kam«, erklang eine dunkle, kalte Stimme. Az. Diesen Klang würde sie überall wiedererkennen.
    »Die Gewehrkugel konnte ihm nichts anhaben.« Gab die Kette nach? Sie zurrte noch energischer, hockte sich auf die Knie und stemmte sich nach vorn. »Da waren keine Einschusslöcher, nichts.«
    »Von Menschenhand gemachte Waffen können ihn nicht verwunden.« Er hatte sich bewegt. Nicole konnte ihn nicht sehen, glaubte lediglich, dass sich die Schatten verschoben hätten. »Und er kontrolliert Feuer. Es vermag seine Haut zu verbrennen, nie jedoch ihn zu töten.«
    Sie hingegen schon. »Was ist es dann? Was ist seine Schwäche?«
    »Du hast ihn mit Leichtigkeit zum Bluten gebracht.«
    Ein Tiefschlag. »Ja.« Das hatte sie. Ihn zu beißen war nicht schwieriger als bei einem Menschen. Mühelos hatten ihre Zähne seine Haut durchbohrt.
    »Weil deine Waffe nicht von Menschen gemacht ist.«
    Ihre Waffe waren ihre Zähne.
    Carlos’ Waffe waren seine sehr großen Klauen und natürlich auch seine Zähne: schärfer als Nicoles und nicht von Menschen geschaffen. Mist.
    »Bring mich hier raus!« Die Ketten wollten nicht nachgeben. »Bring mich raus!«
    »Kann ich nicht«, antwortete er ungerührt.
    »Willst du einfach nur dastehen?« Sie strengte sich an, etwas zu erkennen, doch Az schien nichts als ein Schatten zu sein.
    »Ich warte«, sagte er. »Meine Aufgabe ist, zu warten und zu nehmen.«
    Ihre Seele.
    »Fürchtest du dich vor dem Tod?«, fragte er. Nicole wollte schwören, dass er

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