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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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können...“, sagte er daraufhin.
    „Doch, David, das können wir!“ Isabelle hastete zu Renards Schrank, der nicht weit von der Bürotür entfernt stand und fast bis zur Decke hinauf reichte, öffnete ihn, verdeckte unweigerlich durch den rechten Schranktürflügel die Sicht auf die geöffnete Milchglastür und deutete mit dem Finger in das Schrankinnere hinein. Fort schritt auf sie zu und sah im Inneren des Schrankes einen kleinen Fernseher stehen. Ein zweiter Videorecorder stand direkt darunter.
    „Manchmal haben wir das für Präsentationen benutzt.“, erklärte sie ihm.
    Fort legte die Kassette ein, spulte sie zurück und betätigte den Wiedergabeknopf des Videorecorders. Anschließend schaltete er den Fernseher ein. Als das Band zu laufen begann, erschien Renard auf der Bildfläche. Fort und Isabelle beobachteten angespannt die Aufnahmen. Renard saß an seinem Schreibtisch und hackte irgendetwas in den Computer.
    „Was ist mit dem Ton, David?“
    „Das geht irgendwie nicht.“ Fort drückte auf ein paar Knöpfe, aber er bekam keinen Ton auf das Gerät. Er bemühte sich vergeblich, die richtige Einstellung zu finden. „Wahrscheinlich ist die Tonwiedergabe kaputt. Egal, dann sehen wir uns vorerst nur die Bilder an!“
    Beide standen sie vor Renards geöffnetem Schrank und sahen sich stumm die Videoaufnahmen an. Fort spulte immer wieder das Band vor. Plötzlich hielt er es an, spulte zurück und ließ das Band erneut laufen.
    „Oh Gott! Er hat ein Messer in der Hand.“, rief Isabelle entsetzt aus. „Nein! Das ist ja schrecklich. Er war es?!“ Sie drehte sich zur Seite und lief fluchtartig aus Renards Zimmer hinaus. Sie hatte nicht mehr gesehen, wie Renard von dessen Mörder die Kehle durchgeschnitten worden war.
    Fort hielt das Band an, entnahm die Kassette aus dem Gerät, legte sie daneben ab und schaltete dann das Videogerät sowie den Fernseher aus.
    Anschließend ging er zu Isabelle hinüber, die in ihrem Büro schon auf ihn wartete. Sie stand am Fenster und sah hinaus. Als sie ihn hörte, drehte sie sich zu ihm um.
    Fort stand in der Tür und ging einen Schritt auf sie zu.
    „Wir sollten gleich Léon anrufen! Er muss sich das Band unbedingt ansehen, bevor er es Schlumberger übergibt. Er sollte es zumindest vorher einmal gesehen haben. Isabelle, haben Sie ein Videogerät zu Hause?“ Er sah sie fragend an.
    Sie war nicht fähig zu antworten und schüttelte nur den Kopf.
    „ Okay , dann bringt es nichts, sich mit ihm bei Ihnen zu treffen!“ Er überlegte kurz. „Dann muss Léon eben doch hierherkommen, um es sich anzusehen. Ich nehme an, er wird ihn anschließend gleich verhaften.“ Er verstummte plötzlich. ‚... wenn er‘s nicht schon vorher tut. Wär‘ vielleicht sogar besser, bevor... obwohl, der weiß ja nicht, dass wir es jetzt wissen. Und dass wir das Band haben, auch nicht. Schließlich weiß er ja nichts von der versteckten Kamera, sonst hätt‘ er sich ja nicht dabei filmen lassen. So blöd kann ja keiner sein. Es wird sicher ‘n Kinderspiel, den festzunehmen... hätt‘ nie gedacht, dass ich mit meiner Theorie wirklich richtig liege: es gibt tatsächlich so ‘n Band. Unglaublich! Manchmal kann’s echt so einfach gehen... so, Léon, jetzt musst du endlich nachgeben. Ob du willst oder nicht. Dir bleibt gar nichts anderes übrig, Bruderherz. Du wirst sie kaufen müssen. Jetzt bekomm‘ ich doch noch meine Schachteln. Und ich schätze, sogar schon morgen... oh Mann, wie sie mich ansieht. Sag‘ endlich was, du Idiot!...‘, überschlugen sich seine Gedanken. „Ich denke, Léon wird sich diesmal nicht über Duvals Artikel in der nächsten Zeitungsausgabe ärgern müssen. Wissen Sie, Duval hat ihn in letzter Zeit in fast jedem so ziemlich in der Luft zerrissen. Ich kenne Léon. Das muss ihn ganz schön fertiggemacht haben. Könnte mir vorstellen, dass er diesen einen Artikel dann sogar in seinem Büro an die Wand hängt... vermutlich sogar neben Christophes Diplom. Darüber ärgert er sich immer noch, wissen Sie. Obwohl es bereits einige Jahre her ist, seit es Christophe dort aufgehängt hat.“ Er stockte kurz. „Außer, Léon hat es schon längst abgehängt! Das weiß ich natürlich nicht. Zumindest sagte er oft , das Scheißding reiß ich eines Tages da runter, das schwör‘ ich dir!.. . na ja, so ist er nun mal.“, murmelte er vor sich hin. Ihm war in diesem Moment überhaupt nicht bewusst, dass er ihr diese Geschichte noch gar nicht erzählt hatte. Es kam ihm wirklich so

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