EngelsZorn - Im Blutrausch
seine Lederjacke an. „Kommen Sie, fahren wir noch schnell zu Ihnen, dann gehen wir frühstücken. Anschließend sollten wir uns aber gleich auf den Weg in Ihr Büro machen. Um fünf treffen wir uns nämlich schon wieder mit Léon und Christophe.“
Isabelle erhob sich und folgte ihm hinaus.
Als sie in ihrer Wohnung angekommen waren, verschwand sie gleich im Bad, machte sich frisch und ging anschließend in ihr Schlafzimmer. Dort zog sie sich einen grauen Pulli über den Kopf, holte einen grauen Rock aus dem Schrank, schlüpfte hinein, bürstete kurz ihr langes Haar und band es mit einem Gummi zu einem Pferdeschwanz zusammen.
Fort rauchte währenddessen am Fenster eine Zigarette und schnippte die Kippe hinaus, nachdem sie ins Wohnzimmer zurückgekommen war. Sie gefiel ihm mit ihrem Pferdeschwanz. ‚... niedlich...‘, dachte er, als er sie ansah.
„Fahren wir?“, fragte sie.
Fort nickte und schloss das Fenster. Als er an ihr vorbeiging, nahm er den Duft ihres Parfums war, der sich im ganzen Zimmer verbreitete und seine Sinne auf einen Schlag benebelte. Er blieb stehen und sah sie an.
‚... du riechst so gut!...‘, dachte er. „Welches benutzen Sie?“
Isabelle verstand seine Frage nicht auf Anhieb . „Welches was benutze ich?“
„Welches Parfum?“
„Ach so.. . Madness von Chopard . Sébastian liebt diesen Duft.“, antwortete sie, wandte sich abrupt von ihm ab, um ihre Schamröte vor ihm zu verbergen, und schritt geschwind den Gang entlang zur Eingangstür.
‚... ich auch...‘, dachte er und ging ihr hinterher.
Nachdem sie in einem kleinen Bistro am Boulevard Saint Germain gefrühstückt hatten, fuhren sie zur Renard S.A.R.L. Während der Fahrt dachte sie über Sébastians Onkel nach. Sie fühlte sich dabei sehr glücklich. Fort hatte sie beim Frühstück von dieser Begegnung erzählt. „Er war so nett zu mir... Sie hätten mal seine Augen sehen sollen, die waren so leer. Er hat mir richtig leid getan.“, hatte sie gesagt.
Fort fuhr auf den Parkplatz der Renard S.A.R.L. und parkte seinen Wagen neben einem Mercedes, der dort stand.
„Monsieur Lélias ist da!“, stieß Isabelle aus. „Das ist seiner.“ Sie wies mit ihrem Kopf auf den Wagen. „Wie soll ich Sie überhaupt nennen?“
„Was?“
„Na, als mein Psychologe brauchen Sie doch einen Namen.“
„Ach so, ja... was macht der denn eigentlich heute im Büro?“
„Das ist nichts Ungewöhnliches. Er war schon oft am Samstag im Büro. Sogar sonntags. Na ja, eigentlich war er ja fast jeden Samstag hier, wenn ich so richtig darüber nachdenke. Monsieur Lélias hat sich am Wochenende regelmäßig mit Monsieur Renard im Büro getroffen, um die Dinge mit ihm durchzuarbeiten, die unter der Woche liegen geblieben sind. Er ist sehr zielstrebig, wissen Sie. Monsieur Lélias ist ein wahrer Workaholic. Seine ganze Freizeit verbringt er wohl lieber im Büro als woanders. Das war schon immer so. Er kann es sich auch leisten, denn er ist an niemanden gebunden, sondern lebt alleine... ich werde Sie ihm vorstellen müssen. Also, wie heißen Sie? Vor ihm, versteht sich... oh Gott, da fällt mir noch was ein. Hat er Sie am Montag gesehen? Wenn ja, ist Ihre Tarnung aufgeflogen, sobald wir ihm über den Weg laufen.“
Fort dachte angestrengt nach und sah dabei zum Fenster hinaus. Kleine Falten bildeten sich auf seiner Stirn. Anschließend richtete er seinen Blick wieder auf Isabelle. „Nein. Wir haben uns nicht gesehen.“, sagte er daraufhin. „Er dürfte mein Gesicht nicht kennen.“ Dann überlegte er ganz kurz wegen einem passenden Namen, doch ihm fiel keiner auf Anhieb ein. „Wie soll ich nur heißen? Es muss irgendwie professionell klingen... nach einem Psychologen, verstehen Sie, und ich sollte ihn mir merken können.“, murmelte er leise.
„Doktor Jean-Michel Dumont! Was halten Sie davon?“, schoss es aus Isabelles Mund heraus.
„Na ja, nicht schlecht. Gibt’s den Typ denn wirklich?“, irgendwie kam Fort dieser Name bekannt vor, er konnte sich jedoch nicht mehr daran erinnern, wo er ihn schon einmal gehört hatte. „Oder haben Sie sich diesen Namen soeben ausgedacht?“
„Jean-Michel ist der Freund meiner Freundin Chantal...“
„Oh verflucht, Chantal Meu... Meu...“ unterbrach sie Fort und dachte angespannt nach, kam jedoch nicht mehr auf den Nachnamen dieser Frau.
„Meunier. Chantal Meunier. Woher kennen Sie sie, David?“ Sie sah ihn verwundert an.
„Sie hat am Donnerstag auf
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