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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Warum war sie nicht tot? Nicole setzte sich auf, kam allerdings nicht weit. Ihre Arme waren mit dicken, dunklen Metallketten an den Boden gefesselt.
    Wo war sie? Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war, dass Carlos auftauchte.
    Und sie hatte entdeckt, dass er nicht menschlich war, nicht bloß Beute. Carlos war ein Gestaltwandler.
    Was sie zurück zu der Frage brachte, wieso sie noch am Leben war.
    Und nicht nur das. Sie prüfte die Ketten. Wenn sie ihre Arme streckte, fühlte sie keinen teuflischen Schmerz. Sie war schwach, ja, doch die Brandblasen waren weg, und die Wunden an ihrer Schulter und der Seite waren verheilt. Instinktiv wusste sie, dass es Nacht sein musste. Allerdings konnte die Dunkelheit allein sie nicht gerettet haben. Dazu wäre außerdem Blut nötig.
    Und sie entsann sich nicht, welches bekommen zu haben.
    Eine Metalltür öffnete sich knarrend, und ein moschusartiger Geruch wehte Nicole entgegen. »Bist du wach?« Carlos kam hereingeschlurft und blieb abrupt stehen.
    In dem Raum war es dunkel, trotzdem sah Nicole ihn sehr deutlich, und so entging ihr nicht, wie überrascht er war.
    Er wunderte sich offenbar auch über ihre Heilung.
    Demnach hatte sie definitiv kein Blut bekommen. Dennoch fühlte sie sich bestens. Wie konnte das sein?
    Keenan, ging es ihr durch den Kopf. Sein Blut war anders, und es begann, sie stärker zu machen.
    »Wie zur Hölle hast du das gemacht!« Er stürzte auf sie zu. Seine Hände strichen über ihre Arme, wo die Krallen Kratzer in ihrer Haut hinterließen. »Du hast kaum noch gejapst. Wie konntest du so heilen?«
    Sie neigte sich zu seinem Hals, und fluchend wich er zurück.
    »Vorsichtig, Wandler«, drohte sie ihm, »wenn du mir nahe kommst, reiß ich dir die Kehle auf.« Ah, was gäbe sie jetzt für ein bisschen Silbermunition! Aber nein, die Waffe, die sie aus der Blutbar mitgenommen hatte, lag noch in Keenans Haus. Sie hatte ja nicht damit gerechnet, dass sie Silber bräuchte, um mit ein paar Menschen fertigzuwerden.
    Nun hockte Carlos vor ihr auf seinem Hintern und funkelte sie wütend an. Seine Krallen schabten auf dem Zement, denn der Boden in diesem kerkerartigen Raum bestand aus nichts anderem.
    Nein, Moment. Ihr Blick huschte nach links. Das Fenster dort war aus farbigem Glas. Ihre Nasenflügel zitterten. Sie konnte den Wandlergeruch erkennen – nie wieder vergesse ich, was dieser erdige Geruch bedeutet –, aber sie roch noch etwas.
    Tod.
    Carlos lachte. »Kapierst du’s jetzt? Tja, ich dachte mir, welcher Ort könnte passender für dich sein?«
    Passender als ein Friedhof.
    Sie befand sich in einem Mausoleum, das zusätzlich mit Ketten ausgestattet worden war. Wenigstens lagen hier keine Toten mehr.
    Aber sie vermutete, dass Carlos vorhatte, sie hier zu begraben. »Warum atme ich noch.«
    »Weil ich dich brauche.« Er stand auf und klopfte sich die Hände ab. »Sowie du mir nicht mehr nützlich bist, ramme ich dir einen Pfahl ins Herz.«
    Sie konnte keinen Pflock an ihm sehen. Energisch zerrte sie an ihren Ketten, die jedoch keinen Millimeter nachgaben.
    »Dein Freund, der Mann, der in Mexiko bei dir war …«, begann Carlos.
    Nicole starrte ihn betont ruhig an.
    »Er ist dein Liebhaber.«
    Sie schwieg.
    Seine Nasenflügel bebten. »Ich kann ihn an dir riechen. Ich weiß, dass er dich vögelt.«
    »Wenn du es weißt, wieso fragst du dann?« Mistkerl.
    »Weil mich immer noch wundert, dass ein Engel jemanden wie dich fickt.«
    Er wusste Bescheid über Keenan, was gar nicht gut sein dürfte. Okay, ich bin in Ketten, was sollte da wohl gut sein? »Jemanden wie mich?«, wiederholte sie. »Du meinst, anstelle von einem Tier wie dir? Zumindest wächst mir kein Pelz, und ich pinkel nicht auf den Boden, wenn ich …«
    Ah, da war der Pflock! Er hatte ihn in seinem Stiefel gehabt, holte ihn jetzt mit der rechten Hand hervor und bleckte seine Reißzähne. »Vielleicht bist du mir tot genauso nützlich wie untot.«
    Nicole bemerkte Blumenduft.
    Sie reckte das Kinn. »Kann sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du willst mich provozieren, aber das gelingt dir nicht, Querida .« Er trat noch einen Schritt zurück. »Du stirbst, aber erst, wenn ich bereit bin, dir den Tod zu gönnen.«
    Worauf wartete er?
    »Er kommt her«, sagte er spöttisch grinsend. »Sobald er rausgefunden hat, wo du bist. Und falls er nicht von alleine draufkommt, sorge ich dafür, dass er einen Tipp bekommt.«
    »Was willst du von Keenan?« Wenn er wusste, dass Keenan ein Engel war, musste Carlos

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