EngelsZorn - Im Blutrausch
wahr!“
„Ich glaub‘ Ihnen aber nicht.“
„Ja und jetzt? Wollen Sie mich etwa erschießen?“
„Ja.“ Isabelles Hände zitterten, was Charon nicht entging.
„Das trauen Sie sich nicht. Sehen Sie sich doch an. Sie zittern ja. Sie haben doch Angst abzudrücken. Und wissen Sie auch wieso? Weil Ihnen nämlich der verdammte Mut dazu fehlt. Das seh‘ ich doch sofort. Hab‘ ich recht? Den hätten Sie schon mitbringen sollen, Prinzessin.“ Charons Puls stieg rasant an. Er versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. „Aber nur zu. Beweisen Sie mir, dass ich mich irre. Tun Sie doch, was Sie nicht lassen können. Deshalb sind Sie ja schließlich auch hierhergekommen, nicht wahr, Prinzessin?! Na kommen Sie schon, nur Mut. Ich werd‘ Sie bestimmt nicht aufhalten. Ich mach’s Ihnen auch ganz leicht. Ich rühr‘ mich nicht , okay ? Dann treffen Sie mich vielleicht ja sogar, wenn Sie sich anstrengen, Prinzessin.“ Er lächelte ihr ins Gesicht und versuchte, seine Unsicherheit hinter seinem Lächeln zu verbergen. „Na kommen Sie schon, tun Sie’s doch endlich! Schießen Sie!“ Er breitete provokativ die Arme vor ihr aus.
Isabelle schwieg. Reglos stand sie vor Charon. Sie zögerte.
„Na wusste ich’s doch!“, stieß er abfällig aus. „Gehen Sie lieber wieder dorthin zurück, wo Sie hergekommen sind, Prinzessin. Dort sind Sie besser aufgehoben.“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. Er war sich nun vollkommen sicher, sie wäre niemals fähig dazu, ihn einfach so kaltblütig zu erschießen.
Nun entsicherte sie die Waffe.
„Halt! Tun Sie’s nicht! Ich hab’s mir anders überlegt. Lassen Sie uns doch lieber reden...“, schrie Charon, erhob sich abrupt vom Stuhl und stellte sich instinktiv dahinter, um Schutz zu suchen. Seine Angst konnte er nun nicht mehr verstecken. „Man kann doch über alles reden...“
„Es gibt nichts mehr zu reden...“
„Ich hab‘ von all dem nichts getan...“, fiel er ihr ins Wort. „... was man mir hier anhängen möchte. Ich bin unschuldig. Ich habe weder jemanden ermordet, noch habe ich versucht, jemanden zu ermorden. Das ist irre... hören Sie, bitte nehmen Sie die Waffe wieder herunter... bitte glauben Sie mir... ich lüge nicht!“, versuchte er, Isabelle von seiner Unschuld zu überzeugen. „Nein! Nicht schießen!“, schrie er auf einmal und verdeckte sein Gesicht mit den Händen.
Im selben Moment stürmte Fort zur Tür herein. Er sah sofort, dass Isabelle seine Waffe entsichert hatte. ‚... verdammt, wieso hab‘ ich ihr das nur gezeigt...‘, dachte er. „Isabelle! Tun Sie das nicht! Bitte. Wir wissen doch noch nicht einmal, ob er wirklich Renards Mörder ist. Bitte, geben Sie mir die Waffe zurück. Ich bitte Sie.
Hören Sie auf mich!“, sprach er ruhig auf sie ein und hielt ihr vorsichtig seine rechte Hand entgegen.
Sie sah ihn verängstigt an, jedoch fest entschlossen dazu, sofort abzudrücken und Charon das Licht auszublasen. Sie wich automatisch einen Schritt zurück, als Fort versuchte, auf sie zuzugehen. Isabelles Herz schlug aufgeregt in ihrer Brust. „Bitte gehen Sie wieder, David. Das ist nur eine Sache zwischen ihm und mir. Bitte halten Sie sich da raus. Gehen Sie!“ Sie atmete tief durch. „Es ist zu spät. Sie können mir nicht mehr helfen! Ich muss es tun!“, sagte sie verzweifelt und hielt krampfhaft die Schusswaffe gegen Charon gerichtet.
Dann tat Fort jedoch etwas völlig Unerwartetes, womit Isabelle wirklich nicht gerechnet hatte.
Er ging auf Charon zu und stellte sich schützend vor ihn. „Dann müssen Sie aber zuerst mich erschießen, Isabelle!“, sagte er mit ruhiger Stimme zu ihr, in der Hoffnung, sie würde nun zur Vernunft kommen.
Charon versteckte sich hinter Fort und kreischte: „Bitte beschützen Sie mich vor der. Die ist total irre... die hat sie nicht mehr alle. Das wusst‘ ich schon immer. Sehen Sie doch nur ihren wahnsinnigen Blick... die...“
„Halten Sie den Mund, Charon!“, fauchte ihn Fort an, nachdem Charon hinter seinem Rücken plötzlich zunehmend übermütig geworden war. Er wusste in keinster Weise, wie Isabelle darauf reagieren würde. Genau in diesem Moment wünschte er sich, etwas von dem in sich zu haben, was er vorgab zu sein. Ein Psychologe, der anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite stand.
Charon brachte keinen Ton mehr über die Lippen.
„Bitte geben Sie mir die Waffe zurück, Isabelle. Ich bitte Sie. Es ist noch nicht zu spät.“
„Gehen Sie zur Seite, David. Ich
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