EngelsZorn - Im Blutrausch
hatte, war sie von ihm liebevoll beim Namen genannt worden. Ansonsten nannte er sie schlichtweg nur Hure. Vor allem aber immer dann war Marie von ihm geprügelt worden, wenn sie im Bett nicht getan hatte, was von ihm verlangt worden war. Die unbändige Begierde, die Wollust, die blinde Gier nach ihr ließ ihn immer öfter unkontrolliert seine Beherrschung verlieren und wutentbrannt auf sie einprügeln. Doch am meisten hasste er sich dafür, dass er nicht den Mut dazu gehabt hatte, sich zu Marie zu bekennen. In seinen Augen war sie eine Hure und er hatte Angst, Angst ihre wahre Geschichte zu erfahren, denn er wusste nur zu genau, dass er auch dann nicht den Mut dazu gefunden hätte, sie zur Frau zu nehmen. Er hatte Angst davor, große Angst, dass ihn seine Freunde deshalb verlacht hätten. Und mit dem Gedanken, Marie zu heiraten, es tatsächlich zu tun, hatte er in letzter Zeit immer öfter gespielt. Er liebte das kleine Mädchen in Marie und hasste die Hure in ihr zutiefst.
Marie hatte oft mit dem Gedanken gespielt, einfach fortzulaufen, aber Cécile hatte vorsorglich von dem Tag an jeden Morgen die Tür ihres Zimmers von außen abgesperrt, seit das erste Mal ein Freier zu ihr aufs Zimmer gekommen war und sie an diesem Abend eine Hure aus ihr gemacht hatte. Sie sperrte das Zimmer lediglich abends wieder auf, kurz bevor Marie hatte Männerbesuch empfangen müssen. Am nächsten Morgen war es wieder verschlossen. „Nur zu deiner eigenen Sicherheit und nur so lange, bis du dich an dieses Leben hier gewöhnt hast, Kleines!“, hatte Cécile eines Tages zu Marie gesagt, als sie von ihr danach gefragt worden war. Nun war sie zur Gefangenen ihres eigenen verdammten Schicksals geworden. Sie durfte diese von ihr verhassten vier Wände nur verlassen, wenn sie das Bad aufsuchen oder aber ihre Toilette erledigen musste. Sogar ihr Essen hatte Marie im Bett zu sich nehmen müssen. „Sprich‘ zu niemandem darüber, dass du eingesperrt wirst, Kleines!“, hatte ihr Cécile befohlen. „Sonst muss ich am Ende doch noch deinen Vater holen lassen.“ Nestor war der Einzige, der es gewusst hatte . „Aber das kann sie doch nicht, Süßer! Ich sperr‘ sie tagsüber ein, weißt du!“, hatte ihm Cécile schelmisch vom Bett aus zugerufen und ihre Beine vor ihm breitgemacht. „Besorg’s mir so richtig gut, Süßer!“, hatte sie ihm reizvoll zugeflüstert. Daraufhin war Nestor ins Bett gestiegen und in sie eingedrungen. „Das hast du prima gemacht! Dann kann meine schöne Hure zumindest nicht abhauen! Dann bin ich ja jetzt beruhigt.“, hatte er Cécile ins Ohr gehaucht, während er die dumme Schlampe gevögelt hatte. In dieser Nacht war er wieder wütend auf Marie gewesen . „Mich würde nur interessieren, woher du so viel Geld hast, Süßer.“, hatte Cécile nachdenklich gesagt, nachdem Nestor in ihr gekommen war. „Das geht dich gar nichts an!“, hatte er ihr daraufhin erwidert und war abrupt vom Bett aufgestanden, um zu Marie zu gehen. Er hatte plötzlich den unbändigen Drang verspürt, sich bei seiner kleinen Hure für die gestrigen Prügel zu entschuldigen. Zugegeben, anschließend gedachte er, sie zu vögeln.
Marie sah abermals auf ihre Uhr. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie gesehen hatte, wie spät es schon war. ‚... würde doch nur die Zeit stehen bleiben...‘, wünschte sie sich insgeheim. Als er sie am gestrigen Abend gebeten hatte, seine ganz persönliche Maîtraisse zu sein, hatte er ihr im selben Moment eine Goldschnur aus Weißgold, besetzt mit einem einzigen Brillanten als Anhänger, dessen Stein größer als ihr rechter Daumennagel gewesen war, um den Hals gelegt . „Das hier , das hier ist nur der Anfang, Kleines! Und dies wird auch nicht dein einziges Geschenk sein, Kleines, das du von mir bekommst. Du sollst die geilsten Designerstücke der größten Modemacher dieser Welt tragen und den teuersten Schmuck besitzen. Ich lass‘ dir sogar Kleider anfertigen, wenn du das willst. Einzelstücke, verstehst du?! Exklusiv nur für dich! Die anderen sollen mich um dich beneiden. Ich hab‘ dann in der Tat die schönst e Maîtress e der Stadt. Denn schön, das bist du wirklich, Marie. In keiner Disco habe ich eine Schönere als dich gesehen. Und ich war schon in vielen! Glaub‘ mir! Noch nicht einmal auf der Uni gibt es schönere Weiber. Dort sind sie nur viel klüger als du, Kleines. Aber das macht mir nichts aus, Dummerchen. Schließlich will ich ja nicht dein Gehirn vögeln, sondern deinen
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