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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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»Das nächste Mal guckst du nicht einfach zu, wenn eine Frau brennt.«
    Keenan wandte sich ab. Er war zwei Schritte Richtung Tür gegangen, als er den Engelsduft bemerkte. Sofort blickte er zu dem Schatten nahe dem Eingang und erkannte, dass er die Tür versperrte. »Aus dem Weg, Az!«
    Der Schatten bewegte sich, und nun waren Az’ Flügel und sein hartes Gesicht deutlich zu sehen. »Du verlierst die Kontrolle«, warnte Az ihn.
    Er verlor sie? Nein, er hatte sie längst verloren.
    »Bald wirst du wie er sein.«
    Hinter Keenan lachte Sam. »Das wäre doch klasse, nicht? Dann hättest du zwei angepisste Gefallene am Hals.«
    Keenan lief zur Tür. »Aus dem Weg!« Wenn es sein musste, würde er durch den Engel hindurchlaufen. Er würde alles tun, um zu Nicole zu kommen.
    »Sie hat dich dazu gemacht«, sagte Az. Allerdings lichtete sich der Schatten, und er wich zurück. »Sie wird dich zerstören.«
    »Nein«, widersprach Sam. »Sie macht ihn nur stärker, und das jagt dir Angst ein, Az.«
    Der Schatten verschwand.
    Sie kreischten, als Nicole die Tür auftrat. Ein Junge und seine Freundin, beide ganz ins Schwarz, schrien ohrenbetäubend. Sie hockten vor einer Gruft in der Nähe, wo sie Kerzen anzündeten und irgendwelche Gaben ablegten.
    Hatten sie nicht mitbekommen, dass die Voodoo-Queen gar nicht mehr da war? Touristen!
    »Guck dir die Zähne an! Oh, Sean, guck doch!«
    Okay, das Mädchen klang eigentlich nicht verängstigt, eher aufgeregt.
    »Beiß mich«, flüsterte Sean. »Bitte.«
    Nun, wenn er es denn unbedingt wollte … Nicole sprang auf ihn zu und versenkte die Zähne in seinem Hals. Sein Blut floss ihr über die Zunge, und Nicole spürte, dass ihre Kräfte zurückkehrten.
    »Sean?« Bei aller Aufregung schwang ein Hauch Angst in der Stimme des Mädchens mit. »Sean, trinkt sie echt dein Blut?« Dann kreischte das Mädchen wieder und rannte weg.
    Nicole nahm noch mehr Blut von ihrem Spender, nicht zu viel, gerade genug, um zu überleben. Als sie ihn losließ, sank er ohnmächtig in sich zusammen.
    Sie stemmte die Hände an die Mauer der Gruft. Ihre Knochen fügten sich knacksend wieder zusammen. Perfekt war es noch nicht, doch so konnte sie die Nacht überstehen.
    »Ich kann dich keine Minute allein lassen, was, Querida ?«
    Nicole erstarrte. Es war Carlos. »Nein, kannst du wohl nicht.« Sie leckte sich das letzte Blut von den Lippen und drehte sich zu ihm. »Du hättest deinen Pfahl benutzen sollen, solange du Gelegenheit dazu hattest.«
    Er stand zwischen zwei Grabgewölben und kratzte mit seinen Krallen am Stein. »Ich nutze sie jetzt. Dein Engel darf dann um dich trauern.«
    Nein, das würde er nicht.
    »Der Köder ist ausgeworfen. Ich wette, einer der Biker ist inzwischen eingeknickt und hat ihm verraten, wo du bist.« Er zog den Pflock aus seinem Stiefel. »Sehen wir mal, wie schnell du sterben kannst.«
    Dann stürzte er sich auf sie.
    Doch Nicole war bereit, sprang zurück, und der Pflock verfehlte sie. Gleichzeitig schwang sie ein Bein und erwischte ihn am Handgelenk. Diesmal waren es seine Knochen, die brachen. Als ihm der Pfahl aus der Hand flog, warf Nicole sich nach vorn auf die Knie. Sie fing das Holz in dem Moment, in dem Carlos ihre Beine packte und sie nach hinten riss.
    »Ich säbel dir den Kopf ab!«
    Sie hatte den Pflock, drehte sich um und schnellte wieder nach oben, um ihm das Holz direkt in die Brust zu treiben. »Und ich nehme mir dein Herz«, flüsterte sie.
    Noch ein Mord. Noch ein Toter.
    Aber was machte schon ein weiterer Fleck auf ihrer schwarzen Seele?
    Er starrte sie mit offenem Mund an, die Augen weit aufgerissen. Gleich darauf sackte er nach hinten, und eine Blutlache bildete sich unter ihm auf der Erde.
    Wieder zu töten war nicht halb so schwer gewesen, wie sie gehofft hatte.
    Vielleicht hatte Connor recht, und sie besaß ein Talent für Mord. Zum Teufel mit ihm.
    Sie schloss die Augen.
    »Nicole!«, hörte sie Keenan ihren Namen brüllen und blickte sich um. Es war genauso, wie Carlos gesagt hatte. Sie sah Keenan auf sich zugelaufen kommen, im Zickzack zwischen den Grabsteinen und Gruften hindurchrennend. Er guckte sich nicht einmal nach einem möglichen Angreifer um, sah einzig Nicole an und lief auf sie zu.
    Zweifellos wäre er direkt in Carlos hereingerannt, ohne die Gefahr zu bemerken, bis sich Carlos’ Klauen in seine Kehle versenkten.
    »Alles okay«, rief sie, rappelte sich auf und eilte ihm entgegen. »Ich …«
    Knochen knackten, brachen, und es waren nicht

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