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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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»Wir brauchen sie lebend, damit sie reden können. Vergiss das nicht.«
    Keenan nickte. Die Idioten mussten gespürt haben, dass Ärger in der Luft lag. Beide drehten sich um. Als sie Keenan sahen, rissen sie die Augen weit auf, und ein Ausdruck von Angst trat auf ihre feisten Mienen.
    »Ihr habt doch nicht geglaubt, dass es vorbei ist, oder?«, fragte er. Stühle schabten über den Boden, als die übrigen Gäste eiligst flohen. Offenbar waren sie daran gewöhnt, dass es hier schnell mal rabiat zugehen konnte, und waren nicht so blöd dazubleiben.
    Der Kerl vor Keenan, ein bulliger Typ mit grau gestoppelten Wangen und raspelkurzem Haar, schluckte hörbar. »Ich kenn dich nicht.«
    Keenan hob eine Hand. Ach, ihn zu berühren …
    »Keenan«, warnte Sam ihn, »Tote können nicht reden.«
    Der stoppelhaarige Biker wurde sehr blass.
    Sein Kumpel, ein großer, tätowierter Mann mit krausem roten Haar, wollte sich seitlich wegschleichen.
    »Ich kann dich mit einem bloßen Gedanken töten«, sagte Keenan.
    Beide Männer erstarrten.
    »Wo ist sie?«, fragte er.
    Der Rothaarige schüttelte den Kopf.
    Falsche Antwort. Keenan griff sich eine Bierflasche, zerschlug sie auf dem Tresen und hielt sie dem Stoppelhaarigen an die Gurgel. Da er den Mann nicht direkt berührte, würde er nicht sterben, solange Keenan ihm nicht die Kehle mit dem Glas aufschlitzte. »Ich frage noch einmal, dann fängst du an zu bluten.«
    Sam nahm das Glas Whiskey, das eben auf den Tresen gestellt worden war, leerte es in einem Zug und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Sag’s ihm lieber, denn im Töten ist er richtig gut.«
    »M-meint ihr den Vampir?«, fragte der Rothaarige.
    »Klappe, Pete!«, knurrte der andere.
    »Die bringen uns beide um, Bo! Und ich gehe nicht drauf für …«
    Ah, das schwache Glied. Keenan hielt seine Waffe weiter auf Bo gerichtet, sah aber Pete an. »Gibt es noch ein paar andere Mitglieder von eurer Gang, die am Leben sind? Ein oder zwei, die meinen Vampir entführt haben?«
    Pete schüttelte den Kopf. »Wir nicht.«
    »Schwachsinn«, sagte Sam. »Ich finde, für diese Lüge hat er einen Schnitt verdient. Einen langen Schnitt über die Wange.«
    »Pete, halt gefälligst die Fresse! Die Vampir-Schlampe verdient zu sterben, nach dem, was sie gemacht hat!«
    »Ich bin no-noch nicht b-bereit zu sterben«, stammelte Pete. Er war jünger als Bo, hatte noch nicht diesen verhärmten Mich-schreckt-nichts-mehr-Zug auf dem Gesicht und atmete sichtlich angestrengt. »Der andere, der hat sie. Das war alles seine Idee, das mit dem Feuer und so. Er hat gewusst, wo ihr seid.«
    Sam stürzte sich vor und riss Bo von Keenan weg.
    »Was machst du?«, fragte Keenan.
    Doch Sam knallte schon Bos Kopf auf den Tresen, worauf der Biker die Augen verdrehte. Als Sam ihn wieder losließ, sackte der Mann bewusstlos zu Boden. »Jetzt müssen wir uns nur noch um einen kümmern.«
    Und der sah äußerst verängstigt aus.
    »Wer wusste es?«, fragte Keenan ihn. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen, weil er fürchtete, kostbare Zeit zu verlieren.
    »So ein Mexikaner, Carlos, groß, dunkle Haare. Er hat gesagt, dass er hinter dem Vampir her ist.«
    Keenans Pulsschlag dröhnte in seinen Ohren.
    »Ich hab gehört, wie er zu Big Mike gesagt hat, dass er sie zum St. Louis-Friedhof bringen will. Da soll sie … verrotten.«
    »Tja, ich schätze, mehr wird er nicht wissen«, sagte Sam.
    Keenans Finger schlossen sich fester um den Flaschenhals.
    »Lassen wir ihn leben oder bringen wir ihn um?«, fragte Sam ruhig und sah Pete an.
    »Bitte!«, flehte Pete, dem Tränen in die Augen traten.
    »Ihr habt sie verbrannt«, sagte Keenan eisig. »Deine Gang hat eine Frau angegriffen, sie mit brennenden Flaschen beworfen.«
    »I-ich habe meine Flasche nicht geworfen! Hab ich nicht!«
    »Aber du hast die anderen auch nicht aufgehalten, oder?« Sam beugte sich näher zu ihm. »Du warst dabei und hast ihr nicht geholfen.«
    Pete begann zu zittern.
    »Falls sie nicht auf diesem Friedhof ist, falls sie nicht lebend auf diesem Friedhof ist«, sagte Keenan und fuhr mit dem Glas über Petes Wange, sodass Blut floss, »komme ich wieder, und dann lernst du, richtig zu betteln.«
    Bleicher hätte der Kerl kaum noch werden können.
    Keenan ließ die Flasche fallen, die Sam jedoch auffing, bevor sie auf dem Boden aufschlug.
    Blitzschnell drehte er sich um und rammte sie Pete in die Schulter, worauf der schreiend zu Boden ging.
    »Das wird dir eine Lehre sein«, raunte Sam.

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