EngelsZorn - Im Blutrausch
Clavels Gespräch mit dem Polizeipräfekten nur Bruchstücke aufschnappen können, so dass sie immer noch nicht wusste, wen sie da eigentlich mit ihre m K. O. Ga s außer Gefecht gesetzt hatte.
„Léon Dumas... Inspektor Dumas.“, erwiderte er kurz angebunden. Anschließend drehte er seinen Kopf in Isabelles Richtung, ließ aber seine Augen weiterhin geschlossen, die er sich zwischenzeitlich ziemlich wund gerieben hatte.
„Das mit Ihren Augen tut mir wirklich sehr leid... aber ich dachte , Black Ange l steht vor mir... ich bin so erschrocken...“
„Verflucht, sehe ich etwa so aus wie dieser beschissen e Black Angel?“ , fegte er sie brüsk an.
Isabelle schwieg. Sie fühlte sich durch seine schroffe Art verletzt.
„Mann, Léon, musste das sein?! Sie hat sich doch gerade bei dir entschuldigt...“, stieß Fort aus, doch er wurde jäh unterbrochen.
„Hab‘ ich dich gefragt?! Nein! Dann halt also die Fresse und hau‘ endlich ab!“ Dumas ließ seinen ganzen Zorn an ihm aus. „Sie braucht bestimmt kein beschissenes Sprachrohr... also spar‘ dir die Luft für was anderes... tu‘ einfach das, was du am liebsten tust... und am besten kannst! Sauf‘ dir deine beschissene Rübe voll!“ Dann beachtete er Fort nicht weiter. Er wandte sich erneut Isabelle zu und versuchte, seine schroffe Bemerkung von vorhin wieder wett zu machen. „Sie wurden am Arm verletzt, nicht wahr?“
„Ja.“, antwortete sie.
„Tut’s arg weh?“
„Nein.“
„Der Notarzt kommt bestimmt bald.“
„Ja...“ Isabelle hatte keine Lust, sich auf ein Gespräch mit ihm einzulassen. Sie fand ihn sehr unhöflich, vor allem aber dem netten Mann gegenüber, der sie so hilfsbereit verbunden hatte.
Alle drei schwiegen sie.
Fort stand inzwischen zwei Schritte abseits von Isabelle und richtete seinen Blick auf den langen Gang. Entgegen Dumas’ Vermutung war er sich jedoch ziemlich sicher, dass sic h Black Ange l keinesfalls mehr in diesem Gebäude aufhielt. Es gefiel ihm aber außerordentlich gut, dass ihn Isabelle beobachtete, während er mit seiner gezogenen Waffe den Eingangsbereich des Treppenhauses im Auge behielt. Daher entschloss er sich kurzerhand, nochmals die bereits von Clavel gesicherten, angrenzenden Räume zu durchsuchen, um ihr zu imponieren. „Ich seh‘ mich mal um... bin aber gleich wieder da!“ Er fühlte sich wie ein Teenager, als sie ihn mit großen Augen ansah, nachdem er ins Treppenhaus zurückgekommen war. „Also hier unten ist er nicht mehr. Wenn er noch da ist, dann ist er oben. Aber ich pass‘ auf Sie auf... Sie brauchen keine Angst zu haben!“, rief er ihr zu.
„Ich dachte, Christophe hat das schon getan!“, funkte ihm Dumas plötzlich dazwischen.
„Was?“
„Die Nebenräume durchsucht!“
„Ja schon... aber ich wollt‘ auf Nummer sicher gehen!“, erwiderte er verlegen und errötete.
„So, so... da wollten wir wohl ein bisschen angeben?! Hab‘ ich recht?“, zischte ihn Dumas sarkastisch an und rieb sich dabei die Augen.
Fort gab ihm keine Antwort.
Dumas schlug seine Augen wieder auf und grinste ihm verächtlich ins Gesicht. „Hat’s dir jetzt etwa die Sprache verschlagen? Oh, das tut mir aber leid.“
Fort wandte den Blick von ihm ab und richtete ihn auf Isabelle. „Wo sagten Sie, haben Sie gleich noch mal Christian Renard gefunden, Mademoiselle Dion? War das in der zweiten Etage?“ Er sah sie fragend an. Sein Herz begann mit einem Mal höher zu schlagen. Ein dicker Kloß setzte sich in seinem Hals fest.
Sie nickte.
Fort drehte sich abrupt zur Seite und atmete ein paar Mal tief durch, um seinen rasenden Pulsschlag wieder zu senken. Als er sich beruhigt hatte, wandte er sich abermals Isabelle zu. „Ich seh‘ mich mal oben um. Schaffen Sie das alleine? Oder soll ich bei Ihnen bleiben, bis der Notarzt kommt?“
„Es geht schon...“, erwiderte sie und lächelte ihm freundlich zu.
Daraufhin eilte Fort auf die Treppe zu und sprang auf die erste Stufe.
„Monsieur Fo...“, rief Isabelle Fort plötzlich hinterher. Durch den ganzen anfänglichen Tumult und die anschließende Konfrontation mit Dumas und Clavel war ihr der Name von Fort bedauerlicherweise wieder entfallen.
Er blieb stehen, wandte sich ihr zu und sah sie fragend an. „Ja?“
„Danke. Danke, dass Sie mich verbunden haben. Das war sehr lieb von Ihnen. Sie sind wirklich sehr nett!“ Sie lächelte ihn an.
Er war derart überwältigt von ihren Worten, dass er nicht fähig war, etwas darauf zu antworten. Daher
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