EngelsZorn - Im Blutrausch
Informationen darüber habe, in welchen Kreisen Renard wirklich verkehrt hat, dass er immer ein bestimmtes Etablissement, dessen Namen du jetzt verständlicherweise noch nicht nennen kannst, aufgesucht habe, und dass du von deinem Informanten einen Wink bekommen hast, das s Black Angel s bisherige Opfer ebenfalls dort ein und ausgegangen sind. Sag‘ ihm einfach, früher hast du kein Treffen zwischen deinem Informanten und dir arrangieren können. Tu‘ einfach so, als würdest du ihm die Informationen dann teuer verkaufen wollen.
Sag‘ ihm, du lieferst ihm den Artikel seines Lebens, aber es sei wichtig, dass er sich, so lange du ihm nicht alle Informationen lieferst, still verhalten müsse. Und sag‘ ihm, wenn er dir das nicht zusagen könne, du einfach zur Konkurrenz gehst. Dir sei egal, woher du die Kohle bekommen würdest und welche Zeitung deine Story veröffentlicht. Handel‘ ruhig mit ihm einen Preis aus. Schraub‘ ihn ruhig hoch! Dann gibt er vielleicht bis morgen Ruhe, wenn er sieht, dass du an seinem Geld interessiert bist. Ich nehme an, du hast all seine Fragen von heute Morgen nicht
kommentiert?“
Clavel nickte. „Schlumberger hat zwar gesagt, ich solle ihn auf die nächste Pressekonferenz verweisen, wenn er mich übe r Black Ange l ausfragen würde, aber ich dachte mir in weiser Voraussicht, es wär‘ vernünftiger, vorher mit dir zu sprechen. Deshalb hab‘ ich Duval auch nur gesagt, ich melde mich in dieser Sache nachmittags wieder bei ihm.“
„Das war sehr gut! Wenn er glaubt, morgen an Informationen ‘ranzukommen, schnüffelt er vielleicht heut‘ nicht selbst ‘rum. Na ja, irgendwas in der Art fällt dir bestimmt auf dem Weg zu ihm noch ein! Kümmer‘ dich aber am besten gleich um ihn, wenn wir hier fertig sind. Warte nicht bis zum Nachmittag! Wer weiß, was Duval bis dahin schon alles selbst in Erfahrung bringen konnte. Komm‘ ihm am besten zuvor! Ich hab‘ gelernt, Duval immer einen Schritt voraus zu sein. Der ist nämlich noch dümmer als ein Stück Brot. Und damit’s noch glaubhafter wirkt, statte ihm am besten gleich in der Redaktion einen Besuch ab! Bitte ihn um ein heimliches Treffen. Sag‘ ihm, du könnest jetzt einfach nicht offen mit ihm darüber sprechen! Zu viele Ohren, wenn er verstünde. Verabrede dich in irgendeiner Kirche außerhalb von Paris mit ihm. Das wird ihn neugierig machen, glaub‘ mir. Und wenn du ihn dann dort triffst, mach‘ ihm auch sofort klar, dass er die Kohle am nächsten Tag gleich mitbringen soll, wenn du ihm die Informationen dann lieferst! Es sollte alles verdammt echt auf ihn wirken.“ Fort sah zu Dumas hinüber. „Und du wartest im Revier auf Christophe!“
Dumas‘ Miene verfinsterte sich plötzlich. „Das brauchst du mir nicht zu sagen! Das weiß ich auch selber!“, fegte er ihn gereizt an. Er begann, durch seine Nase zu schnauben. „Vergiß eins nicht, David, ich lass‘ dich zwar an diesem Fall mitarbeiten, aber das heißt noch lange nicht, dass du mir Befehle erteilen darfst.“, rief er mürrisch aus. Es ärgerte ihn, dass ihn Fort nicht gefragt hatte, ob er mit seiner Vorgehensweise einverstanden war.
„Léon, hör‘ auf damit! Wir sollten froh sein, dass er uns hilft!“, ermahnte ihn Clavel.
Noch bevor Dumas antworten konnte, sagte Fort: „Das war auch kein Befehl an dich, Léon, sondern nur ein Vorschlag. Bist du damit einverstanden? Sollen wir das so tun?“
„Na ja... mir fällt nichts Besseres ein... und dein Vorschlag... nun ja, er klingt ja ziemlich vernünftig.“, erwiderte Dumas, zufrieden, dass ihn Fort doch noch um Rat gefragt hatte.
„Soll sich Christophe dann alleine mit Duval treffen?“ Fort sah ihn fragend an.
„Klar, Mann! Ich halt‘ mich lieber zurück. Wenn mich der beschissene Arsch sieht, riecht er sowieso sofort Lunte.“ Dumas‘ Miene hellte sich mit einem Mal wieder auf.
„Gut, dann machen wir das so, wie du‘s sagst, Léon! Ob’s klappt, weiß ich natürlich nicht, aber einen Versuch ist es allemal wert! Es würde uns Duval zumindest für einen ganzen Tag vom Hals halten. Und wenn wir in der
Renard S.A.R.L. nichts finden, fällt uns morgen sicherlich noch eine andere Lüge für Duval ein, um ihn weitere 24 Stunden hinzuhalten. Ja, wieso nicht?! Wir drehen den Spieß jetzt einfach mal um und lassen Duval auflaufen!“ Zudem schlug Fort vor, sich gegen Mitternacht an der Renard S.A.R.L zu treffen, um nochmals nach Indizien, die Aufschluss über einen möglichen Täter geben
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