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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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sie keine Angst mehr in seiner Gegenwart.
    „Wer sind Sie?“, fragte sie ihn ein zweites Mal.
    „Ferdinands Bruder.“
    „Der aus New York?“, fragte sie verblüfft.
    Er nickte.
    Er wies mit einer leichten Kopfbewegung auf Sébastian. „Schade, dass wir un s s o kennenlernen müssen!“
    „Ja , schade...“ , stieß sie leise aus und ging auf ihn zu, um ihm zur Begrüßung die Hand zu reichen.

9
     
     
    Abel de Valence erhob sich von seinem Stuhl.
    Isabelle reichte ihm die Hand. „Monsieur de Valence...“, sagte sie leise, „... ich bin Isabelle Dion. Sébastians Verlobte.“
    „So, so... Sie sind also die in Anführungsstrichen berüchtigt e Isabelle Dion ! Bitte sagen Sie doch Abel zu mir. Sie gehören ja fast schon zur Familie.“, bot er ihr freundlich an.
    „Dann müssen Sie aber zu mir auc h Isabell e sagen.“, gab sie ihm ihrerseits zurück.
    „Gern.“ Er lächelte sie an.
    De Valence hatte einen sehr sanften Händedruck, der in ihr sofort das vertraute Gefühl erweckte, welches ansonsten ausschließlich durch Sébastians Berührungen hervorgerufen wurde. Dieselben Empfindungen wurden plötzlich in ihr wachgerufen. Mit einem Mal fühlte sie dasselbe wie damals, als sie Sebastian im
Les Ambassadeurs das erste Mal die Hand gereicht hatte. Unweigerlich sah sie zu seinem Krankenbett hinüber. Sie richtete ihren Blick wieder auf seinen Onkel. Er hatte ohne Zweifel denselben sanften Händedruck.
    „Es freut mich, Sie endlich kennenzulernen. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.“, sagte sie leise.
    „Hoffe, nur Gutes!“, erwiderte er und grinste. Dann ließ er ihre Hand wieder los.
    Abel de Valence hatte ein längliches, sehr ebenmäßiges, dennoch etwas kantiges Gesicht, halb bedeckt durch einen kaum merklichen Dreitagebart, der ihm überaus männliche Gesichtszüge verlieh. Das Rot seiner vollen Lippen stach deutlich daraus hervor. Sein dunkelbraunes, gewelltes, kurzes Haar bedeckte seinen Nacken, und eine Haarlocke fiel ihm leicht in die Stirn. Die dunklen Augenbrauen waren sehr dicht und schmückten seine rehbraunen Augen. ‚... die Augen! Sie sind so unglaublich traurig... er muss sicherlich immer noch sehr darunter leiden...‘, dachte sie und fühlte mit ihm. Seine überaus langen Wimpern waren ein typisches Merkmal der männlichen Linie der Familie de Valence. Sébastian hatte dieselben Wimpern. Die Nase war jedoch etwas länglicher, zudem sehr schmal, wirkte dennoch nicht zu groß in seinem markanten Gesicht. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Geheimnisvolles und Edles an sich. Abel de Valence hatte zudem einen schmalen, langen Hals und über seinen am Kopf eng anliegenden Ohren hingen vereinzelt ein paar lockige Strähnen seines gewellten, dichten Haares, die er sich in diesem Augenblick mit seiner rechten Hand nach hinten strich. Seine hochgewachsene, muskulöse Statur war dieselbe wie die von Sébastian, aber der Altersunterschied zwischen den beiden betrug rein rechnerisch mehr als zwanzig Jahre. ‚... fünfundfünfzig soll er sein?! Aber er sieht so jung aus! Das muss wirklich in der Familie liegen... da brauch‘ ich mir ja nur Ferdinand anzuschauen!...‘ , dachte sich Isabelle. Die Kleidung, die er trug, wirkte auf Isabelle überaus elegant und sie kam nicht umhin zu bemerken, dass er denselben Geschmack wie Sébastian hatte. Er kleidete sich sehr ähnlich. Abel de Valence war überaus attraktiv.
    Plötzlich nahm sie den ihr vertrauten Duft des Parfums wahr, der von ihm ausging. Seine Duftnote verbreitete sich im ganzen Zimmer. Er roch sehr gut. ‚... er riecht wie mein chéri...‘, dachte sie sich und sah abermals zu Sébastian hinüber.
    Abel de Valence wies mit seinem Kopf auf den freien Stuhl, der auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches stand, und deutete mit der Hand, darauf Platz zu nehmen. „Bitte setzen Sie sich doch, Isabelle.“ Er hatte dieselbe sanfte Stimme wie Sébastian.
    Isabelle setzte sich und sah ihn stumm an.
    Abel de Valence tat es ihr gleich und ließ sich wieder auf demselben Stuhl nieder, von dem er sich vorhin erhoben hatte, um Isabelle zu begrüßen.
    Beide schwiegen. Sie musterten sich gegenseitig.
    Plötzlich brach sie das Schweigen und ergriff das Wort. „Wann sind Sie denn in Paris angekommen, Abel?“
    „Heute Nachmittag.“, entgegnete er kurz angebunden.
    „Hatten Sie eine angenehme Reise?“ Isabelle wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Keinesfalls wollte sie bei ihrer ersten Begegnung etwas Falsches

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