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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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die bevorstehende Hochzeit. Kommenden Frühling sollte es soweit sein und in der Kathedrale Saint Louis in Versailles würde sie ihm dann da s Ja-Wor t geben. Sie war fest entschlossen, sich von Renard nicht umstimmen zu lassen, in seinem Unternehmen zu bleiben, sollte er sie zurückhalten wollen, wenn sie ihm offenbaren würde, die Partnerschaft nicht annehmen zu können, da sie bald aus seinem Unternehmen aussteigen werde. Sie war sich sicher, dass er es versuchen würde, sie zu halten und zu überreden, ihre Meinung unter dem Aspekt einer großartigen Zukunft im Unternehmen zu ändern und ihr Vorhaben unter Berücksichtigung auf die kurz bevorstehende Partnerschaft nochmals zu überdenken. Doch was sich Isabelle lange Zeit nicht eingestehen wollte war, dass sich die Prioritäten in ihrem Leben schon längst verschoben hatten und nun nicht mehr ihre Karriere den Platz als das wichtigste Ereignis in ihrem Leben einnahm, sondern die Liebe in ihrem Privatleben geschickt die Vormacht für diese Stellung übernommen hatte. Dieser Gedanke hatte sich jedoch in ihrem Unterbewusstsein bereits gefestigt und wahre Formen angenommen, so dass sie in den letzten Monaten ihren gesamten Resturlaub der vergangenen Jahre sowie ihre enorm hohe Anzahl an unbezahlten Überstunden aufgebraucht hatte, um jede erdenkliche Minute mit Sébastian zu verbringen. Schon allein diese Tatsache hatte Renard vor einigen Wochen den Anstoß zum Grübeln gegeben. Nichtsdestotrotz war er nicht darauf gekommen, dass Isabelle schon seit Monaten langsam ihren Abgang in der Renard S.A.R.L. vorbereitet hatte, wenn auch nur in ihrem Unterbewusstsein.
    Sie stieg aus ihrem Jaguar aus und eilte zum Vordereingang.
    Es war sehr früh am Morgen, eisig kalt, zudem auch noch ziemlich finster und die Luft roch nach verbranntem Holz, wie sie es im Herbst so oft tat. Doch irgendwie liebte Isabelle diesen verbrannten Geruch, konnte es sich jedoch selbst nicht erklären, warum. Es fröstelte sie ein wenig, während sie über den Parkplatz hastete. Am gestrigen Tag hatte sie gegen Mittag per SMS eine Nachricht von Renard auf ihr Handy gesandt bekommen mit der großen Bitte, am Montag schon um sieben Uhr im Büro zu sein, um mit ihm Unterlagen für einen kurzfristig einberufenen Termin bei der Banque de France vorzubereiten. Dieser Termin war für neun Uhr geplant. Um ihm einen letzten Gefallen zu erweisen, hatte Isabelle zugesagt. Sie wusste, wie wichtig dieser Termin für Renard gewesen war.
    Isabelle sah auf ihre Uhr. „Noch genügend Zeit...“, stieß sie leise aus und sperrte die Vordertür des Gebäudes mit ihrem Firmenschlüssel auf, betrat die hohe Eingangshalle, deren prachtvolle Wände mit einer kleinen Sammlung historischer Gemälde geschmückt waren, und durchquerte die Halle rasch. Durch einen langen Gang gelangte sie ins Treppenhaus des Gebäudes. Als sie sich im Treppenaufgang befand, der in den oberen Bürokomplex der Geschäftsleitung in die zweite Etage führte, drückte sie auf den Lichtschalter. „Na toll, der auch noch...“, rief sie leise aus und lief im Dunkeln die Treppen hinauf. Oben angekommen stand sie aber dann ganz unerwartet vor der verschlossenen Sicherheitstür, die in ihren und Renards Bürokomplex führte. „Er weiß doch, dass ich komm‘! Wieso macht er denn die Tür zu?!... verdammt...“, fluchte sie leise. Diese Sicherheitstür ließ sich nur durch Eingabe einer bestimmten Zahlenkombination am Türschloss entriegeln. Isabelle drückte auf den Lichtschalter, der sich links neben der Tür befand. „Mist, immer noch kaputt!“, stieß sie genervt aus.
    Da aber im Treppenflur das durch die Fenster hereinbrechende Tageslicht noch nicht ausreichte, um die Zahlen auf der Tastatur des Schlosses entziffern zu können, blieb Isabelle nichts anderes übrig, als nochmals in die erste Etage hinunterzusteigen, in der Hoffnung, dieser Schalter wäre nicht auch noch defekt. Es gab zwar die Möglichkeit, über eine bestimmte Zahlenkombination das Licht an der Tastatur des Sicherheitsschlosses zu aktivieren, Isabelle hatte damals jedoch nicht mehr die Zeit gefunden, die Kombination in der Gebrauchsanweisung nachzulesen, die auf mysteriöse Weise schon in der ersten Woche nach dem Einbau der Sicherheitstür von Isabelles Schreibtisch verschwunden war. In Wahrheit war sie aber nur versehentlich in den Ablagestapel geraten und vom Empfangssekretariat im falschen Ordner abgelegt worden. Das stressige Tagesgeschäft hatte es jedoch noch nicht

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